Zeitschrift-Artikel: Tony Anthony - Den Tiger zähmen

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Titel: Tony Anthony - Den Tiger zähmen
Typ: Buchbesprechung
Autor: Wolfgang Bühne
Autor (Anmerkung):

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Titel

Tony Anthony - Den Tiger zähmen

Vortext

Text

Wer sich von dem eigenartigen Titel und dem relativ hohen Preis abhalten lässt dieses Buch zu lesen, verpasst einen der spannendsten Lebensberichte aus der Gegenwart, die zur Zeit auf dem Markt sind. Es ist ein Rückblick des Autors, der seine Lebensgeschichte erzählt: Als vierjähriger Junge wird er von seinen Eltern weggeholt und zu seinem ihm unbekannten Großvater nach China gebracht. Dieser hat als hoch angesehener Großmeister in der uralten Kampfkunst Kung Fu die Aufgabe, seinen einzigen Enkel in diese religiöse Kampfkunst einzuführen. Mit unglaublicher Strenge und erbarmungsloser Härte wird aus dem verschüchterten, ängstlichen Jungen ein Kämpfer, der nach jahrelangem Training schließlich dreifacher Weltmeister in diesem Sport wird. Sein nächster Lebensabschnitt ist davon geprägt, als Leibwächter hochrangiger und besonders gefährdeter Politiker und Wirtschaftsleute für Sicherheit zu sorgen und so international Karriere zu machen. Dabei erlebt er Situationen, die jeden Krimi blass aussehen lassen. Gleichzeitig entwickelt er sich aber durch seine Brutalität zu einem Schwerverbrecher, der schließlich in Zypern in einem Hochsicherheitsgefängnis landet, das jeder Beschreibung spottet. Ausgerechnet dort kommt er durch die Arbeit eines englischen Evangelisten zum Glauben, bildet sich durch die Emmaus-Kurse weiter und findet nach seiner Entlassung und Rückkehr nach England in einer winzigen, konservativen „Brüderversammlung“ sein geistliches Zuhause. Der dritte Teil seines Lebensberichtes ist das bewegende Bekenntnis, wie Tony durch Rückfälle und persönliche Sünde nun als Christ wieder im Gefängnis landet und dort durch Selbsterkenntnis und Buße von Gott zu einem brauchbaren, gedemütigten Werkzeug zubereitet wird. Inzwischen arbeitet er als Evangelist in verschiedenen Ländern. Wem der Mittelteil der Lebensgeschichte zu brutal ist, der sollte ab Seite 162 weiterlesen – es lohnt sich. Ein Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite spannend ist und durch seine Ehrlichkeit sowohl Außenstehende wie auch Christen tief beeindrucken wird.

Nachtext

Quellenangaben

 

Fliß, Pb. 218 S.,

 

13,80