Zeitschrift: 135 (zur Zeitschrift) Titel: Kompromisslose Führer Typ: Artikel Autor: A.W. Tozer Autor (Anmerkung): online gelesen: 2573 |
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Titel |
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Kompromisslose Führer |
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Vortext |
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Text |
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<p>Einer der einst über Israel ausgesprochenen Wehrufe lautete, seine Prinzen sollten Kinder sein. Gott sagte, er würde aus Jerusalem und Juda den Mächtigen, den Richter, den Propheten, den Weisen und den Alten, den ehrenwerten Mann und den Ratgeber wegnehmen und ihm Kinder als<br />Prinzen geben und kleine Kinder über es herrschen lassen. Wie sehr es auch beklagt werden mag, es ist dennoch nicht einmalig und auch nicht ungewöhnlich, dass die Würdigeren von den weniger Würdigen geführt werden. Denn es ist oft der Fall, dass die auf einem bestimmten Gebiet Mächtigen schweigen, während die Quasi-Großen laut schreien.<br />Die Öffentlichkeit, die ja neutral ist, folgt gewöhnlich der hartnäckigsten Stimme. […]<br />Wir brauchen heute Führer, die sich so vollständig mit dem Jesus identifizieren, der das Kreuz trug, dass sie getrennt von ihm kein Leben haben, keinen Ehrgeiz, außer, ihn in den Augen der Menschen herrlich erscheinen zu lassen. Solche Menschen werden keine Stellung und keinen Ruf anstreben. Christus selbst wird ihre Herrlichkeit und ihr Alles sein.<br />Derjenige ist ein armes und erbärmliches Beispiel für einen Christen, der einen Sitz bei einem Festmahl einnimmt, bei dem sein Herr nicht willkommen ist; der in dem Sonnenschein einer Freundschaft badet, die sein Herr nicht teilen kann. Der wahre Diener wünscht sich nichts mehr, als dort zu sein, wo Jesus ist, mit ihm in der Gunst der Menschen zu bestehen oder zu fallen, jederzeit mit ihm zu leiden oder sich zu freuen.<br />In einer Zeit wie dieser muss sich jeder echte Christ entscheiden, ob er sich mit den religiösen Zeiten treiben lässt und kraftlos dorthin geht, wohin ihn die lauten Werber bringen, oder ob er standhaft bleibt, um den Bewegungen zu widerstehen, die ihn allmählich von der vernünftigen und zuverlässigen Lehre wegbringen.<br />Der Christ, der eine geistliche Sicht und den Mut hat, ihr zu folgen, wird nicht lange zögern, welchen Kurs er einschlägt. Er wird sein Haus in Ordnung bringen und sich bereit machen, zusammen mit seinem Erlöser sein Kreuz zu tragen […]<br />Ehe wir bei religiösen Paraden mitmarschieren, sollten wir besser innehalten und herausfinden, wohin sie führen. Früher oder später werden wir alle vor dem Richterstuhl Christi erscheinen, um das Urteil für die Dinge zu empfangen, die wir im Leib getan haben. Jetzt haben wir die Gelegenheit, unsere Marschrichtung festzulegen.<br />Dann wird es zu spät sein …</p> |
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Nachtext |
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Quellenangaben |
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<p>Aus: Lyle W. Dorsett „Voller Leidenschaft für Gott – Das Leben von A.W. Tozer“, SCM Hänssler, S. 236 – 240</p> |