Zeitschrift-Artikel: Die Sonne (Teil 4) - Die Kraft der Sonne

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Titel: Die Sonne (Teil 4) - Die Kraft der Sonne
Typ: Artikel
Autor: Matthias Krämer
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Titel

Die Sonne (Teil 4) - Die Kraft der Sonne

Vortext

Text

Die Sonne besteht zu 72% aus Wasserstoff, der Rest ist vor allem Helium. Wenn man aber bedenkt, daß die Sonne so riesig ist, daß sie ebensoviel wie 330.000 Erdkugeln wiegt - dann kann man sich vorstellen, welch ungeheure Gasmenge sich dort versammelt hat.

In jeder Sekunde verwandelt die Sonne aufgrund der so hohen Temperaturen und des übermäßigen Druckes in ihrem Innern 600 Mio. Tonnen Wasserstoff (durch Verschmelzung der Wasserstoff-Kerne) in 596 Mio. Tonnen Helium - und die Differenz in Energie - dabei ergibt die Umwandlung von 1g Wasserstoff ca. 170.000 Kilowattstunden. Diese Energie dringt langsam an die Oberfläche, die Photosphäre, nachdem die vorher gefährlichen Gammastrahlen sich in Wärme und Licht verwandelt haben.

In geradezu verschwenderischer Fülle strahlt sie ihre Energie u.a. in Form von Licht und Wärme in alle Richtungen des Weltalls ab. Jeden Tag verlassen unvorstellbare 9 Quadrillionen Kilowattstunden die Sonnenoberfläche als Licht, Wärmewellen, Radiostrahlen und Teilchenströme. 48 Mrd. Kilowattstunden werden in jeder Sekunde auf die der Sonne zugewandten Erdhälfte transportiert. 134 Mio. große Kraftwerke müßten zusammenarbeiten, um die gleiche Menge an Energie zu produzieren (vgl. J. W. Ekrutt, "Die Sonne", GEO-Verlag, S.44+46).

Es würde 480 Jahre dauern, bis die Welt die Elektrizität von einem Tag Sonnenenergie verbraucht hätte.

Dabei ist es nur der 1/2 Milliardenste Teil der Sonnenstrahlung, der die Erde überhaupt erreicht.

So unvorstellbar diese Zahlen für uns auch sein mögen - so gering sind sie an der Größe der Sonne selbst gemessen. Ihr Wasserstoffvorrat würde zur Energieerzeugung für weitere Milliarden Jahre ausreichen.

Die Sonne liefert die Energie, die alles auf der Erde am Leben hält. Sie ist die Quelle fast aller Energie auf der Erde -wenn die Energiearten auch noch so verschieden sind (z.B. Holz; Wind und Wellen aufgrund von der Sonne bewirkten atmosphärischen Bewegungen; Erdgas, Erdöl und Kohle aufgrund zerfallener Pflanzen; Wasserkraft, zumal das Wasser durch Sonne überhaupt immer wiederkehrt bzw. die Sonne das Wasser zuvor durch Verdunstung in eine höhere Lage gebracht hat). Ausnahmen sind Erdwärme und Radioaktivität, Kernenergie.

Jedes Denken, jedes Gespräch, jede Bewegung und Tätigkeit - sei es im Beruf oder in der Freizeit - eines jeden Menschen auf der Erde (auch das Schreiben und Lesen dieser Zeilen) geschieht letztlich durch die Kraft der Energie, die uns die Sonne schenkt.

Was für eine Kraftfülle finden wir in unserer Sonne!

Der Herr Jesus - die "Kraft Gottes"

In 1Kor 1,24 heißt es, daß der Herr Jesus Christus "Gottes Kraft" ist.

Heute wissen die Astronomen, daß die freigesetzte Energie einiger Milchstraßen bereits milliardenfach größer ist als die der Sonne selbst.

Können wir erahnen, welche Kraftfülle dann in unserem Herrn zu finden sein muß, der als Schöpfer und Erhalter sämtliche Materie gebildet und z.B. in Form von unzähligen Galaxienhaufen über Milliarden von Lichtjahren ausgebreitet hat und bis jetzt noch zusammenhält (Kol 1,16f/ Hebr 1,3)?

Anhand des Vergleiches allein mit der Sonne können wir immer mehr die Wahrheit der Behauptung des Herrn erkennen: "Getrennt / außerhalb von mir könnt ihr nichts tun" (Joh 15,5c+Anm.). Er ist es, der uns Menschen jede Energie zum Leben und Handeln gibt.

Wir müssen in Ihm bleiben, um überhaupt Frucht für Gott bringen zu können (Joh 15).

Wie absurd ist es daher, wenn wir versuchen, ohne den Herrn klarzukommen. Und wieviele Menschen sagen, sie haben keine Zeit, sich mit dem Herrn auseinanderzusetzen - dabei brauchen sie sogar seine Schöpfer- und Erhalter-Kraft, um ihre eigenen Wege "in Unabhängigkeit" fern von Ihm gehen zu können.

Ein Jünger des Herrn jedoch sollte immer mehr dazu kommen, im Bewußtsein von Joh 15,5c zu leben und zu handeln (vgl. auch 1Petr 4,11).

Und nur "in der Macht seiner Stärke" können wir mit der Waffenrüstung Gottes auch "gegen die Listen des Teufels bestehen" (Eph 6,10f).

Mit dieser Kraft können wir auch "unsere Glieder töten, die auf der Erde sind" (Kol 3,5).

Die Menschheit wäre ihre Energieprobleme Ios, wenn sie die Sonne beliebig anzapfen könnte. Dagegen gibt der Herr uns durchaus die Möglichkeit, seine Kraft "anzuzapfen" - durch das Gebet!

Wir sollten daher täglich Seine Kraft für uns erbitten - auch wenn wir uns vielleicht situationsbedingt "sicher und stark" fühlen.

Dieser gewaltige Herr in Seiner Kraft kann auch "dem Müden Kraft geben, und dem Unvermögenden reicht er Stärke dar in Fülle." (Jes 40, 29)

Der Apostel Paulus konnte schließlich sogar in einem seiner Gefängnisbriefe sagen:

"Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt" (Phil 4,13), nachdem er zuvor bereits gelernt hatte, sich seiner Schwachheit zu rühmen, damit darin die Stärke des Herrn zum Vorschein kommen konnte (2Kor 12 + 13).

Doch um uns im Vertrauen und in der Abhängigkeit zu halten, gibt Er uns diese Kraft nur "portionsweise". Denken wir an Simson assyr.: "sonnig", der "Sonnenmann"): Er hatte solche göttliche Kraft zunächst ohne Gebet geschenkt bekommen -und sie öfters in Unabhängigkeit von Gott gebraucht.

Was sollten wir aber eigentlich vor allem mit dieser Kraft tun? Ich denke besonders an das, was der Herr sogar im Rahmen der Gesetzgebung den Israeliten gegenüber schon befohlen hatte: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben ... mit deiner ganzen Kraft" (Lk 10,27).

Zumal wir in dem Herrn selbst als der wahren Sonne das leuchtende Vorbild vor Augen haben: Er liebte Seinen Gott tatsächlich mit Seiner ganzen Kraft; wobei dies bei Ihm schließlich dazu führte, daß Er mit ganzer Kraft bereit war, den großen Ratschluß Seines Gottes auszuführen.

Er hätte uns mit Seiner Kraft für alle Ewigkeit in die Hölle werfen können. Aber damit Er stattdessen für uns diese segensreiche Kraftquelle werden konnte, war Er bereit, sich in Schwachheit kreuzigen zu lassen:

So hören wir, daß Er (nachdem wir in Hebräer 5,7 über sein starkes Geschrei mit Tränen im Garten Gethsemane lesen) am Kreuz klagt:

"Ich bin müde durch mein Rufen..." (Ps 69,3a)

"Meine Kraft ist vertrocknet wie ein Scherben" (Ps 22,15a) und

"Ich bin wie ein Mann, der keine Kraft hat" (Ps 88,4b). Dabei mußte Er gleichzeitig als Sohn Gottes den Menschen (den Tieren, den Engelscharen sowie sämtlicher Materie) die Möglichkeit zur Weiter-Existenz geben!

Die Menschen maßen sich in unserem "Atomzeitalter" an, sich gegenseitig mit Atombomben zu bedrohen und messen daran ihre Stärke und Macht. Der Herr dagegen verzichtete bewußt auf Seine Kraft  (man denke nochmals an die oben bereits erwähnte Energiemenge, welche die Sonne allein in einer Sekunde abgibt: umgerechnet entsprechend ca. 600 Mrd. Atombomben. Auf die Erde gelangt dabei eine Energie, die 300 Atombomben entspricht).

Wir, die wir letztlich sowieso nur aus Seiner Kraft heraus leben, sollten Ihm daher auch in dieser Hinsicht ähnlicher werden und z.B. nicht unsere (geschenkte) Kraft dazu benutzen, um Böses mit Bösem zu vergelten.

Die Sonne wirkt überall auf der Erde

Wie kann man sich vorstellen, daß sich der Herr gleichzeitig

"        im Himmel auf den Thron erhöht (Eph 1,20)

"        überall auf der Erde (Ps 139,5: so daß Er mich "von hinten und von vorn einengt und auf mich legt seine Hand...") und sogar

"        in meinem Herzen (Eph 3,17) befindet?

Der Gedanke an sich mag uns zwar sehr vertraut sein, aber es fehlt uns vielleicht an Vorstellungskraft.

Das Bild der Sonne kann uns auch hier helfen:

"        Der Standort der Sonne ist am Himmel, etwa 150 Mio. km von der Erde entfernt.

"        Das Sonnenlicht jedoch strahlt ins Universum und wirkt auf der ganzen Erde und umgibt mich "von hinten und von vorn" und auch von oben.

"        Und schließlich dringt es (teils durch Umwandlungsprozesse) buchstäblich ins Innere meines Körpers ein (z.B. durch Auge, Haut und Mund (Nahrung!)). Egal, ob ich über diese biologischen Zusammenhänge Bescheid weiß bzw. ob ich sie bewußt wahrnehme oder nicht.

Wenn schon die Sonne als von Ihm geschaffene Materie dazu in der Lage ist -wieviel mehr der Herr selbst!? Das macht auch Ps 139 auf beeindruckende Weise deutlich.

Wenn ich morgens aufwache und die Sonne in mein Zimmer scheint - dann darf und soll ich mich auch an diesem neuen Tag an die Zusage des erhöhten Herrn im Himmel erinnern:

"Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters" (Mt 28,20b).

Es ist so - ob ich es bewußt in Anspruch nehme und mich daran erfreue oder nicht.

Und wenn die Sonne selbst einmal durch Wolken verdeckt ist - so sind dennoch ihr Licht (das dann doch durch die Wolkenwände schimmert) und ihre sonstigen mannigfaltigen existenznotwendigen Wirkungen auch in diesen Zeiten erfahrbar.

Genauso ist es mit unserem Herrn: Er ist auch in "bewölkten" Sorgenzeiten bei uns und will uns hindurchhelfen - selbst wenn Er für uns dann vielleicht nicht so "sichtbar" wie in sorgenfreieren Tagen ist.

Andererseits zeigt dieses Bild die Allgegenwart und Allwissenheit des Herrn -auch die innersten Vorgänge meines Herzens sind vor Ihm offenbar. Es ist nicht so, als ob Er so hoch im Himmel wohnt, daß Er nicht sehen kann, was wir Menschen auf der Erde tun (Hiob 22,12-14).

Anders als bei der Sonne stellt uns der Herr jedoch in die Verantwortung: obwohl Er in Seiner Gnade noch für alle Menschen da ist und sie umgibt, wohnt Er doch nur in den Herzen der Menschen, die sich Ihm öffnen.

Ein Wort noch zum heute zunehmenden sog. "Pantheismus": immer mehr Menschen glauben, daß Gott keine Person ist, sondern eine abstrakte Kraft, die letztlich überall in der Natur - in jeder Pflanze, in jedem Baum zu finden sei. Es erinnert an frühere Religionen, in denen der Mensch Gott ausschließlich in der Natur gesucht hat.

Man könnte nun meinen, das Bild des Sonnenlichtes mit seinen Wirkungen und seiner Anwesenheit würde diese Auffassung unterstützen.

Aber die Sonne zeigt uns ja gerade, daß das Licht mit seinen Wirkungen zwar überall zu finden ist (auch in Form von Sonnenenergie in jeder Pflanze, in jedem Baum) - aber daß es letztlich doch seinen Ursprung in einer Quelle (der Sonne) hat, die gleichzeitig der große Mittelpunkt ist. In diesem Mittelpunkt als Quelle sind alle diese Segnungen/Wirkungen "gebündelt" und kommen von dort her.

So ist auch der Herr Jesus Christus die Person, die noch heute "alles (d.i. die gesamte sichtbare und sogar auch unsichtbare Welt) durch das Wort seiner eigenen Macht trägt" (Hebr 1,3) - und seine schöpfungerhaltende Wirkung erstreckt sich auch auf jede Pflanze und jeden Baum.

Die Wirkungen der Sonne sind umsonst

Während wir mittlerweile schon für fast alles auf der Erde bezahlen müssen, gibt die Sonne ihre für uns lebensnotwendigen und wohltuenden Wirkungen umsonst ab. Und niemand kann das verhindern.

Genauso ist es mit dem Herrn: Er bietet allen Menschen Gnade und Errettung völlig umsonst an (Rö 3,24). Was könnten wir Ihm auch geben, da Ihm ja sowieso alles gehört (vgl. 1Chr 29,11+14) ? Und niemals hätten wir den nötigen Preis zu unserer Erlösung und den damit verbundenen Segnungen selbst aufbringen können, denn "keineswegs vermag jemand seinen Bruder zu erlösen, nicht kann er Gott sein Lösegeld geben - denn kostbar ist die Erlösung der Seele, und er muß davon abstehen auf ewig" (Ps 47,7+8).

Gottes Wesen ist Großherzigkeit und Liebe!

Doch was hat es Ihn gekostet, uns diese Segnungen schenken zu können?

Er mußte zu unserer Erlösung einen sehr hohen Preis als Lösegeld bezahlen:

Sich selbst - sein kostbares Blut im Rahmen einer fürchterlichen "Schlachtung" (Offb 5, 9; 1Petr 1,18; 1Tirn 2,5).

Selbst auf den beiden letzten Seiten der Bibel ruft er den Menschen noch zu, daß sie doch das Heil annehmen sollen - umsonst! (Offb 21,6+22,17)

Deshalb war der Apostel Paulus auch bemüht, das Evangelium kostenfrei zu verkündigen (1Kor 9,18).

"Wie soll ich dem Herrn all Seine (kostenlosen) Wohltaten an mir vergelten (..=, "bezahlen")? Den Becher der Rettungen will ich nehmen und anrufen den Namen des Herrn.

Ich will dem Herrn meine Gelübde bezahlen

Dir will ich Opfer des Lobes opfern und anrufen den Namen des Herrn." (Ps 116,12-14+17)

Nachtext

Quellenangaben