Zeitschrift: 135 (zur Zeitschrift) Titel: Ein kleiner, netter, billiger Spiel- und Kumpelgott? Typ: Artikel Autor: A.W. Tozer Autor (Anmerkung): online gelesen: 2589 |
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Titel |
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Ein kleiner, netter, billiger Spiel- und Kumpelgott? |
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Text |
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<p>Was dieses Land braucht und was diese Kirche braucht, ist eine neue Vision der Größe und Hoheit<br />Gottes. Bitte hört gut zu. Dies ist nicht etwas, was ich mir ausgedacht habe, dies ist solide Theologie, die sich anhand der Bibel nachprüfen lässt. Was wir mehr als alles andere brauchen, ist die Wiederherstellung der Vision der Größe und Hoheit Gottes. Die Menschen wissen nichts mehr von der Ehre Gottes. Der Gott der heutigen Christen ist ein Schwächling. Er ist ein kleiner, netter, billiger Spiel- und Kumpelgott. Er ist der alte Mann da oben, er ist das Faktotum, das uns hilft, wenn wir Probleme haben, und uns in Ruhe lässt, wenn wir es gerade nicht brauchen.<br />Wir Evangelikale haben Gott zu einem Teddybär gemacht, den man jederzeit mit allem belästigen kann.<br />Der Clown im Radio unterbricht seine Vorstellung und sagt: „Und jetzt wollen wir kurz beten.“<br />Der halbbekehrte Cowboy, der wie ein Idiot kostümiert ist, klimpert ein paar sexy Nummern, und<br />dann sagt er: „Und jetzt singe ich was Frommes.“ Und er singt was Frommes.<br />Alle treten sie vor Gott, weil vor diesen Gott jeder treten kann. […]<br />Der große Gott der Bibel ist der Gott, vor den man nur mit Furcht und Zittern trat. […]<br />Unser Gott ist ein billiger Ersatz, ein Mischmasch aus menschengemachten theologischen Vorstellungen, Chorussen und Geschichtchen, die wir von Evangelisten gehört haben, und die Rückkehr zu der Würde und Herrlichkeit des Gottes der christlichen Gemeinde ist das, was am meisten not tut, wichtiger noch als die Rettung von Seelen. […]<br />Das Problem von uns Evangelikalen heute ist, dass wir weitgehend Humanisten mit einem biblischen Furnier geworden sind. Aber was wir brauchen, ist kein Humanismus, sondern echtes biblisches Christsein. Und das beginnt niemals mit dem Menschen, sondern es beginnt mit Gott und fragt dann erst nach dem Menschen. […]<br />Dies ist mein größtes Gebetsanliegen: dass diese Generation sie wieder kennenlernt, die Ehre und Größe und Herrlichkeit Gottes. Dass Gottes Gegenwart uns so überwältigend, so groß, so wunderbar, so herrlich wird, dass sie uns auf den Kopf stellt, uns unsere Witze auf den Lippen ersterben und unser stolzes Ich zerbröseln lässt, so dass wir vor diesem heiligen Gott stehen oder knien oder niederfallen und rufen: „Heilig, heilig, heilig, ist der Herr Zebaoth!“</p> |
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Nachtext |
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Quellenangaben |
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<p>A.W. Tozer; „Gegründet im Wort, brennend im Geist“; Verlag C.M. Fliß; 2006; S. 12-15</p> |