Zeitschrift-Artikel: Gespräche einer Pause

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Titel: Gespräche einer Pause
Typ: Artikel
Autor: Olaf Strohkirch
Autor (Anmerkung):

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Titel

Gespräche einer Pause

Vortext

Text

 „Ach, auch so eine Art Marktschreier Gottes?" überrascht schaue ich von den Matheaufgaben auf. Der Lehrer steht vor meinem Platz und betrachtet die Aufkleber auf meiner Federtasche. In so einem Augenblick schnell eine passende Antwort zu finden, ist gar nicht so einfach. „Ich würde es nicht ge­rade so nennen ...", fange ich an. Aber der Lehrer winkt schon ab. Er hat keine Lust, mitten in der Stunde ein Gespräch darüber anzufangen.

Nach der Stunde kommen einige aus der Klasse zu mir. Ein paar müssen erst mal ihre spöttelnden Be­merkungen loslassen. Aber es gibt auch andere, die ernsthafte Fragen zu diesem Thema haben. Eine meint, sie glaube auch an Gott, aber das habe weiter keine praktischen Auswirkungen in ihrem Leben. „Woher weißt du denn," fragt sie, „daß sich Gott um dich kümmert?" „Zum Beispiel hat er mir schon einige Male aus einer scheinbar ausweglosen Situation herausgeholfen." antworte ich. Einige meinen, das sei Zufall gewesen. Aber daran glaube ich nicht. „Wenn er dir immer hilft, warum hat er dir in der letzten Englischarbeit nicht besser geholfen?" wendet einer ein. „Gott ist doch kein Automat, in den man oben ein Gebet reinwirft und unten kommt dann die Lösung aller Probleme heraus, während man sich selber auf die faule Haut legt." versuche ich zu erklären.

So geht es hin und her, bis die Pause zu Ende ist. Eine meint zum Schluß, sie fände es sehr hilfreich, daß man in Jesus immer einen hätte, mit dem man über seine Probleme sprechen könne. Vielleicht war das Gespräch ihr ein Anlaß, sich mehr mit der Bibel auseinander zu setzen.

 

Hierbei habe ich erfahren, wie schnell der Herr Jesus mir Gelegenheit gibt, mit anderen ein Gespräch über meinen Glauben zu führen, wenn ich ihn darum bitte. Von mir aus hätte ich wahrscheinlich nicht den Mut gehabt, auf's Geratewohl mit jemanden ein Gespräch anzufangen.

Nachtext

Quellenangaben