Zeitschrift-Artikel: Sadhu Sundar Singh: "Gesammelte Schriften" Herausgegeben von Friso Melzer

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Titel: Sadhu Sundar Singh: "Gesammelte Schriften" Herausgegeben von Friso Melzer
Typ: Buchbesprechung
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online gelesen: 1873

Titel

Sadhu Sundar Singh: "Gesammelte Schriften" Herausgegeben von Friso Melzer

Vortext

Text

Man traut seinen Augen kaum: derselbe Verlag, wel­cher Titel von Schaeffer und Guinness herausgibt, in welchen die endzeitlichen Verführungen vom Mystizismus her aufgedeckt werden, bringt eine Sammlung Schriften Sundar Singhs heraus!

Es handelt sich in diesen Schriften um Gesichte und Offenbarungen aus der Geisteswelt.

Folgende Sätze zeigen, daß dieser Mystiker Irrlehren mit christlichem Gedankengut vermischt hat:

„Die ganze Schöpfung bewegt sich der Vollendung entgegen." (S. 21)
Jedoch wie schlecht der Mensch auch sein und wie übel er leben mag: im Wesen des Menschen ist ein geistlicher Funke oder Keim, der sich niemals der Sünde zuneigt." (S. 196)

„Gott hat den Menschen zur Gemeinschaft mit sich geschaffen, deshalb kann er nicht ewig von ihm ge­trennt bleiben." (S. 197)

Die Allversöhnung wird in diesen Schriften sehr deutlich gelehrt. Interessant ist, daß Singh diese Lehren nicht aus der Bibel belegt, sondern aus Ge­sprächen mit verstorbenen Geistern der Erkenntnis gewonnen hat. Er berichtet, daß er zeitweise acht-bis zehnmal im Monat in den Himmel blicken und mit Jesus, den Engeln und Geistern Zwiesprache hal­ten konnte. (S. 208)

In seinen Briefen schreibt Singh, daß die Hölle ein Weg zum Himmel ist und bekennt, „ich bin mit Bruder Swedenborg (der vor 200 Jahren lebte!) in der geistigen Welt in persönliche Beziehung gekom­men...", „…der ein großer Mann, ein Philosoph und vor allem ein Seher klarer Gesichte war… er hat im Himmel eine hohe Stellung inne." (Briefe aus den Jahren 1927/28, zitiert aus: A.J.Appasamy: Sundar Singh).

Der Verdacht dichtet sich bei mir immer mehr, daß Okkultismus und Allversöhnung starke Beziehungen zu einander haben.

Wenn Sundar Singh auch manches richtige Wort gesagt hat, so muß man doch vor seinen Schriften ausdrücklich warnen!

Nachtext

Quellenangaben

Hänssler-Verlag 351 S., DM 17.80