Zeitschrift-Artikel: Andreas Malessa: "Der neue Sound" - Christliche Popmusik, Geschichte und Geschichten

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Titel: Andreas Malessa: "Der neue Sound" - Christliche Popmusik, Geschichte und Geschichten
Typ: Buchbesprechung
Autor: Wolfgang Bühne
Autor (Anmerkung):

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Titel

Andreas Malessa: "Der neue Sound" - Christliche Popmusik, Geschichte und Geschichten

Vortext

Text

Der Verfasser - manchen von den LPs „ Arno und Andreas" und der Zeitschrift COGO bekannt - beschreibt in diesem Buch ein Stück Geschichte der „christlichen" Popmusik.
Auch wenn man diese Musik grundsätzlich anders beurteilt und in der Arbeit der „Musikevangelisten" kaum geistliche Früchte sieht, so kann man doch diesem Buch einen informativen, er­staunlich ehrlichen und manchmal sogar etwas selbstkritischen Inhalt bescheinigen.

Man erfährt eine ganze Menge, so z.B., daß die ganze Sache (wie so manches andere) in der Kanaankapelle der Marienschwestern in Darmstadt angefangen hat.
Aber vieles bleibt fragwürdig. Kann wirklich jeder Musikstil 'durch Heiligung beschlagnamt und in den Dienst Gottes gestellt werden (s. 50) ?

Ist Musik wirklich nur eine „objektiv freie Kunstform" (5. 10) ? Werden mit der Musik alle theologischen Irrtümer überstimmt, - ich denke an Gruppen aus der Charismatischen- und Pfingst­bewegung, wie z.B. ,Andrae Crouch", „Choralerna", „Eden", „Semaja" ?

Anderseits kann man nur hoffen, daß viele „christliche" Pop­musiker und deren Fans sich wenigstens von diesem Buch sagen lassen, daß es auf die Einheit von Lied und Leben ankommt und die Ethik mancher Musikevangelisten zu wünschen übrig läßt.

Allerdings scheint mir A. Malessa kein Repräsentant der „christ­lichen" Popszene zu sein. Leider nicht!
Auf der Seite 149/150 scheint ein Druckfehler unterlaufen zu sein, es fehlt der Zuammenhang - oder sollte die Gruppe
„Deliverance" tatsächlich 4.900.-- DM für einen Jugendabend fordern?

Etwas ausfällig und auffällig erschien mir die Ohrfeige in Rich­tung gewisser Verleger wegen des Trachsel-Pauli Buches „Geist­liche Musik", von dem übrigens eine zweite erweiterte Auflage erschienen ist.

Warum reagiert man auf diese Kritik so empfindlich und unsach­lich?

Nachtext

Quellenangaben

Brockhaus Tabu 169 S. DM 6.95