Zeitschrift-Artikel: Die letzte Reliquie irdischer Eitelkeit

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Titel: Die letzte Reliquie irdischer Eitelkeit
Typ: Artikel
Autor: Georg Müller
Autor (Anmerkung):

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Titel

Die letzte Reliquie irdischer Eitelkeit

Vortext

Text

Georg Müller - der „Waisenvater von Bristol" - vertraute auch in finanziellen Dingen einzig und allein auf Gottes Verheißungen. Er hatte sich verpflichtet, nie Schulden zu machen, weder für seine Person noch für das Werk des Herrn. Römer 13,8 war für ihn Maßstab und er und seine Frau gaben sich das Versprechen, lieber zu verhungern als etwas zu kaufen, das sie nicht bar bezahlen konnten. Am Ende seines Lebens konnte er bezeugen:

„Nicht einmal oder fünfmal oder fünfhundertmal, sondern tausendmal in den letzten 60 Jahren hatten wir weder in bar noch in Lebensmitteln genug für auch nur eine Mahlzeit. Aber nicht ein einziges Mal hat uns Gott im Stich gelassen, nicht ein einziges Mal haben wir oder die Waisen hungern müssen oder eines Guten gemangelt."

Im Mai 1842, in einer Zeit finanzieller Enge, erhielt er eine goldene Uhr mit Kette, der ein kurzer Brief beilag. Dieser Brief könnte auch uns ermutigen und uns zeigen, wie viel mehr wir für Gott tun könnten, wenn wir unsere künstlichen und eingebildeten Bedürfnisse etwas einschränken würden. Der Geber schrieb:

 

„Ein Pilger braucht keine Uhr wie diese, um glücklich zu sein. Eine geringere wird genügen ihm zu zeigen, wie schnell die Zeit dahin fliegt, und wie schnell er dem Kanaan entgegen eilt, wo es keine Zeit mehr gibt. So können Sie damit tun, was Ihnen gut dünkt. Es ist die letzte Reliquie irdischer Eitelkeit. Möge ich, solange ich im Leib bin, vor allem Götzendienst bewahrt bleiben."

Nachtext

Quellenangaben