Zeitschrift: 35 (zur Zeitschrift) Titel: Leserbrief zu Heft 33 Typ: Artikel Autor: Autor (Anmerkung): online gelesen: 1991 |
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Leserbrief zu Heft 33 |
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Lieber Wolfgang, zuerst einmal recht herzlichen Dank für die regelmäßige Zusendung von FuT. Ich lese das Blatt sehr gerne und freue mich auf jedes neue FuT. I. Unter Punkt 1) heißt es: „Die Sonne schrumpft um 1 Prozent pro 1000 Jahre. Das schließt man aus Beobachtungen der letzten 400 Jahre und daraus folgert man: das Zusammenschmelzen der Sonne geht offensichtlich kontinuierlich vor". Die 400 Jahre wurden unter Punkt 4) dann aufgeschlüsselt in 100 Jahre ¸sehr genaue Messungen' und 400 Jahre astronomische Aufzeichnungen. Nun möchte ich einmal wissen, wie genau die Messungen im Jahre 1880 denn waren und was die astronomischen Aufzeichnungen von 1580 über die Größenveränderungen der Sonne aussagen. Die technischen Möglichkeiten einer genauen Messung des Sonnenumfangs waren damals noch gar nicht gegeben. Mit diesen angeblichen Tatsachen kann man die Behauptung von den zeitlichen Zusammenziehungen und Ausdehnungen der Sonne seitens der Anhänger der Evolutionstheorie auch nicht widerlegen, wie es unter Punkt 4) im dritten Absatz versucht wird. II. Ich zweifle an der Aussagekraft des 9. Absatzes unter Punkt 2). Da steht etwas von der potentiellen Energie eines homogenen, kugelförmigen Körpers, die sich umgekehrt proportional mit seinem Radius ändert. Daraus schließt Akridge dann, daß die Schrumpfgeschwindigkeit der Sonne in der Vergangenheit größer gewesen sein müßte. a) Ich möchte gerne wissen, was mit potentieller Energie an dieser Stelle gemeint ist. b) Wieso homogener Körper, wenn es unter Punkt 3 Abs. 2 wörtlich heißt: „ . . . da die Sonne in Wirklichkeit gar nicht gleichförmig (also nicht homogen) ist" ? c) Warum die Konjunktivform „müßte"? Ist sich der Autor selbst nicht sicher über seine Folgerung? III. Die gesamte Aussage des Satzes erscheint mir fragwürdig und es taucht bei mir der Verdacht auf, daß dem Leser etwas vorgemacht werden soll, indem man ihn durch den gehäuften Gebrauch von Fachausdrücken einzuschüchtern versucht. IV. Unter Punkt 3) lese ich: „Die Sonne fällt auf Grund ihrer Selbstanziehung durch ihre eigene Schwer -kraft zusammen." Man kann doch nicht einfach eine Behauptung aufstellen, die gar nicht weiter erklärt wird, so als wäre es das Natürlichste auf der Welt, daß die Sonne zusammenfällt, weil sie eine Selbstanziehung (was ist das überhaupt?) und eine eigene Schwerkraft besitzt. V. Ein wenig weiter heißt es dann: „ Die Sonne hat einen festen Kern der von dünneren äußeren Schichten umgeben ist. Man nimmt an, daß sich nur diese weniger dichten äußeren Schichten zusammenziehen." Wer ist überhaupt dieser man und wie kommt man auf die Annahme, daß sich nur die äußeren Schichten zusammenziehen? Wenn das eine Erklärung für die Ergebnisse von Eddy und Boornazian sein soll, dann müßte es belegt und erklärt werden. Warum findet man noch nicht mal eine Quellenangabe? So ist das nur eine Behauptung. VI. Unter Punkt 8) taucht eine Formel auf, deren Anwendung mir als falsch erscheint. Da heißt es: „Die Gleichung für die potentielle Energie der Schwerkraft von zwei Massen m 1 und m2 in einem Abstand r voneinander ist E=G m 1 'm 2 r So weit so gut und richtig, aber wieso gibt Akridge für die beiden Massen m4 und mz die Sonnenmasse M zweimal an, so daß dann M2 erscheint und wieso gibt der Sonnenradius R den Abstand r der in der Gleichung aufgeführten Entfernung der, ich wiederhole, zwei Massen m / und m2 an. Hier liegt meiner Meinung nach ein grober Fehler vor. Ich hoffe, es ist mir gelungen darzulegen, daß dieser Artikel so wie er abgedruckt ist, unlauter argumentiert und somit als Gegenargument für die Evolutionstheorie nicht gelten kann. Ich bin kein Streiter für die Evolutionstheorie, aber ich meine gerade als Christ sollte man lauter argumentieren und nicht solche Artikel benutzen, um seinen Glauben an den Schöpfungsbericht und gegen die Evolutionstheorie zu untermauern. Deshalb noch einmal meine Frage an Dich, Wolfgang, wieso wird solch ein Artikel in FuT abgedruckt?
Dein Fred |
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Nachtext |
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Quellenangaben |
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