Zeitschrift: 33 (zur Zeitschrift) Titel: Fragenbeantwortung Typ: Artikel Autor: Wolfgang Bühne Autor (Anmerkung): online gelesen: 1804 |
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"Kann man als Christ und Unternehmer Steuern „sparen", indem man ohne Rechnungen usw. arbeitet und dieses Geld dann für wohltätige Zwecke weitergibt? Kann man zu diesem Zweck auch Lotto und Totto spielen?" L.P. Deine Frage berührt ein heißes Eisen, an dem sich jeder verbrennt, der es anfaßt. Wenn ich trotzdem versuche, Dir von der Bibel her zu antworten, dann denke ich an die Worte des Herrn: „Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe ..." (Joh. 8,7). Ich möchte mit meiner Antwort keine Steine werfen, denn beim Überdenken dieser Frage ist mir klargeworden, daß ich auch noch etwas in Ordnung zu bringen haben. Nun zur Sache: Leider muß gesagt werden, daß in diesen Bereichen viele Christen ihr „gutes Gewissen von sich gestoßen haben" (1. Tim. 1,19). Beide Praktiken beweisen: a)ein mangeldes Vertrauen zu Gott (als würden wir ärmer, wenn wir ehrlich sind!), b)eine völlige Unkenntnis der Tatsache, daß wir Verwalter der uns von Gott anvertrauten Güter sind (1. Kor. 7.31). Ist das nicht furchtbar, wenn ich als Verwalter über Gottes Güter unehrlich bin? Dazu kommt noch, daß ich im Fall einer Spende dem Empfänger unehrlich erworbenes Geld übergebe und möglicherweise neben Gott und dem Staat auch noch den Empfänger täusche. Damit verglichen erscheint die Sünde von Ananias und Saphira ziemlich gering. Nebenbei bemerkt: Georg Müller, der Waisenvater von Bristol und Bodelschwingh, der Gründer der Anstalten Bethel, haben solche Gaben nicht angenommen. Leider sind diese Sünden so allgemein verbreitet, daß kaum jemand daran Anstoß nimmt. „Das tut doch jeder ...", oder „wenn man so genau sein will...", sind die üblichen Redensarten, wenn man darauf zu sprechen kommt. Ich fürchte, daß diese Sünden einen erheblichen Teil der Kraftlosigkeit vieler Christen und Gemeinden ausmachen und den Mehltau nähren, der auf vielen Versammlungen ruht. „Aber wenn man Gott um Vergebung bittet ...?" Das Schuldopfer in 3. Mose 5,14 - 26 macht deutlich, daß Gott erst vergibt, wenn der Schaden wieder gutgemacht und 20% hinzugefügt wurde. Dem Zachäus war das nach seiner Bekehrung selbstverständlich (Luk 19,8). H.L. Heijkoop bemerkt in einem sehr empfehlenswerten Buch „Die Opfer" an dieser Stelle: „Die Tatsache, daß es in unseren Reihen so viele ungelöste Probleme dieser Art gibt, ist darauf zurückzuführen, daß wir diese Verordnungen entweder nicht kennen, oder nicht beachten." (Seite 294) Vor einigen Wochen bekam ich folgenden Zeitungsausschnitt, der deutlich macht, wie solche Dinge geistlich geordnet werden sollten. Welch ein Zeugnis könnten wir sein, wenn wir in diesen Bereichen treuer wären. , Ich hoffe, daß ich Dir mit dieser Antwort ein wenig Klarheit verschaffen konnte; wenn nicht, dann ist zumindest mir Deine Frage heilsam gewesen. Reue eines Schwarzhörers
Gebühren nachgezahlt — Geräte abgeschafft |
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Quellenangaben |
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