Zeitschrift-Artikel: Gottes Wort gilt (Ulrich Parzany Hrsg.)

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Titel: Gottes Wort gilt (Ulrich Parzany Hrsg.)
Typ: Buchbesprechung
Autor: Wolfgang Bühne
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Titel

Gottes Wort gilt (Ulrich Parzany Hrsg.)

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Text

Sieben Autoren, die dem Netzwerk „Bibel und Bekenntnis“ angehören, protestieren mit ihren Beiträgen gegen Entwicklungen in der Evange- lischen Kirche, wie auch in verschiedenen Freikirchen, die zu großer Sorge Anlass geben. Sie kämpfen für eine „biblische Hermeneutik“ (so Rolf Hille), für die Anerkennung der Autorität der Bibel auch in den Fragen „Homosexualität“, „Gender-Ideologie“ usw., aber auch gegen postmoderne Einflüsse in der EKD und in evangelikalen Gemeinden, die zur Relativierung und Untergrabung biblischer Fundamente führen. Laut Parzany sind diese Tendenzen eine „speichelleckerische Anpassung der evangelischen Kirchen an gesellschaftliche Trends“, die mit etwas zeitlicher Verzögerung auch in manchen freikirchlichen Gemeinden und Kreisen zu beobachten sind. Das Buch endet mit einem deutlichen Aufruf Parzanys, Konflikte nicht um jeden Preis zu vermeiden. Unter der Überschrift „Die geistliche Verführung ist gefährlicher als Verfolgung“ (S. 69–74) wendet sich der langjährige Evangelist ge- gen die Verkündigung einer „billigen Gnade“ mit folgenden bedenkenswerten Worten: „Wir Evangelisten sind besonders durch Verführung gefährdet. Wir möchten Menschen gewinnen – zuerst ihre Aufmerksamkeit, dann hoffentlich auch ihr Herz. Wir fragen deshalb: Was interessiert die Menschen? Die Bedürfnisse sind offenkundig, die Anknüpfungspunkte ohne Zahl. Die Kreuzigung von Jesus ist Gottes stellvertre- tendes Gericht über unsere Sünden und darum unsere Rettung. Sollten wir nicht lieber vermeiden, Menschen als Sünder zu bezeichnen? Ich bin okay, du bist okay. Gott liebt uns alle, wie wir sind, wird verkündigt – selbstgerechte Ehebrecher, Geizkragen, Be- trüger. Der Kunde ist König. Der Evangelist ist beliebt. Aber diese ‚billige Gnade‘ ist Betrug.“ (S. 72) Damit ist dieses Buch ein aktueller Aufruf zur Rückkehr zu biblischen Fundamenten – gerade in Hinsicht auf das Reformationsjubiläum, wo von offizieller Seite der EKD die „Fünf Säulen der Reformation“ als nicht mehr zeitgemäß relativiert, umgedeutet, oder abgelehnt werden.

Nachtext

Quellenangaben

Logos Editions, Pb., 80 S., € 2,50 (ab 10 Ex. € 2,-)