Zeitschrift-Artikel: Begegnung mit T.B. ( Temitope Balogun) Joshua

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Titel: Begegnung mit T.B. ( Temitope Balogun) Joshua
Typ: Artikel
Autor: Hans Scheib
Autor (Anmerkung):

online gelesen: 1986

Titel

Begegnung mit T.B. ( Temitope Balogun) Joshua

Vortext

Text

Sonntag, 19. Januar 2003. Brüder in Deutschland haben mich gebeten, die Synagoge „Church of all Nations" in Ikotun-Egbe, Lagos/Nigeria mit ihrem sogenannten Propheten T. B. Joshua während einer ihrer Veranstaltungen zu besuchen. Zwei befreundete Pastoren aus Lagos begleiten mich. Genau wie ich waren auch sie noch nie dort. 

14:00Uhr. Wir stehen vor einer fünf Meter breiten eisernen Schranke. Wächter mit Wal­kie-Talkies befragen uns. Dann gehen wir an dem großen, teilweise noch im Rohbau be­findlichen Bau entlang, der einer großen Sporthalle ähnelt. Die Organisation selbst nennt ihn „Kathedrale". Der Haupteingang befindet sich auf der hinteren linken Seite und ist von einigen Hilfszelten für Besucher umgeben. Seitlich davor stehen einige schwere Autos der Marke mit dem Stern oder vergleichbaren Kalibers.

Man führt uns zur Überprüfung unserer Pässe und zu einer Durchsuchung in einen fensterlosen Raum, in dem sich Sicherheits­kräfte und Besucher aufhalten. Nachdem ich eingehend darüber Auskunft gegeben habe, warum ich die „Synagoge" besuchen will, heißt man mich zu warten. Minuten später kommt ein junger weißer Mann herein und stellt sich in Englisch als unser Führer vor. Er weigert sich mir seinen Namen und seine Nationalität zu nennen.

Sogleich werden wir in den vorderen Teil der Halle geführt, mit uns eine Gruppe weißer Ausländer, vorwiegend Holländer. Die Halle ist gut ausgeleuchtet. Überall sind Monitore und Lautsprecher angebracht, sogar auf der Straße, damit alle Besucher die Gescheh­nisse verfolgen können. Die Halle ist mit schätzungsweise 3.000 bis 4.000 Menschen überfüllt, die sich in Blöcke eingeteilt hinter Holzgeländern befinden. Mehrere hundert Besucher, die keinen Platz mehr finden konnten, stehen dicht gedrängt außerhalb des nach drei Seiten offenen Gebäudes.

Das Gottesdienstblatt für diesen Sonntag hat die Überschrift „The Synagogue Church of all Nations - Mouthpiece of God (Jer 1, 9)" (Die Synagogen Kirche aller Nationen - Mund­stück Gottes). Hauptüberschrift für diesen Tag: „Ministering God's Power by Prophet T B. Joshua". (Die Kraft Gottes spendend durch ...) Darunter ein Bild von ihm mit der Unterschrift: „The Man in the Synagogue, Prophet T B. Joshua". In der Seitenspalte „Words of Wisdom" (Worte der Weisheit) von T. B. Joshua - steht zum Beispiel:

„Die Apostelgeschichte ist nicht einfach nur Geschichte, sondern das Muster, wie Ge­meinde nach dem Willen von Christus heute sein soll."

Wir treten am vorderen Ende der Halle in die Mitte eines Ovals aus Menschen, das et­wa 60 Meter lang und zehn Meter breit ist - dem so genannten Segensweg. Allen hän­gen Papptafeln um den Hals, auf die sie ei­genhändig ihre Krankheiten, Leiden und dä­monischen Belastungen (z. B. ein Fluch auf der Ehe) geschrieben haben.

Mehrere hochprofessionell ausgerüstete, routinierte Kameraleute befinden sich inner­halb des Menschenovals und folgen uns auf Schritt und Tritt. Ihre Aufnahmen werden auf die zahlreichen Bildschirme in der gan­zen Halle übertragen. Plötzlich ertönen Rufe. Bewegung kommt in die Menge um uns - der Prophet Joshua kommt. Er ist gut gekleidet, sorgfältig frisiert und von gepflegter Erscheinung.
Lächelnd
und gemessenen Schrittes, mit einem draht­losen Mikrophon in der Hand, tritt er ins Oval. Sofort beginnt er mit seiner Tätigkeit.

Die Kameraleute und wir als Zeugen beob­achten ihn, wie er beginnt, die Menschen zu „befreien" und zu „heilen". Er tut es, indem er auf sie zuspringt, mit den Armen wedelt und sie übers Mikrophon anhaucht. Dabei streckt er ihnen die Hand oder den Fuß bis auf wenige Zentimeter entgegen und spricht ab und zu Worte über die Betreffenden. Zwei Sätze, die er immer wieder wiederholt, prägen sich mir ein: „Holy Ghost Fire"(Heilig Geist Feuer) und „In the mighty Name of Jesus" (Im mächtigen Namen Jesu).

Fast alle fallen benommen nach hinten um, einige sinken in die Knie oder zur Seite. Von Händen hinter ihnen werden sie sofort wie­der aufgerichtet. Einige bleiben vorerst in diesem Zustand, andere jubeln und rufen laut gestikulierend, dass sie nun frei und gesund seien.

Manche stellen sich wieder in die Reihe, um noch einmal „gesegnet" zu werden. Die Mit­reisenden unserer Gruppe wirken erstaunt und einige sind geradezu begeistert. T. B. Joshua geht mehrfach die ganze Runde ab. Nach etwa 15 Minuten verlässt er die Halle durch den hinteren Eingang. Hinter dem Gebäude befindet sich ein sumpfiges, von einigen Wegen durchzogenes Gelände.

Unser junger Begleiter fragt immer wieder wie es mir gefalle, was ich davon halte, wer ich sei und was meine Tätigkeit wäre, insbe­sondere hier in Nigeria. Gleichzeitig preist er mit überschwenglichen Worten T. B. Joshua, dessen Wirkungen und das er selbst ein ab­soluter Jünger von ihm wäre. Irgendwie er­scheint er mir in „abgehobener" Stimmung, aber auch erschöpft und fast roboterhaft.

Einige Zeit später. Ein Auto biegt in den „Se­gensweg" ein. Darin die 27-jährige Noma Obador aus der Provinz Kogi State, begleitet von ihrer Schwester und anderen Ver­wandten. Sie sagt:

„I can't walk six years long because of these hurting knees. l'm unable to walk."(Ich kann seit sechs Jahren nicht mehr gehen wegen meiner schmerzenden Knie. Ich kann nicht gehen.) Vor den Kameras werden Röntgen­bilder präsentiert und Medikamente gezeigt, die sie bisher vergeblich eingenommen hat. Wir stehen im Halbkreis um sie herum, wäh­rend sie zu ihrem Leiden und ihren Hei­lungserwartungen interviewt wird. Wieder wird alles auf die Bildschirme in der Halle übertragen. Später bemerke ich, dass in der Mitte der Halle eine Regiekabine steht, von wo aus alles gesteuert und angesagt wird.

Jetzt kommt T. B. Joshua. Lauter Jubel bran­det auf. Dann erwartungsvolle Stille. Ich stehe etwa vier Meter von ihm entfernt und habe freie Sicht auf das Geschehen. Joshua tritt ungefähr ein bis zwei Meter an das Au­to heran. Er fragt Frau Obador noch einmal nach ihrem Problem. Die Autotür wird ge­öffnet. Joshua gibt ihr die Anweisung, ihr Kleid zu raffen, damit man Oberschenkel und Knie sehen könne. Sie sind mit verkrusteten Pusteln und Spritzeneinstichen übersät.

Er sagt: „Schau aufs Licht, wandle im Licht, frage nach seiner Gegenwart." Sie bestätigt schluchzend, dass sie glaube. „Verdamme keine andere Religion, sondern sei ein Licht für Jesus. Sage nicht, dass du das Licht hast, aber lass es durch dich wirken. Sei Licht, und das Licht wird für sich selbst zeugen und scheinen. Schau aufs Kreuz, woher aller Segen kommt", sagt er. Er hält ihr seinen Fuß entgegen und fordert sie auf: „Frage nach seiner Gegenwart. Im mächti­gen Namen Jesu Christi: Holy Ghost Fire!" Das und ähnliches wiederholt er mehrfach. Die Frau müht sich aufzustehen, vermag es aber noch nicht. Der Heiler ermuntert sie und erklärt uns über Mikrophon, alles sei in Ordnung, sie werde gleich gehen.

Er haucht sie übers Mikrophon an, hält wie­der den Fuß hin und macht damit Dreh­bewegungen. Langsam erhebt sich die Frau, zunächst auf Lehne und Tür gestützt, aus dem Auto. Wieder brandet Jubel auf.
Er be­
fiehlt ihr zu gehen. Sie kann es zunächst nicht, doch nach weiteren Fußbewegungen Joshuas und angedeutetem Spucken auf ihr Knie geht sie, immer sicherer werdend. Die Kameras nehmen immer wieder auch unse­re Gruppe und die Reaktionen der Zuschau­er auf. Die Schwester der Kranken bricht in Freudentränen aus. Sie und andere fangen an herumzuhüpfen und zu tanzen, Jubel­worte ausstoßend.

Joshua entfernt sich nach draußen. Ein Pulk um die „geheilte" Frau bewegt sich in der Halle in die Nähe der Steuerungszentrale. Dort angekommen, wird sie interviewt. Sie preist Gott und den Propheten und gibt „Zeugnis': Einige enthusiastisch wirkende weiße Zeugen aus unserer Gruppe werden ebenfalls befragt, alles wird für das nächste Video „dokumentiert':

Unsere Gruppe wird in die Hallenmitte zu einer Plattform mit bequemen Plastik­stühlen geführt. Hier befindet sich auch der zentrale bühnenartige Platz. Gegenüber, auf einer zweiten Plattform, befindet sich das fast ausschließlich aus jungen weißen Aus­ländern, meist jungen Frauen, bestehende „Lobpreisteam". Sie sind mit Trommeln, Schlagzeug, Rasseln, Flöten, Saxophon und Mikrophonen ausgerüstet. Das Lobpreisteam beginnt sein Programm. Der Stil der Musik ähnelt Carlos Santana, den Les Humphreys Singers und James Last-Sound. Die Songs haben Titel wie „Father upright you delight in your children".

Nach ein paar Liedern, von der Versamm­lung teilweise mitgesungen, geht plötzlich eine Enddreißigerin, eine Besucherin aus Hol­land, nach vorne und bestätigt: „Jede ausge­übte Gabe hier ist perfekt und ist von Gott" Dann übernimmt sie als Leadsängerin das Lobpreisteam. Unter rhythmischem Stamp­fen und Tanzen wird ein Lied gesungen. Der Enthusiasmus außerhalb des Lobpreisteams hält sich allerdings in Grenzen, die Holländer erheben sich und machen fast alle mit. Danach geben Menschen, die Hilfe und Heilung durch Joshua erfahren haben, Zeugnis.

Ein holländisches Ehepaar hat nach sieben Jahren auf Joshuas Gebet über ihnen ein Kind empfangen.
Ein junger Sportler hatte
unvorsichtigerweise Mangofrüchte von ei­nem afrikanischen Götzenbaum verzehrt und hatte seitdem psychische und Ver­haltens-Probleme. Ein anderer wurde durch Joshuas Gebet von ständigem Bruderzwist in der Familie und vom Stehlen befreit. Eine Frau outet sich als Prostituierte mit acht Partnern pro Tag. Sie sei dauerhaft frei von unreinen Dämonen durch Joshua und die Kraft des Heiligen Geistes. Eine Frau, die viele Hospitalbesuche hinter sich hat, sei von Diabetes und Arthritis geheilt worden. Ich hörte kein Wort über Buße, Sündenver­gebung und den Empfang des ewigen Heils. Öfters wird dem Heiligen Geist gedankt, der Name Jesu fällt selten, dafür immer und immer wieder der des Propheten Joshua. Das blieb eigentlich die ganze Zeit meiner Anwesenheit so (vgl. Lk 5,12-26 ).

Dann heisst es erneut: „Joshua kommt!" Auf den Monitoren ist zu sehen, wie er sich auf einem Sandweg nähert und die Halle betritt. Während er auf die Hallenmitte zugeht und direkt auf uns zukommt, wiederholt er öfters beschwörend „Ask for the presence", „Ask for his presence" (Frage / rufe / verlange nach der / seiner Präsenz).

Später sagt er: „Nicht ich bin der Heiler, Je­sus heilt", „Der Heilige Geist heilt", „Unser Leib ist nicht der Tempel von Krankheit und Leiden, sondern der Tempel des Geistes':

Heilung wird immer wieder angeboten, doch über ewige Errettung vernehme ich absolut nichts. Im Vorbeigehen mustert mich der „Prophet" eingehend, ich halte dem in­tensiv wirkenden Blick stand. Dann geht er weiter durch die Reihen und „heilt", indem er die Mengen übers Mikrophon anbläst, Hand oder Fuß in ihre Richtung schwingt, die Dämonen in ihnen anschreit und „Be­freiung und Heilung" befiehlt. Dafür nimmt er sich fast eine Stunde lang Zeit, stets die Ausländergruppe im Schlepptau.

Fast alle in der ersten Reihe und auch eini­ge in den folgenden Reihen machen die Er­fahrung des in Pfingst- und charismatischen Kreisen bekannten „Slain in the Spirit" (Er­schlagensein im Geist - wobei der Ausdruck allerdings nicht verwendet wurde): Sie wer­den durch eine unsichtbare Kraft nach hin­ten umgeworfen. Das soll wohl den „geseg­neten" Wendepunkt ihrer jeweiligen Lage signalisieren. Durch „Gottes Kraft", denn der „Mann Gottes" lehrt uns wiederholt, dass jede Heilung für die Errettung der Seele ist.

Joshua gebraucht verschiedene formelhafte Aussprüche, vor allem „Holy Ghost Fire". Danach steht er auf dem zentralen Platz. Mehrere Menschen kommen nach vorne, stellen sich in einer Reihe oder einzeln auf, und einige werden zu ihren Leiden befragt. Dann behandelt er sie mit „Holy Ghost Fire': Fast alle Afrikaner spucken und erbrechen in ekelerregender Weise daraufhin „giftige Flüssigkeiten" und Blut welche die Krank­heit, Sünde oder den unreinen Geist „ent­halten': Andere fallen der Länge nach hin, wälzen sich und bleiben mit verdrehten Gliedmaßen liegen. Später stehen sie auf und geben einen kurzen Bericht über ihre „Heilung" und „Befreiung". Zwischendurch singt das Lobpreisteam.

 

Nach einer kleinen Pause folgen „Prophezei­ungen': Joshua spricht Personen in der Men­ge an, teilweise mit Namen, die mit bestimm­ten Sünden oder Anliegen gekommen seien. Die Angesprochenen müssen sich outen und „helfen lassen': Joshua spricht verschiedene Ehebruchs- und Sexualsünden detailliert an. Es handelt sich meist um Frauen, die aufge­fordert werden vor laufender Kamera zu berichten und sie tun das zum Teil sehr aus­führlich und in schockierend schamlosem Sprachgebrauch. Einige wirken allerdings so, als ob sie eigentlich nicht wollen und unter Öffentlichkeitsdruck stünden. Insbesondere bei den Ehebruchsdramen wird offenbar, dass der Ehemann nicht dabei ist. Ich frage mich wie er und die gesellschaftliche Umgebung des Ehepaares das aufnehmen wird. Eine Frau gesteht den Ehebruch mit einer Lesbe. Meine Begleiter versichern mir ge­schockt die katastrophalen Auswirkungen bezüglich des gesellschaftlichen Rufes, auch für die Ehepartner, Kinder und näheren Ver­wandten, gerade innerhalb der speziellen afrikanischen Denk- und Lebensweise. Und dann gibt es den Fall einer Mutter mit ihrem Sohn, der hier vor Tausenden erfährt, wer sein Vater ist. Bei einem Mann ist das Problem Stehlen und Zwist und Streit in allen Lebensbereichen, doch auch er fällt um und ist hernach „frei", ohne irgend eine Sünde bekannt zu haben. Auch weiße Be­sucher gehen nach vorn, z.B. der Partner der holländischen Lead-Sängerin. Sie werden viel dezenter und eingehender bezüglich ihrer Probleme befragt, dann betet der Prophet über ihnen.
Eine indonesisch-holländische Frau erfährt durch „Prophezeiung" Joshuas, dass sie und ihre zwei Schwestern (alle in den vierzigern) deshalb nie einen Mann gefunden haben, weil ihre ganze Familie unter dem Fluch ei­nes Hexers stünde. Dann betet Joshua über
ihr und sagt für alle drei die Heirat in Eu­ropa innerhalb eines Jahres voraus. Nun geht Joshua zur Predigt über. Es geht in der Hauptsache darum, dass Gott ihnen viel Wachstum und Erfolg in der „Synagoge" ge­geben hat. Er preist das Wirken des Heiligen Geistes. Dann spricht er ausführlich über die unvollendete Kathedrale und das für den Weiterbau noch viel Geld benötigt wird, um all die Besucherströme aufnehmen zu kön­nen und den Heilungs-Dienst fortzuführen. Währenddessen wird eine Kollekte durch die zahlreichen, mit besonderer Kleidung und z. T. mit Funksprechgeräten versehenen „Usher" durchgeführt. Nach einer halben Stunde geht Joshua wie­der auf den Segensweg um dort weiter zu „heilen" und „prophetische" Seelsorge zu üben - alles übertragen in Bild und Funk.
Es geht inzwischen auf 20°° Uhr zu. Wir wol­len gehen. Jetzt erst gibt mir unser Führer seinen Namen -  Dave - preis, den Nachnamen allerdings nicht. Er betont, dass er schon länger freiwillig als Jünger hier sei und so­lange beim „Mann Gottes" bleiben wolle, wie der es erlaube, obwohl seine Eltern ihn lie­ber wieder daheim in England hätten. Wir erfahren, dass etliche Ausländer als Jünger direkt in der Synagoge leben (z.T. wohl im Lobpreisteam) und das sie eigentlich perma­nent lernen und dienen würden. Er bittet uns, doch noch zu bleiben, Segen zu emp­fangen und das Geschehen überall in unse­rem Umkreis zu bezeugen. Daheim erkenne ich ihn als Sprecher in dem Video
„He Ghost Fire Pastors Conference" wieder.
Wir entschließen uns aufzubrechen. Dave

Nachtext

Anlässlich Joshuas 38. Geburtstages im Jahr 2001 gab die Hauspostille „The Synagogue Voice" (TSV) eine Vita unter dem Titel „T. B. Joshua at 38 - Expose" heraus (Vol. 1; Nr.1, Seite 1.3-5). Hier meine stark gekürzte Zu­sammenfassung (Zitate sind kursiv gedruckt):
Der sogenannte Prophet T. B. J. wurde am 12. Juni 1963 in Arigidi, Nigeria, geboren.
„Wie die großen Propheten alter Zeit war seine Geburt ein Mysterium und durch himmlische Zeichen und Prophezeiungen an­gekündigt." Dieser Hinweis bezieht sich auf eine Voraussage seines heidnischen Groß­vaters. Der wahrsagende Jäger und Bauer kündigte angeblich an: „Dieser kommende junge Mann würde sehr mächtig und be­rühmt werden und eine große Anhänger­schar haben. Zur bestimmten Zeit würde er die Vereinigung aller Rassen und der Mensch­heit bewerkstelligen, egal welcher Hautfar­be oder welchem Glauben sie angehören."
„TSV“ berichtet, im Mutterleib habe er total bewegungslos und in Frieden verharrt, die Schwangerschaft habe 15 Monate gedauert': Joshua selbst sagt gegen­über Reportern, „dass er den Geist und die Kraft vom Tage seiner Geburt an gehabt habe." Geistesgaben erhält man aber nur durch die Wiedergeburt. Sollen diese Passagen ihn mit Männern wie Johannes der Täufer und Jesus Christus auf eine Stufe stellen?
Als Baby entging er wie durch ein Wunder dem Tod durch einen herabfallenden Stein. In der Schule war er der Kleinste, leitete aber die Gebete im anglikanischen Schul­gottesdienst und legte seinen Mitschülern die Schrift aus. Joshua hätte als brillanter Schüler herausgeragt: „Eine ungewöhnliche Aura der Macht umgab ihn", schreibt „TSV". Schon als Kind hätte er die „Gabe der Pro­phetie und Träume" besessen und vieles wäre „in Erfüllung gegangen", sodass er „der kleine Prophet" genannt wurde.
Joshua wird mit den Aposteln verglichen, die durch ihre „spezielle Verbindung zu Je­sus und den Heiligen Geist über Macht ver­fügt hätten".
Nach der Taufe des angeblichen „Gesalbten Mannes Gottes" hat er sofort in Zungen geredet, wird von „TSV" berichtet. „Der Pro­phet erkennt sich selbst, seine Herkunft und die Sendung seines Lebens" und „Jesus glaubt an Sein Erzeugnis - Jesus believes in His product", also an Joshua (!) - der klare Tatbestand der Blasphemie!
Weiter heißt es: „Gott hat den Propheten (Joshua) dazu bestimmt, die großen Werke unseres Herrn Jesus erneut zu zelebrieren zum Beweis für alle 'zweifelnden Thomas'."
In der ,Synagogue Church of all Nations' empfingen die dorthin Kommenden auf regulärer Basis Errettung, Befreiung und Segen durch die von Joshua getätigten Wunder und Heilungen vermittels des „Ge­salbten Dieners Gottes" und der „Gegen­wart des Heiligen Geistes" TBJ beherrsche als „Werke zur Errettung" die größten Wunderkräfte, Geistheilung (spiritual hea­ling), Prophetie und Lehrverkündigung in der Kraft seines Gottes. Weiter wird
be­hauptet „Prophet T B. Joshua wird für eine sehr lange Zeit bei uns sein!"
Der Bericht schließt mit den Worten: „Wir wünschen ihm an seinem Geburtstag mehr Salbung", was in meinen Augen, angesichts des vorher Zitierten, nicht einer gewissen Ironie entbehrt.

Hintergründe zu T.B. Joshua

In derselben „TSV"-Ausgabe werden andere Beiträge betitelt mit „Die Welt hat viel von Nigeria zu lernen" und „Die Welt gratuliert Prophet T B. Joshua zum 38. Geburtstag." Darin sind Lob- und Ergebenheitsbekun­dungen von Menschen aus vielen Ländern übermittelt - Länder wie Holland, UK, Deutschland, Belgien, Griechenland, USA (die Synagogue hat ein Konto dort), Kanada (auch von der Toronto-Gemeinde am Flug­hafen, von dort kommt der sogenannten To­ronto-Segen) und Südafrika. Die weltweite Publicity-Sucht ist an allen Ecken und En­den zu verspüren.

Noch einige wenige Aussagen des TBJ - zu finden in seinen eigenen Medienprodukten:

·    „Gib Kritik keinerlei Aufmerksamkeit und Bedeutung!"

Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind! Denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinaus­gegangen. (1Joh 4,1)

·      „Mutter Theresa ist eine große Evange­listin unseres Gottes."

·      „Schwestern, kommt in die Gemeinde, kommt in die Gegenwart des 'Gesalbten Man­nes Gottes, bekennt dort öffentlich eure Sünden und so werdet ihr von ihnen frei."

Auf einer Predigt-Cassette „bezeugt" eine Frau nach Joshuas Rede ausfühlich die gräu­lichsten Sexualpraktiken, inklusive Inzest. Alles herbeigeführt durch den angeblich in ihrer Vagina hausenden Dämon!

Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht sollen nicht einmal unter euch genannt werden, wie es Heiligen geziemt. (Eph 5,3)

·    Auf die Frage einer Reporterin nach Jo­shuas Beurteilung der anderen Kirchen in der Welt: „Wir alle, alle Kirchen der Christenheit - z.B. die Katholische oder die Protestan­tische - bilden den Leib Christi!"


Das ist Ökumene in Reinkultur (Offb 17+18).

·    In einem Video ist dargestellt, wie TBJ in der „Kathedrale" einen riesigen, mit Wasser gefüllten Tank „segnet", indem er durch Be­rührung und „Transformations-Gebet" das Wasser angeblich in das Blut Jesu (!)
ver­
wandelt.

Jeder „Glaubende" wird ermuntert, sich sol­ches Wasser zur „Heilung, Befreiung, Kraft­übertragung und Reinigung" zu holen. In großem Chaos drängen die Menschenmas­sen nach vorn.

Viele zeigen dieselben „Heilungs"-Sympto­me wie nach Joshuas üblicher Praxis, indem sie nach hinten stürzen, um sich treten und in besessenheitsähnliche Trance-Zustände und Krämpfe fallen.

Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, in­dem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten. (1Tim 4,1) 

... Mit jeder Machttat und mit Zeichen und Wundern der Lüge und mit jedem Betrug der Un­gerechtigkeit für die, welche ver­loren gehen, dafür, dass sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Er­rettung nicht angenommen ha­ben. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irr­wahns, dass sie der Lüge glauben. (2Thess 2,9-10)


CHURCH OF ALL NATIONS


Einladung zur n. MG-ilerbstkonferenz

VOM 2. - 5. Oktober zoo3 • im Christi. Erholungsheim Rehe/Westerwald mit Helge Stadelmann, Gießen • Thema: „Predige das Wort - der Gemeinde den ganzen Ratschluss Gottes vermitteln" und Wolfgang Bühne, Meinerzhagen

Info und Anmeldung bei • Konferenz für Gemeindegründung (KfG), Am Wasser 8 • D-36169 Rasdorf

Fax: 06651-672 • E-mail: service@kfg.org

und zur 6. Kfü-Konferenz Schweiz

vom 6.- g. November 2003 • in CH-Wilderswil / Interlaken

mit Daniel Herrmann, Frankreich „Gemeindegründung im njahrhundert"

Info und Anmeldung bei • Heinz Sommer, Bielstr. 27, CH-3252 Worben Telefon: 0041(0)32-3846829-672 • E-mail: hz.sommer@bluewin.ch

Quellenangaben