Zeitschrift-Artikel: W.J. Ouweneel: "Glaube und Werkel (Eine Auslegung des Jakobusbriefes)

Zeitschrift: 38 (zur Zeitschrift)
Titel: W.J. Ouweneel: "Glaube und Werkel (Eine Auslegung des Jakobusbriefes)
Typ: Buchbesprechung
Autor: Kurt Becker
Autor (Anmerkung):

online gelesen: 1921

Titel

W.J. Ouweneel: "Glaube und Werkel (Eine Auslegung des Jakobusbriefes)

Vortext

Text

Glaube und Werke ist ein Thema des Jakobus­briefes, das schon so manches Rätsel für den Le­ser aufgegeben hat, der den Charakter und das An­liegen dieses Briefes im Neuen Testament nicht verstanden hat.
Es ist der einzige Brief des NT, der im di­rekten Sinne nicht an die Versammlung oder Ge­meinde, sondern an Israel, an die "zwölf Stämme in der Zerstreuung" (V. 1) gerichtet ist. Das be­deutet, daß nicht nur Gläubige angesprochen wer­den, obwohl das Wort häufig an solche gerichtet wird. Im eigentlichen aber spricht dieser Brief zu dem ganzen Volk, also auch zu solchen, die den Herrn Jesus nicht als ihren Heiland angenommen hatten, aber dennoch zu dem "Volke Israel" zähl­ten.
Diese Tatsache ist für uns von großer Bedeu­tung. Wie das Wort in die damalige Situation - in das Ende der damaligen jüdischen Haushaltung - zu der Gesamtheit des "Volkes" spricht, richtet es sich heute, in der Endzeit, an die gesamte beken­nende Christenheit! Mit "Glaube" ist in diesem Brief also vorwiegend das "Bekenntnis des Glau­bens" gemeint, und "gerechtfertigt" bedeutet hier nicht so sehr, wie bei Paulus "gerecht vor Gott", sondern mehr die zweite Seite, nämlich: "sich ge­genüber der Welt als gerecht erweisen".

Dieser Brief ist also auch eine Aufforderung, die Echtheit unseres Glaubens, unseres Bekennt­nisses zu prüfen. Und dabei ist uns diese Vers­für-Vers- Auslegung eine große Hilfe, indem sie nicht nur darauf hinweist andere zu prüfen, son­dern auch auf die Stellen des Wortes Gottes hin­weist, die auch uns betreffen, die wir den Herrn Jesus als unseren Heiland kennen!
Wie viele Dinge sind unter uns vorhanden, die durchaus nicht mit unserem Glauben übereinstim­men! So schreibt der Verfasser unter anderem:
"Ein Glaubensbekenntnis, wie schön es auch sei, und wenn es auch die ganze christliche Wahr­heit beinhaltet, reicht nicht aus. Die Frage ist, ob wir bereit sind zu solch einer Liebe, wie mir sie in diesem Kapitel betrachtet haben (Kp. 2). Liebe zu dem Volk Gottes, und vor allem Liebe zu Gott, so daß mir bereit sind in der heutigen Welt alles preiszugeben, um Ihn ein Wohlgefallen zu sein ..."
Diese Hilfe zum Verständnis dieses Briefes ist eine prägnante, klare und vor allem für je­dermann verständliche Auslegung, die nicht nur jeder neben der Bibel lesen kann, sondern unbe­dingt auch sollte! Er wird dann auch die vielen verborgenen Herrlichkeiten dieses Briefes ent­decken, und so gesegnet sich neu erfreuen an dem Wort Gottes und sich in Seinem Lichte sehen und ausrichten, um ein Leben zu Seiner Verherrlichung, zu leben!
Es ist uns allerdings langsam peinlich, immer wieder die hohen Preise, vor allem aus diesem Verlag, bedauern zu müssen. Wir hoffen, daß der Verleger sich nicht daran gewöhnt hat, und, wenn möglich, diese durchaus guten Bücher etwas im Preis reduzieren kann.

Nachtext

Quellenangaben

FULlerelos, Paperback, 97 S., DM 14.80