Zeitschrift-Artikel: "Give peace a chance"

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Titel: "Give peace a chance"
Typ: Artikel
Autor: Kurt Becker
Autor (Anmerkung):

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Titel

"Give peace a chance"

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WASHINGTON — Tagelang standen Beatle-Fans an der 72. Straße West in Manhattan. Einigen rollten unablässig Tränen über die Wangen; an­dere summten, einige sangen: „Give peace a chance" (Gib dem Frieden eine Chance). Dies war die inoffizielle Kampfhymne der langhaarigen Gegner des amerikanischen Vietnam—Einsatzes.
John Lennon, in der Nacht zum 9.12.80 vor dem New Yorker Wohnhaus „Dakota" von einem verwirrten Arbeitslosen aus Hawaii erschos­sen, war nicht nur als einer der kreativsten Kom­ponisten der 60er Jahre bekannt, sondern wurde auch als publicitysüchtiger Pseudo —Revolutio­när gefeiert. Er war der intellektuelle Kopf der Beatles, die 1961 über ein Jahr in Hamburg spiel­ten. John Lennon interessierte sich in dieser Zeit sehr stark für den Okkultismus. Wie Tony Sheridan (damaliger Freund Lennons) berichtet, nahm Lennon an Seancen teil (spiritistische Sit­zungen, wo man mit Verstorbenen, mit Dämonen und satanischen Mächten in Kontakt kommen möchte).

1962 verkündete John Lennon:
„Ich weiß, daß die Beatles Erfolg haben werden wie noch keine andere Gruppe zuvor. Ich weiß es genau, denn für diesen Erfolg habe ich dem Teufel meine Seele verkauft!" (aus POP Nr. 23, 1976)
Im selben Jahr kehrten die Beatles zurück nach Liverpool, und schon im Mai 1963 star­teten sie einen wahren Triumphzug mit einer Tour­nee durch England. Am Ende desselben Jahres waren sie bereits in aller Munde. „Erfolg, wie noch keine andere Gruppe zuvor…"
Bald darauf begann eine Phase, in der die Beatles derart mit Arbeit überlastet waren, daß sie schließlich zu aufpeitschenden Drogen griffen. So entstanden dann viele ihrer Produktionen unter Drogeneinfluß. Text und Melodie von dem bekannten „ Stawberry fields" beschreibt z.B. psychedelische Erfahrungen, die die Gruppe ge­macht hatte; und das Album „Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band" ist getragen von solchen Lie­dern. Um nur eines herauszugreifen: „Lucy in the Sky with Diamonds" beschreibt einen L(ucy) S (ky) D (iamonds) — Trip.

Bald darauf begannen sich die Beatles für indische Musik und Kultur zu interessieren. Ein spezieller Kurs bei Yogi Maharishi Mahesh führte sie in die Transzendentale Meditation ein. Sie waren von dieser östlichen Religion derart be­geistert, daß der Yogi von ihnen sagen konnte: „Das werden meine Propheten. Bald werden mir auch ihre Anhänger glauben."
Tatsächlich konnte sich der Yogi mit Hilfe der Beatles in Europa einfinden, und seine Sekte wächst heute noch.
Die Beatles versuchten dann auch ihre neuen Ideen in Musikform zu verbreiten, doch ab 1968 begann ein unaufhaltsamer Abstieg. Jeder der 4 begann eigene Wege zu gehen, und John Lennon wurde zu dieser Zeit wegen Drogenbesitz fest­genommen. Kurze Zeit später verhaftete man Georg Harrison aus dem gleichen Grunde. Finan­ziell kam ein Schlag nach dem anderen. 1970 trennten sich die Beatles endgültig.

John Lennon experimentierte gemeinsam mit
seiner Frau an neuen Ausdrucksformen und zog sich schließlich ganz aus der musikalischen Öffentlichkeit zurück.

Vor wenigen Wochen schien es, als seien von ihm nach langen Jahren der Enthaltsamkeit Produktionen zu erwarten — eine Schallplatte (Double Fantasy) hat eben erst an John Lennon erinnert. Das Material zu einer weiteren LP war beinahe fertiggestellt, als Lennon unvorbereitet in die Ewigkeit abgerufen wurde, in welcher er weder mit einem „Yellow submarine" unterzu­tauchen vermag, noch ein „help" ihn retten kann vor dem Zorn Gottes, wenn er nicht zu Leb­zeiten Jesus Christus als seinen Heiland und Er­retter erkannt und anerkannt hat.

Nachtext

Quellenangaben