Zeitschrift: 33 (zur Zeitschrift) Titel: Stimmen der Väter: W. Busch: Wir haben's doch nicht in der Tasche??? Typ: Artikel Autor: Wilhelm Busch Autor (Anmerkung): online gelesen: 2298 |
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Stimmen der Väter: W. Busch: Wir haben's doch nicht in der Tasche??? |
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WILHELM BUSCH (1897 -1966) Immer wieder stößt man auf Segensspuren, die dieser Mann in Deutschland und darüber hinaus hinterlassen hat. Der folgende Beitrag ist seiner Monatsschrift "Licht und Leben" Jahrgang 1954 entnommen. „Wir haben's doch nicht in der Tasche!" ???
Schon lange liegt es mir auf der Seele. Nun muß es einmal gesagt werden: Auf dem Kirchentag in Leipzig hatte ich ein ergreifendes Erlebnis. Ich hatte in der Bibelarbeit davon gesprochen, daß ein Christ seines Heils gewiß werden darf. Ganz persönlich habe ich es bezeugt, wie unruhig mein Herz war, solange ich nicht wußte, ob ich von Gott angenommen sei. Und dann durfte ich erfahren, was der Psalmist bekennt:,, Er hat mich angenommen" Zeugnis unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind." „Ich bin gewiß, daß weder Tod „Jesus sagt: Niemand kann meine Schafe aus meiner Hand reißen." Was mir gelegentliche Gespräche gezeigt hatten, - hier wurde es mir ganz deutlich, daß an der Frage der Heilsgewißheit eine große Verwirrung und Not angebrochen ist. Statt daß man von dieser herrlichen Botschaft spricht, hört man überall nur, wie vor „falscher Sicherheit" gewarnt wird. Gewiß mag das auch nötig sein, namentlich allen Selbstgerechten gegenüber. Aber wenn darüber die herrliche Botschaft von der Gewißheit des Heils verlorengeht, dann haben wir etwas Wichtiges verloren. Ja. ich habe in meinem Urlaub kürzlich eine Predigt gehört, die ich nur so beschreiben kann: Mit großer Sicherheit sprach der Prediger von seiner Unsicherheit. Er brüstete sich geradezu mit seiner Ungewißheit. Ich mußte bei dieser Predigt denken: Du hast nie richtige Angst vor Gott gehabt. Sonst hieltest du es nicht aus, so zu leben. 0, diese kirchlichen Schlagworte! Die Warnung lichtfertigen Sündern und den selbstgerechten Moralchristen sagen wollte! Aber nun bekommen es die hungrigen Seelen und verlangenden Herzen Sonntag für Sonntag auf das Butterbrot geschmiert. Es ist nicht mehr zum Anhören! Da brüstet man sich mit seinem leeren Becher, und der Herr „schenkt uns doch voll ein"! Sooft ich auch über die Heilsgewißheit sprach - prompt stand irgendeiner auf und sagte bedenklich: „Wir haben das Heil doch nicht in der Tasche wie einen Geldbeutel." Und dann habe ich jedesmal nur erwidern können: „Darum geht es nicht. Es geht darum, daß der Herr Jesus -um im Bild zu bleiben - mich in Seiner Tasche hat und daß ich dieses auch weiß." Kürzlich hörte ich wieder einmal den Satz: „Meine Heilsgewißheit ist auf Golgatha." Da ist etwas Wichtiges und Richtiges dran. Denn die Gewißheit meines Heils bekam ich unter dem Kreuz. Und doch - meine Heilsgewißheit ist in meinem Herzen. Denn „Sein Geist gibt Zeugnis meinem Geist, daß ich Gottes Kind bin." Das heißt doch: Mein Geist darf es wissen, daß ich angenommen und ein Kind Gottes geworden bin. Die Bibel aber lehrt es anders. Soll das der Kirche verlorengehen? Das wäre ein guter Schritt auf dem Wege nach Rom. Auf der Mülheimer Tersteegensruh-Herbst-Konfe? Stand der Erretteten. Und David, als er gefallen war, war doch immer noch ein Erretteter." Ja, so spricht die Bibel von dieser Sache. Da weiß man es, wenn man vom Tode zum Leben hindurchgedrungen ist. Da weiß man es, daß man versöhnt. und ein Kind Gottes geworden ist. Ich muß da von einem Gespräch berichten, das ich kürzlich mit einem jungen Theologen hatte. Der fing auch an mit der „falschen Sicherheit" und erklärte (es kamen alle die Schlagworte, die wir nicht mehr hören können und wollen): „Wir haben das Heil doch nicht in der Tasche" und „Wir müssen es jeden Tag neu ergreifen." Darin besteht der tägliche Kampf des Glaubens, daß ich Früchte des Geistes bringe, daß mein Leben „etwas sei zum Lobe Seiner Herrlichkeit". Ja, darum muß ein Christ ernstlich kämpfen. Aber um seinen Heilsstand braucht er nicht mehr zu kämpfen, wenn er sich dem Herrn Jesus verschrieben hat, der uns am Kreuze erkaufte und versöhnte.
„Ich habe nun den Grund gefunden, der meinen Anker ewig hält ..." |
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Nachtext |
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Quellenangaben |
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