Zeitschrift-Artikel: Letzte Stunden auf der "Estonia"

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Titel: Letzte Stunden auf der "Estonia"
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Titel

Letzte Stunden auf der "Estonia"

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Text

Ein Brief aus Lettland (Auszug)

Lieber Bruder Gerhard

...Das Sinken der "Estonia" hat unser ganzes Volk bedrückt. Liivi Rebane, eine Schwester aus unserer Gemeinde, hat in dieser Nacht auf dem Schiff gearbeitet und fand im Meer den Tod. Letzten Donnerstag hat ihre Beerdigung und Beisetzung stattgefunden. Auf Grund dessen haben wir im Moment in der Gemeinde Trauertage.

Zurückgeblieben sind der Ehemann und zwei Töchter. Wie Liivi sind auch beide Töchter vor einigen Jahren zum Glauben gekommen und in der Gemeinde in Kehra getauft worden. Der Ehemann ist ständig in Alkoholproblemen gefangen.

Wir wissen, daß Gott unsere Schwester Liivi als Zeugnis gebraucht hat. Eine Frau, die bei dem Schiffsuntergang gerettet wurde, hat erzählt - und dieser Bericht wurde heute in der Presse veröffentlicht - daß sie eine Schiffsarbeiterin auf dem sinkenden Schiff getroffen hat, die Rettungswesten verteilte und davon sprach, daß nur Gott helfen kann. Die Frau bezeugte, daß sie bis zu diesem Moment Atheistin war, jetzt aber angefangen hat, an Gott zu denken.

Für unsere Liivi gilt es in Wahrheit: "Glückselig die Toten, die im Herrn sterben,...damit sie ruhen von ihren Werken, denn ihre Werke folgen ihnen nach."

Viele Menschen haben in dieser Nacht angefangen, Gott um Hilfe anzurufen. Auf demselben Schiff war auch eine Gruppe Bibelschüler aus Schweden. Ein Geretteter erzählte, daß sie vom Auslaufen des Schiffes an, bis in die Nacht hinein das Evangelium verkündigt haben und viele Menschen zum Glauben gekommen sind. Wir können uns nur über die Taten Gottes verwundern...

Nachtext

Quellenangaben