Zeitschrift: 62 (zur Zeitschrift) Titel: "Das Volk, das in Finsternis wandelt, hat ein gro Typ: Artikel Autor: Wolfgang B Autor (Anmerkung): online gelesen: 3925 |
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Titel |
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"Das Volk, das in Finsternis wandelt, hat ein gro |
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Vortext |
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Aktuelles aus der Ukraine und Sibirien |
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Text |
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Konferenz in Kiew Vom 21.2.-23.2. fand in Irpen (bei Kiew) eine erste Konferenz zum Thema "Aufbau einer biblischen Gemeinde" statt, zu der Bruder Franz Schumejko gezielt eingeladen hatte. Als wir am Freitag-Abend eintrafen, waren etwa 250 Brüder versammelt, die aus der näheren und weiteren Umgebung angereist waren. So kam ein Bruder z.B. aus der Nähe von Wladiwostok, ca. 10 Flugstunden von Kiew entfernt. Seine Gemeinde hatte das Geld für ihn zusammengelegt, damit er an dieser Konferenz teilnehmen konnte. Die Konferenz fand in einem Kulturhaus statt und alle saßen in dicke Mäntel gehüllt, weil es ziemlich kalt und die Heizung um diese Jahreszeit wohl völlig überfordert war. Für Übernachtung und Verpflegung sorgte ein Hotel nebenan, mit dem ein günstiger Preis ausgehandelt werden konnte. Fred Calvin, Benedikt Peters und ich durften über verschiedene Themen Vorträge halten, aber auch in den Pausen gab es für unsere Übersetzer David Seel und Viktor Pritzkau keine Ruhe, weil eine Frage nach der anderen beantwortet werden mußte. Dadurch, daß zur Zeit viele Menschen zum Glauben kommen, die keine christliche Tradition kennen, sind die Fragen nach neutestamentlichen Strukturen besonders aktuell. Andererseits werfen die teilweise sehr extremen und eifrig arbeitenden charismatischen Gruppen viele Fragen auf, ebenso die verschiedensten Sekten, die das Land überschwemmen. Das Interesse der Konferenzteilnehmer war groß und viele Fragen blieben unbeantwortet, weil die Zeit sehr knapp war. Deshalb wurde vorgeschlagen, so bald wie möglich eine zweite Konferenz zu veranstalten. Sibirien - materielle Armut und geistlicher Reichtum Nach dieser Konferenz flogen Viktor, David und ich weiter nach Nowosibirsk, um dort einige Gemeinden und Freunde zu besuchen, die wir vor einem Jahr kennengelernt hatten. Außerdem ging es darum, eine weitere Hilfsaktion vorzubereiten und Wege für eine gezielte Literaturarbeit zu finden. Bei diesen Preisen sind kinderreiche Familien kaum in der Lage, Geld für die dort sehr teuren Textilien und Schuhe (ein paar DDR-Schuhe wurden für 2.000 Rubel angeboten!) auszugeben. Um der großen Not zu begegnen, haben diese Frauen folgendes unternommen: Eine besondere Freude war es uns, das Wachstum der Gemeinde in Nowosibirsk zu sehen. Nach den Versammlungsstunden bekannten viele Leute, daß sie durch die Lebensmittelhilfsaktion der deutschen Versammlungen im letzten Jahr zum Glauben gekommen waren. Die Geschwister aus Nowosibirsk hatten damals einen großen Teil der Lebensmittel an die Bevölkerung (Nachbarn, kinderreiche Familien, alte Leute usw.) weitergegeben. Die Erfahrung, etwas von fremden Menschen geschenkt zu bekommen, hat viele dieser Leute so überwältigt, daß sie den Gott der Christen kennenlernen wollten und zum Glauben kamen. In allen Gemeinden waren wir Zeugen davon, wie sich Menschen öffentlich bekehren. In der nichtregistrierten Gemeinde z.B. wurde am Ende der Versammlung mitgeteilt, wer sich von den Anwesenden bekehren möchte, könnte nun nach vorne kommen, oder aber zurückbleiben. Darauf kamen zwei Frauen, von denen eine vor der versammelten Gemeinde sagte: "Brüder und Schwestern! Ich glaub', ich muß mich bekehren, aber ich weiß nicht, wie man das macht. Ich bin eine große Sünderin!" Darauf gaben einige Brüder ihr den Rat, hinzuknien, drückten ihr ein Mikrofon in die Hand und dann kam ein erschütterndes Gebet, indem die Frau unter Tränen zuerst bekannte, daß sie zwei Abtreibungen hinter sich hatte. In dieser Gemeinde, die sich inzwischen aus Platzgründen geteilt hat, sind im letzten Jahr 150 Personen getauft worden! In den Schulen, Krankenhäusern, Gefängnissen usw. sind die Türen weit offen und die Christen werden gebeten, dort das Evangelium zu verkündigen und zu erklären. Auch unter den Akademikern und Studenten ist ein großes Fragen nach Gott und ewigen Dingen. |
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Nachtext |
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Es ist Erntezeit in der ehemaligen UDSSR! Scheuen wir keine Mühe, unsere Geschwister dort durch Fürbitte, materielle und geistliche Hilfe zu unterstützen. |
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Quellenangaben |
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