Zeitschrift: 40 (zur Zeitschrift) Titel: Börse und Tasche (Lukas 22,36) Typ: Artikel Autor: Hermann Grabe Autor (Anmerkung): online gelesen: 2805 |
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Börse und Tasche (Lukas 22,36) |
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Nun, seit ER im Himmel ist, sorgt ER natürlich weiterhin Tag und Nacht für die Seinen, aber doch auf eine andere Weise. ER übergab ihnen dafür eine Börse, ein Portemonnaie. Das muß man zunächst ganz wörtlich nehmen. Weißt Du, daß Dein Portemonnaie samt Inhalt dem Herrn Jesus gehört? ER hat es Dir zu treuen Händen übergeben, damit Du wie ein guter Haushalter damit umgehst. Das Beste ist, Du nimmst den Herrn immer mit zum Einkaufen. Du wirst erstaunt sein, mit wie wenig Du auskommst und wieviel Geld Du sparen kannst, um es dann für IHN zur Verfügung zu stellen. Frag IHN, ob Du etwa neue Schuhe brauchst. ER wird nicht verlangen, daß Du abgerissen herumläufst; aber vielleicht schickt ER Dich doch zum Schuster und nicht ins Schuhgeschäft, und im Supermarkt hilft ER Dir auch beim Aussuchen, damit hinterher die Rechnung nicht zu hoch wird. Wir lernen in Seiner Schule, das Unnötige vom Nötigen zu unterscheiden, und das letztere gibt ER uns stets genug. Die tausendfach gemachte Erfahrung der Gläubigen aller Zeiten drückt sich in den Worten des Psalmes 37 aus: "Ich war jung und bin alt geworden, und nie sah ich den Gerechten verlassen, noch seinen Samen nach Brot gehen" (Vers 25). Versuchen wir es doch daraufhin einmal mit IHM! Die Börse, die der Herr Dir übergeben hat, enthält aber auch alle Reichtümer der göttlichen Verheißungen, und da ist sie unerschöpflich. Während der irdische Lebensunterhalt nur ein Zehrgeld auf der Reise zur Ewigkeit ist, machen die geistlichen Schätze unseren wirklichen Reichtum aus. Überlege einmal, wieviel Zeit Du allein am heutigen Tag schon ungenutzt hast verstreichen lassen. Wie soll der Herr segnen, wenn wir IHN tagaus tagein bestehlen? Gesegnete Leute waren stets auch disziplinierte Leute, sowohl in bezug auf ihre Zeit wie auf ihr Geld. Sie verschwendeten nicht die Habe ihres Herrn (Lukas 16,1). Und deshalb war auch ihre Börse voll Weisheit und Kraft und für alle "Ausgaben" reichte es im Überfluß. Solche Leute sind selbst glücklich und werden für viele zum großen Segen. Gerade das wünschen wir uns doch auch. Der Herr will, daß man Seinen Jüngern zu aller Zeit ansieht, daß sie Wanderer zur ewigen Heimat sind. In Hebr. 11 lesen wir, welche Freude Gott an Leuten wie Abraham, Isaak und Jakob hat, die durch ihr Verhalten zeigen, daß sie Fremdlinge sind und ein himmlisches Vaterland suchen. "Oh", sagst Du jetzt, "das ist bei mir alles o.k. Ich gehe nie in Diskotheken, nicht einmal Fernsehen gibt es für mich, weltliche Freunde habe ich keine, ja ich meide sogar den Kontakt zu Gläubigen, die nicht in allem meiner Meinung sind." Die Frage ist aber, was stattdessen Dein Herz erfüllt? Kann man es mit den Worten des alten Liedes ausdrücken: "In meines Herzens Grunde, Dein Nam' und Kreuz allein, funkelt all' Zeit und Stunde, drauf kann ich fröhlich sein . . . ", oder hält Dich mehr das Elitebewußtsein aufrecht, vieles genauer zu nehmen als andere, wie man es in Lukas 18,11-12 lesen kann? Wenn wir dann genau hinsehen, entdecken wir in unserem Herzen, daß wir eigentlich immer nur auf der Suche nach Anerkennung sind und unsere Tasche längst verloren haben. Der Herr ermahnt uns aber ganz eindringlich, daß wir sie unbedingt wiederhaben müssen. Wir sollen dafür unser Kleid - all das, was wir bisher zur Schau getragen haben - verkaufen. Das heißt, wir sollen es unwiderruflich wegtun und ein Schwert dafür kaufen. Gottes Wort vergleicht sich selbst mit einem Schwert (Eph. 6,17; Hebr. 4,12), das auch ein so kompliziertes Gefüge wie die Gedanken und Gesinnungen des Herzens ganz exakt von einander zu scheiden vermag. Wenn wir dann Buße tun für unseren Hochmut und zu dem Herrn Jesus umkehren, wird ER uns in Gnaden die Tasche wieder umhängen.
Ablegen dürfen wir sie erst an heiliger Stätte, zu den Füßen des Herrn Jesus, im Himmel, wo wir Bürgerrecht haben und zu Hause sind. |
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Nachtext |
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Quellenangaben |
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