Zeitschrift-Artikel: Ein überschwengliches Wunder Gottes

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Titel: Ein überschwengliches Wunder Gottes
Typ: Artikel
Autor: Walter Adank
Autor (Anmerkung):

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Titel

Ein überschwengliches Wunder Gottes

Vortext

Text

Vor etwa sieben Jahren hat der Herr unseren Bruder Walter Adank aus der Schweiz mit sei­ner Familie nach Süditalien gerufen, um dort in Gravina und Umgebung unter den Italienern zu arbeiten.

Walter sieht seinen Auftrag vor ollem in der Evangelisationsarbeit (Zelt-, Straßen- und Te­le-Evangelisation), in der Jüngerschaftsschulung und im Hirtendienst in den Versammlungen.

Vor einigen Tagen bekamen wir einen Gebets­brief aus Gravina, der uns ziemlich bewegt hat und den wir, mit dem Einverständnis des Au­tors, hier auszugsweise wiedergeben.

"... Als Paulus und Barnabas von ihrer ersten Missionsreise nach Antiochien zurückkehrten, erzählten sie den Brüdern, wieviel der Herr unter den Heiden getan hatte. So mögen auch diese Zeilen dazu dienen, Gott zu verherrlichen und Euch einen Ansporn für das Gebet zu ver­mitteln.

Was ist geschehen? Viel, soviel, daß es nicht möglich sein wird, alle Eindrücke auf das Pa­pier zu bringen. In meinem eigenen Herzen ist viel geschehen. Das Schönste von allem ist: Unseren Herrn und Seine Verheißungen prak­tisch zu erleben. Seine Herrlichkeit, Seine Macht und Seine Treue neu zu sehen, und die Wirksamkeit Seiner Verheißungen im Alltag zu erfahren. Aber nicht nur den Herrn durfte ich in den letzten Monaten in noch tieferer Weise kennenlernen, nein, auch mich selbst und die Tiefen meiner eigenen Sünde.


Wo soll eine Erweckung beginnen?

Ein Prediger hat einmal gesagt: 'Wenn du Gott um eine Erweckung bittest, dann zeichne mit einer Kreide am Boden einen Kreis, stell Dich in den Kreis, knie nieder und bitte Gott um eine Erweckung. Sag Ihm: Herr, gib Erweckung, und beginne damit innerhalb dieses Kreises."

Das tiefgreifendste Erlebnis der letzten Monate ereignete sich vor genau zwei Wochen. Die Geschwister waren alle zu einer Aussprache eingeladen. Es war die zweite, die schwerfälli­gere Aussprache; eigentlich wäre 'Auseinan­dersetzung' der richtigere Ausdruck. Zuletzt hat der Heilige Geist mir meine Sünde in der be­treffenden Angelegenheit gezeigt, worauf ich mich laut 1. Tim. 5,20 selber öffentlich dazu bekannte und Gott um Vergebung bat. (Wie schnell schleicht sich doch Zweifel an den Brüdern, übles Nachreden, Groll und 'nicht vergeben wollen' in unser Herz ein.)

Was dann geschah, habe ich bisher in meinem Christsein noch nicht erlebt: Ich war nicht al­lein auf den Knien, sondern die ganze Ge­meinde war es mit mir, indem einer nach dem anderen - ganz spontan - dem Herrn unter Tränen die eigene Schuld bekannte, wobei die eigene Sünde beim Namen genannt wurde. Die meistbekannte Sünde war das üble Nachreden. Dieses Bekennen war Erweckung. Der Heilige Geist wirkte in uns wie am Anfang, als wir uns bekehrten. Von Sünde überführt, durften wir Jesus unsere Lasten bringen und unsere Wun­den von Ihm heilen lassen.

Wenn einer bei der Bekehrung über seine Sünde weint, ist das sicher ein Wunder Gottes.. Wenn es Christen tun, die dem Herrn schon jahrelang folgen, ist es ein noch größeres Wunder. Wenn es die verantwortlichen Brüder in der Gemeinde tun, ist es ein überschwengliches Wunder Got­tes.

Ich denke, tausend Predigten hätten es nicht vermocht, den Jüngern die Bedeutung des Kreuzes beizubringen. So ist unser Herr, ohne viele Worte, den Weg selber gegangen, indem Er Sich erniedrigte bis zum Tod, ja, bis zum Tode am Kreuze. Nachher war es nicht mehr nötig, den Jüngern die Bedeutung des Sterbens und des Kreuzes zu erklären. Sie hatten es an ihrem geliebten Herrn gesehen, und das genüg­te.

So ist es auch wichtig - das ist mir ganz wichtig geworden - daß wir, die verantwort­lichen Brüder, unseren Geschwistern in den Tod vorausgehen und unseren Stolz, unsere Recht­haberei aufgeben; kurz: unser Ich nicht schonen, sondern es in den Tod vorausschicken müssen. Die Erfahrung vor zwei Wochen hat mir ge­zeigt, daß die ganze Gemeinde mit in den Tod gegangen ist, und vieles ist seither anders. Die Gemeinschaft ist herzlicher, die Liebe unge­heuchelt und Familien, die sich jahrelang nicht mehr gegenseitig nach Hause eingeladen haben, leben nun in der Liebe und im gegenseitigen Respekt. Welch Wunder!...".

Nachtext

Quellenangaben