Zeitschrift-Artikel: Ungewöhnliche Bekehrungen

Zeitschrift: 159 (zur Zeitschrift)
Titel: Ungewöhnliche Bekehrungen
Typ: Artikel
Autor: Paul Washer
Autor (Anmerkung):

online gelesen: 1427

Titel

Ungewöhnliche Bekehrungen

Vortext

In seinem Vortrag „Zehn Anklagen an die moderne Kirche“ während einer Erweckungs-Konferenz im Jahr 2008 schilderte Paul Washer eine der eindrücklichsten Bekehrungen, die er in seinem Dienst erlebt hat. Er erzählte diese Geschichte um deutlich zu machen, wie gefährlich es sein kann, wenn man im „Schnellverfahren“ nach einer Verkündigung zur Bekehrung aufruft, ohne danach zu fragen, ob der Heilige Geist in der betreffenden Person wirkliche Sündenerkenntnis, Buße und Glauben bewirkt hat. Der Vortrag wurde von Simon Arnold aus dem Englischen übersetzt und leicht gekürzt und überarbeitet.

Text

› „Er war das traurigste menschliche Geschöpf, das ich je gesehen habe ...!“ Ich will Euch eine Geschichte erzählen ... die mir als eine der kostbarsten Momente in meinem Leben als Christ in Erinnerung ist. Ich predigte gerade im Norden Kanadas. Die Leute dort erzählten mir, dass wir tatsächlich nur etwa 30 Kilo- meter von Alaska entfernt waren. In dieser kleinen Stadt und ihrer Umgebung schien es mehr Grizzlybären als Menschen zu geben ... Es war eine kleine Gemeinde von ungefähr 15–20 Leuten, wo ich predigte. Und gerade als ich auf die Kanzel stieg, kam jener „Bär“ von Mann herein – etwa um die 50 Jahre alt. Er hätte jeden von uns in diesem Gebäude verprügeln können. Und als ich predigte und in sein Gesicht sah, warf ich alles beiseite und begann das Evangelium zu predigen. Er war das traurigste menschliche Geschöpf, das ich je gesehen habe. Ich predigte das Evangelium und als ich die Predigt beendet hatte, ging ich direkt von der Kanzel zu ihm und fragte: „Sir, was ist los, was quält Ihre Seele? Ich habe niemals in meinen ganzen Leben einen so traurigen und niedergeschlagenen Menschen gesehen.“ Er holte einen braunen Umschlag hervor und darin waren einige Röntgenbilder, aus denen ich nichts ablesen konnte. Aber er sagte dies: „Ich komme direkt vom Arzt. Ich werde in drei Wochen sterben!“ Und dann erzählte er: „Jetzt habe ich mein ganzes Leben auf einer Rinderfarm arbeitend verbracht. Man kommt zu dieser Rinderfarm nur mit einem Wasserflugzeug, oder wenn man auf Pferden über die Berge und durch die ganze unbefahrbare Landschaft reitet. Ich bin nie in der Kirche gewesen. Ich habe nie eine Bibel gelesen. Ich glaube, dass es einen Gott gibt und einmal hörte ich jemanden über einen Kerl namens Jesus reden. Ich habe mich in meinem ganzen Leben nie vor irgendetwas gefürchtet, doch jetzt habe ich Angst!“ Ich fragte: „Sir, haben Sie meine Botschaft, das Evangelium, verstanden?“ Er antwortete: „Ja!“ „Sir, haben Sie es wirklich verstanden?“ „Ich habe es verstanden, aber ist es das? Ist es nur das? Ein Kind hätte das verstanden. Jeder. Ist das alles, dass ich es verstehen muss? Soll ich dann beten ...?“ Ich antwortete: „Sir, Sie werden in drei Wochen sterben. Ich muss morgen gehen. Ich werde mein Flugticket canceln und wir werden hier bleiben und über der Schrift brüten und zu Gott schreien bis Sie entweder bekehrt sind oder sterben und zur Hölle gehen!“ Und so begannen wir. Ich begann mit dem Alten Testament, ging ins Neue Testament, wir betrachteten alle die Verse, die von den Verheißungen Gottes handeln bezüglich Erlösung und Errettung. Wieder und wieder las ich mit ihm zusammen Johannes 3,16. Dann betete ich für eine Weile, schrie zu Gott, befragte den Mann über Buße, über Glauben, über Heilsgewissheit usw. Schließlich waren wir an diesem Abend völlig erschöpft. Es hatte keinen Durchbruch gegeben, da war nichts. Und ich sagte: „Sir, lassen Sie uns beten.“ Wir beteten. Ich bat: „Sir, lesen Sie noch einmal Johannes 3,16.“ „Wir haben das schon zigmal gelesen!“ „Ich weiß, aber es ist eine der größten Verheißungen der Errettung. Lesen Sie den Text noch einmal.“ Ich werde nie vergessen, was dann geschah: Er hatte meine Bibel auf seinem Schoß, in seinen riesigen, gewaltigen Händen und sagte: „Ok!“ Er las: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass Er ...“ Und dann unterbrach er plötzlich die Bibellese und rief voll Erstaunen: „Ich bin gerettet! Ich bin gerettet! Bruder Paul, alle meine Sünden sind von mir genommen. Ich habe ewiges Leben. Ich bin gerettet. Ich meine ...“ Ich fragte ihn: „Woher wissen Sie das?“ Seine Antwort: „Haben Sie diesen Vers noch nie gelesen?“ Was war passiert? Der Geist Gottes hatte gewirkt!

Nachtext

Quellenangaben