Zeitschrift: 37 (zur Zeitschrift) Titel: . . . und ihr werdet meine Zeugen sein (Apg. 1.8) 4. Teil Typ: Artikel Autor: Martin Heide Autor (Anmerkung): online gelesen: 1959 |
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. . . und ihr werdet meine Zeugen sein (Apg. 1.8) 4. Teil |
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Im folgenden sollen noch einige typische Meinungen dargestellt werden, die meist auf Unkenntnis und Vorurteilen beruhen, aber vielen Menschen den Glauben erschweren. I. Für unsere Zeit typische Meinung Derjenige, der diese Meinung vertritt, möchte offen und tolerant sein. Er unterstellt Gott, daß Er willkürlich ist, wenn Er darauf besteht, daß es nur einen Weg zu Ihm gibt, und daß man mit diesem „Weg, Wahrheit, Leben" dogmatisch und engstirnig in seinem Glauben ist. Dahinter steckt folgende Einstellung aus dem modernen Denken: 1. Unsicherheit und ständiges Suchen unter der Voraussetzung, daß sich nichts Endgültiges finden läßt, sind mehr gefragt als Überzeugung und Hingabe. 2. Angst vor Intoleranz und ihren Folgen. Es ist eine Haltung des Alles—gewähren—lassens, wo es keine absoluten Maßstäbe mehr gibt, wo man jede Konsequenz, die die Wahrheit fordert, scheut und umgeht. Um persönlichen Vorteils willen — Wohlstand und Frieden — ist man bereit, Weltanschauungen, Moral und Logik preiszugeben. Diese Menschen besitzen daher eine scheinbar großzügige Toleranz gegenüber vielen Andersdenkenden. Man mag denken, sie seien offen für das Evangelium, in Wirklichkeit stehen sie geistigen bzw. geistlichen Anforderungen weitgehend passiv gegenüber. Sie werden daher einen Christen selten verurteilen oder zurückweisen, und ebenso selten voll akzeptieren. Beispiel eines Gesprächs: Christ: „Gott liebt dich und will, daß du ewiges Leben bekommst!" Nichtchrist: „Ja, Gott ist wirklich Liebe. Wenn ich Liebe übe, kann ich ein sinnvolles Leben führen!" C.: „Gott ist eine Person. Es ist möglich, eine Beziehung, wie zu einem Vater zu ihm zu bekommen." N.: „Ich glaube, daß Gott existiert, aber ich kann ihn mir nicht als Person vorstellen." C.: „Das kommt daher, weil deine Sünden dich von Gott trennen. Sie sind wie eine Mauer zwischen Gott und dir. — Du kannst nichts von ihm wahrnehmen." (Auf die Frage: „Was sind Sünden?" zitiert er Röm. 1,29-32) N.: „Diese Sünden können mich wohl meinen Freunden entfremden, aber nicht von Gott. Ich muß mich bemühen, meinen Nächsten zu lieben, dann ist auch Gott mit mir zufrieden. Außerdem kann ich nichts dafür, wenn Gott die Sünde in mir zuläßt." C.: „Gott hat die Sünde als Vergehen gegen ihn so sehr gehaßt, daß er seinen eigenen Sohn sandte, damit dieser die Strafe der Sünde trug. Und er hat die Menschen so sehr geliebt, daß er seinen Sohn für sie opferte." N.: „Ja, Jesus Christus war ein guter Mensch, deshalb haben ihn die Menschen wie einen Gott angebetet. Es gibt aber auch viele andere Religionsstifter, die auf Gott hingewiesen haben . . . " Das Gespräch könnte noch endlos weitergehen. Jeder Versuch, ein Faktum aufzustellen, wird durch „Toleranz" des Herrn N. vereitelt. Auf jede Überzeugung des Herrn C. antwortet Herr N. so, daß er die Überzeugung verwässert. Herr N. wäre nicht bereit, eine wirkliche Entscheidung mit allen Konsequenzen zu treffen. II. Wir müssen eine Basis aufgrund von historischen Fakten finden
Deshalb sollte man einiges über die externen und internen Beweise wissen, die die Wahrheit des Wortes Gottes bestätigen. Ist die Bibel als solche in ihrer Glaubwürdigkeit akzeptiert, dann ist es umso leichter, ihre Aussagen zu vermitteln. Bestätigung der Glaubwürdigkeit des Neuen Testamentes a) extern 1.Manuskripte: Das Leben Jesu Christi wird durch Manuskripte 300 mal besser belegt, als der „Gallische Krieg" von Julius Cäsar. Es gibt etwa 4500 Abschriften und Fragmente vom NT, die bis zum Jahr 120 zurückdatieren. Es gibt jedoch nur 10 Überlieferungen des „Gallischen Krieges", davon die erste aus dem achten Jahrhundert. 2.Andere Geschichtsschreiber: Josephus, der selbst kein Christ war, bestätigt, daß Christus als Mensch vor 2000 Jahren in Israel gelebt hat. Er schrieb im Jahre 90. 3. Archäologie „Sir William ist durch seine Forschungen über die Antike berühmt geworden. Er war davon überzeugt, daß die Bibel — vor allem die Apostelgeschichte des Lukas — unglaubwürdig ist. Als junger Professor machte er eine Studienreise nach Palästina und erwartete, viele Widersprüche zwischen biblischem Bericht und archäologischen Funden aufspüren zu können. Seine Funde, die er in mehreren Jahren des Forschens machte, bestätigten jedoch immer wieder die biblischen Berichte. Dadurch gewann er den festen Glauben, daß die Bibel wirklich Gottes Wort ist. Er sagte: „Ich bin überzeugt, daß der geschichtliche Bericht des Lukas in seiner Vertrauenswürdigkeit unübertroffen ist. Man könnte die Worte des Lukas genauer überprüfen als die eines jeden anderen Historikers, und doch würden sie genauester Untersuchung standhalten." (Dale Rhoton, „Logik des Glaubens") Beispiel: Lukas erwähnt in der Apostelgeschichte insgesamt 15 verschiedene Titel der römischen Verwaltungsbeamten, die in seinen Schriften korrekt wiedergegeben sind, ohne zumindest ihr Zeitgenosse gewesen zu sein. Diese Namen wurden alle von der modernen Archäologie bestätigt. b) intern 1. Das Zeugnis der Bibel selbst (2. Petr; 1, 2 + 21) 2. Sorgfältige Berichterstattung. Die Schreiber des NT haben das, was sie niederschrieben, sorgfältig überprüft. 2.1. Johannes und Petrus stellen sich als Augenzeugen für das Leben und Wirken Jesu dar. (1. Joh. 1,1-3) 2.2. Lukas hat sich ausführlich informiert. (Luk. 1,1-3) 2.3. Paulus nennt Augenzeugen für die Auferstehung, so daß andere seinen Bericht überprüfen konnten. (1. Kor. 15,4-7) III. Weitere Vorurteile — Was sagt die Bibel dazu? Und was „gesunder Menschenverstand"? 1. Im Gesprächsbeispiel wurde das Argument „Ich glaube, daß Gott existiert, aber ich kann ihn mir nicht als Person vorstellen" herangezogen. Was sagt nun die Bibel dazu? Und was „gesunder Menschenverstand"? (Vorsicht mit Bemerkungen wie „Ich habe Gott als Persönlichkeit erfahren" oder ähnliches. Durch zunehmenden Einfluß der östlichen Religionen (Buddhismus, Hinduismus, TM) sprechen viele von einer „transzendenten Erfahrung mit Gott". Aber niemand weiß sie einzuordnen, da man diese „transzendenten Erfahrungen" nicht nachprüfen kann; sie haben kein Fundament, es liegen ihnen keine Fakten — wie die Berichte der Bibel über das Leben Jesu — zugrunde. 2. Ein weiteres Argument: „Ich muß mich bemühen, meinen Nächsten zu lieben, dann ist auch Gott mit mir zufrieden." 3. „Außerdem kann ich nichts dafür, wenn Gott die Sünde in mir zuläßt." (Oft im Zusammenhang mit: „Wozu das Leid auf dieser Welt?") a) Gott hat in den ersten Menschen und in dir eine Person geschaffen, mit welcher Er in ein Verhältnis der Liebe treten wollte. Ohne Entscheidungsfreiheit kann es jedoch keine Liebe geben. Liebe kann nur zwischen zwei Personen mit freiem Willen herrschen, nicht aber zwischen einer Person und einem Roboter, der nur Befehlen gehorcht. b) Hängt Leiden mit sündigen zusammen? c)Wenn Gott Liebe ist, warum tut er dann nichts gegen das Böse in der Welt? d) Kümmert sich Gott überhaupt um das Leid der Welt?
(Schluß folgt) |
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Nachtext |
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Quellenangaben |
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