Zeitschrift-Artikel: In der Spur des Meisters ...

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Titel: In der Spur des Meisters ...
Typ: Gedicht
Autor: William Kaal
Autor (Anmerkung):

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Titel

In der Spur des Meisters ...

Vortext

Text

— Ein Jünger hört fruchtvoll
Der vierfache Acker [Mt 13,3-8]

Der Sämann seinen Samen sät,
nicht alles fällt ins gute Beet:
So manches Korn wird weggepickt,
und manches Pflänzchen früh erstickt.
Auf Felsengrund es nicht gedeiht,
es wird versengt nach kurzer Zeit.

Pass auf, dass Sein gesätes Wort
in deinem Herzen nicht verdorrt!


— Ein Jünger fleht hingebungsvoll —
Die bittende Witwe [Lk 18,1-8]

Zu einem Richter ihrer Stadt
kommt eine Frau, die niemand hat,
sie stößt zuerst auf taube Ohren,
sie bittet, bettelt unverfroren.
Doch dann nimmt der genervte Mann
sich endlich ihrer Sache an.


Was dich auch kümmert oder grämt:
Ach bete, bitte unverschämt!


— Ein Jünger lebt wirkungsvoll
Salz und Licht [Mt 5,13-16]

Wenn Salz erst seine Kraft verliert,
wird‘s als Gewürz nicht akzeptiert.
Und eine helle Gipfelstadt,
ein jeder schon gesehen hat.
Auch Räume werden niemals hell,
durch Lampen unterm Bettgestell.


Sei du auch mutig nun und werde
in deinem Umfeld Salz der Erde!

— Ein Jünger wacht erwartungsvoll
Die zehn Jungfrauen [Mt 25,1-13]

Die Nacht ist kalt, die Kleider klamm,
es warten auf den Bräutigam
zehn Mädchen – traditionsgemäß,
doch manche ohne Ölgefäß
Als er verzieht wird offenbar
dass ihr Versäumnis töricht war.

Kommt Er auch später als gedacht,
bleib brennend wachsam in der Nacht!


— Ein Jünger investiert sinnvoll
Der ungerechte Verwalter [Lk 16,1-9]


Als ein Verschwender angeklagt
ließ der Verwalter sehr verzagt,
weil er des Amtes bald enthoben,
die Schuldner seines Herrn geloben,
die Rechnungssummen zu halbieren,
um bald bei ihnen zu logieren.


Nutz heute doch schon Geld und Zeit
als Einsatz für die Ewigkeit!


— Ein Jünger handelt verantwortungsvoll
Der untreue Knecht [Mt 25,14-30]

Bevor der Herr das Land verlässt,
er seine Knechte rufen lässt,
vertraut in dieser Abschiedsrunde
dann einem jeden seine Pfunde.
Doch als er später wiederkehrt,
hat einer diese nicht vermehrt.


Sei du mit Gottes Gaben treu,
vergrabe sie nicht arbeitsscheu!

Nachtext

Quellenangaben