Zeitschrift-Artikel: Samuel Pfeifer: "Gesundheit um jeden Preis?"

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Titel: Samuel Pfeifer: "Gesundheit um jeden Preis?"
Typ: Buchbesprechung
Autor: Wolfgang, Hajo Bühne, Harms
Autor (Anmerkung):

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Titel

Samuel Pfeifer: "Gesundheit um jeden Preis?"

Vortext

Text

Auf dieses Buch haben wir lange gewartet. Zum ersten Mal liegt in deutscher Sprache die Arbeit eines gläubigen Arztes vor, welche die para-medizinischen Praktiken untersucht. 

Samuel Pfeifer behandelt in diesem Buch Akupunk­tur, Fußreflexzonenmassage, Homöopathie, Irisdiagnose usw., spürt ihre Herkunft und Philosophie auf und beur­teilt sie sowohl wissenschaftlich als auch geistlich.
Erfreulich an dieser Untersuchung sind die sachlichen, fairen Ausführungen, die als Alternative nicht vorbehalt­los die Schulmedizin, sondern vor allem die Seelsorge Gottes empfehlen. Sehr hilfreich sind die vielfachen Zitate der Begrün­der und Vertreter der verschiedenen Praktien, die ein­deutig erkennen lassen, daß die Ursprünge entweder im Okkultismus, in asiatischen Religionen oder in der An­throposophie liegen.
Da erschreckend viele Christen sehr leichtsinnig der Parole "zurück zur Natur" folgen und. para-medizinische Heiler aufsuchen, die oft noch christlich klingende Be­gründungen für ihre Praktiken haben, ist es dem Teufel gelungen, durch diese Türen das Leben und Zeugnis vieler Christen zu unterminieren.
Da dieses Buch eine wichtige aufklärende Seelsorge­arbeit leistet, kann man dem Verfasser und Verlag für die Herausgabe nur herzlich danken und hoffen, daß dieses Buch eine weite Verbreitung findet.


Hajo Harms:

Diese Neuerscheinung ist, so meine ich, ein hervorragendes Buch, das im Wesentlichen über sechs verschiedene Heil-und Diagnostikmethoden außerhalb der Schulmedizin informiert.
Es handelt sich dabei um Akupunktur, Fußreflex­zonenmassage, Homöopathie, Irisdiagnose, Schutz gegen Erdstrahlengefahr (Pendeln, Radiästhesie) und Phyto­therapie (Pflanzenheilkunde). Diese Verfahren werden aus rational-kritischer und christlicher Sicht duYchleuch­tet. d.h. auf ihre Ursprünge, Motive und die damit ver­bundenen Bindungen, Beeinflussungen und Gefahren hin untersucht.
Es handelt sich nicht um ein Lehrbuch, nicht um ein Buch der Vorschriften und Verbote, sondern, wie der Titel schon erkennen läßt, um eine Hilfe, die einem sozu­sagen die Augen für den eigentlichen Kern der verschie­denen Therapiemethoden öffnen möchte: nämlich für die orientalisch—fernöstliche Philosophie, den Okkul­tismus, die Mystik. S. Pfeifer versucht jedoch mehr als eine Reihung„ indem er Entwicklungen und Tendenzen der heutigen Zeit aufgreift, die z.B. als Naturreligiösität, "Bioboom", Mystizismus oder Parapsychologie gesell­schaftlich anerkannt den Menschen empfänglich oder gefügig, zumindest aber kritiklos machen, ihn suggerie­ren, er finde jetzt zu seinem eigentlichen Selbst, zu sei­nem entfremdeten Ich zurück. So erhalten immer neue Praktiken, verschönt, getarnt oder sonstwie intellektuell verharmlost, durch den Hinweis auf das Natürliche da­rin, auf das nicht Organspezifische, sondern das Ganzheit­liche, auf die Seelenpflege attraktiv gemacht, Eingang in unsere schwache, weil bindungslose, gottlose Kultur.
In diesem Buch entpuppt sich der Boom okkulti­stischer Methoden als Symptom der Glaubenslosigkeit, der Hoffnungslosigkeit, fast als Ausdruck der "Wehen vor dem Ende". Es werden massenhaft Urigläubige und Christen in ihrem Bann gezogen, die durch Inanspruch­nahme ihres Vertrauens, ihres Glaubens, d.h. durch den Griff nach dem Eigentlichen des Menschen, viel tiefer­greifend krank gemacht werden, im Sinne des Schadens an ihrer Seele. Ausdruck dieser neuen Unfreiheit, dieser notwendig einzugehenden Bindung kann Unruhe, Angst, Hoffnungslosigkeit allgemein oder für den Christen die spürbare Schwierigkeit sein, zu Gott zu kommen, Ihm im Gebet die Ehre zu geben.
Um mit dem Letzten keinen zu verschrecken, möchte ich den roten Pfaden des Buches noch einmal wieder­holen: Wo die Homöopathie, die Akupunktur ohne ma­terielle Wirkung, ohne wissenschaftlich nachvollziehbare, reproduzierbare Heilungsmethode den Menschen gesund machen will und dies auch nachweislich tut, ist sie für den Christen abzulehnen. Er hat dafür die Gemeinschaft mit dem Herrn, den Glauben und das Gebet. Um hier eine Empfehlung zu geben, möchte ich raten, die Lektüre mit dem 12. Kapitel zu beginnen, in dem man über das Warum der Krankheit die Gedanken er­fährt, die dem Autor beim Schreiben Grundlage waren. Darin wird herausgearbeitet, daß Christen im Umgang mit der eigenen Krankheit die Bereitschaft zum Vertrauen zu Gott Richtschnur sein sollte. Denn es ist wohl keine Frage, daß unser Glaube an Gott tiefer begründet sein sollte, als die Hoffnung auf einen Heilpraktiker.
Dieses Buch ist keine Aufforderung, nun einen Bogen um alle Ärzte und Heiler zu machen. Vielmehr soll ge­zeigt werden, daß man ihnen als Christ nur zugestehen darf, auf einer nachvollziehbaren Basis von Ursache und Wirkung den Heilungsprozeß zu unterstützen. Wenn man ihnen darüber hinaus folgt, begibt man sich in Gefahr, von okkulten Mächten beeinflußt zu werden.

Kranksein ist entstanden durch die Trennung von Gott, sie ist somit zutiefst Ausdruck meiner Sünde, meiner Schwäche, meiner sogenannten Fleischlichkeit. Ich muß sie annehmen als Teil von mir, nicht als lästige, vorüber­gehende Qual, die ich möglichst schnell abladen möchte bei anderen Menschen. Sie soll Anlaß sein zur Besinnung, zum Nachdenken und Erkennen meines Daseins als Geschöpf Gottes. 

Nachtext

Quellenangaben

(Brunnen)

185 S. 17.80 DM