Zeitschrift-Artikel: Auf nach China!

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Titel: Auf nach China!
Typ: Artikel
Autor: Wolfgang Bühne
Autor (Anmerkung):

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Titel

Auf nach China!

Vortext

Text

China

Mit etwa 900 Millionen Men­schen die größte

Nation der Welt.

Auf den 9.561.000 qkm des Landes wohnt fast ein Viertel der Weltbevölkerung.

Hudson Taylor, 1832-1905, mit der von ihm gegründeten China-Inland-Mission, gelang es erstmals, weite Teile der Bevölkerung mit dem Evan­gelium zu erreichen.

Kurz vor der Kulturrevolu­tion waren besonders die sog. „Little Flock" Versammlun­gen, deren geistlicher Führer W. Nee war, überall im Land evangelistisch aktiv.

1951 wurden die Türen Chi­nas für westliche Missionare geschlossen und die bestehen­den Kirchen und Gruppen unterwandert und zerstört. W. Nee wurde 1952 verhaftet und starb 1972 in einem Ar­beitslager.

Man schätzt, daß nach der Machtübernahme der Kom­munisten im Jahr 1949 etwa 50 Millionen Christen um des Glaubens willen getötet wur­den.

Bis vor wenigen Monaten gab es kaum Möglichkeiten, Bi­beln und christliche Literatur nach China zu schleusen.

Plötzlich haben sich die Tü­ren geöffnet und es zeigt sich: „Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche!"

Dieser Ruf geht durch die Geschäftswelt, nachdem Maos Nachfolger, Hua Guofeng, eine politische Kursänderung vollzogen hat.

Industriemanager wittern eine einmalige Chance, die geöff­nete Tür nach China zu nutzen. Ihre Vertreter sind unter­wegs, um Kontakte zu schaffen und Verträge abzuschlies­sen. Werden wir Christen ebenso eifrig sein, oder wird es sich wieder einmal herausstellen, daß die Jagd nach Mam­mon mehr Mut und Einsatz herausfordert als die Möglich­keit, den 900 Millionen Menschen Chinas das Wort vom Kreuz zu bringen?

Bisher waren die Goldgräber meist schneller als die Missio­nare. Bevor Jim Elliot mit seinen Freunden von den Aucas ermordet wurde, denen sie das Evangelium verkündigen wollten, hatten dort schon 11 Männer der Shell-Oil-Comp. auf der Suche nach dem schwarzen Gold ihr Leben lassen müssen.

Wir sollten konkret für China beten und bereit sein, uns dorthin senden zu lassen, damit die geöffnete Tür benutzt wird, bevor sie sich wieder schließt.

Was vor Jahren keiner für möglich gehalten hätte, geschieht jetzt vor unseren Augen: Bibeln können ohne Schwierig­keit nach China mitgenommen werden.

Gespräche auf der Straße und Zeugnisse in Hotels sind möglich. Allgemein wird eine Offenheit für das Evangelium festgestellt.

Das rote Büchlein „Worte Maos", welches 1973 zum ersten Mal in der Geschichte die "Heilige Schrift", das bisher am meisten verbreitetste Buch, auf Platz 2 verdrängte, ist heu­te kaum noch in chinesischen Buchhandlungen zu sehen und gilt als überholt.

September ´79 wurde in Shanghai der erste Gottesdienst durchgeführt, in welchem ein Bruder mit tränenden Augen über Römer 12,1 vor etwa 1200 Menschen sprach. Inzwi­schen drängen sich so viele Zuhörer, daß die Regierung zwei weitere Frühgottesdienste genehmigte. Weitere Kir­chen sind in anderen Städten geöffnet worden.

Vor ca. einem Jahr begannen sich die Christen in einem Dorf von etwa 10.000 Einwohnern (Provinz Zhejiang) zu versammeln. Heute wird berichtet, daß die Christen dieses Dorfes inzwischen an 20 Plätzen zusammenkommen. Je­weils etwa 200 Personen versammeln sich dort. Die Ver­sammlungen dauern von 19 bis 23 Uhr.

Vom Moody Bible Institut wird berichtet, daß es die offi­zielle Genehmigung bekommen hat, zwei Filme „Fenster zum Universum" und „Wasser: das für alle Notwendige" in den Schulen zu zeigen. Diese Filme versuchen, wissen­schaftliche Erkenntnisse auf biblischem Hintergrund zu zeigen.

Der Herr hat begonnen, die vielen Gebete für China zu erhören.

Wir sollten vermehrt weiter für alle Radiosendungen, Bibeltransporte, für jedes persönliche Zeugnis und vor allem für unsere Geschwister in China beten, daß sie die­se gelegene Zeit nutzen

Nachtext

Empfehlenswerte Literatur:

A. Kinnear: „Watchman Nee, Ein Leben gegen den Strom" (Brockhaus)

L. Lyall: „W. Nee — D. Yang —Wang „Ming-tao" (Brunnen)

 

D. H. Adeney: „Chinas Christen heute" (Brunnen)


Quellenangaben