Zeitschrift-Artikel: "Willst Du gesund werden?"

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Titel: "Willst Du gesund werden?"
Typ: Artikel
Autor: Hermann Grabe
Autor (Anmerkung):

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Titel

"Willst Du gesund werden?"

Vortext

Text

Sicher hast du schon einmal eine Ausle­gung über Nehemia 2 gehört. Da wird Jeru­salem als Bild der Gemeinde beschrieben, und seine 10 Tore stellen wichtige Grund­sätze und Aufgaben der Versammlung dar. Das erste ist das Schaftor. Jeder, der ir­gend zur Versammlung Gottes gehört, muß dort hindurchgegangen sein, muß ein Schaf des guten Hirten geworden sein.

Gleich hinter dem Schaftor lag nun ein großes Krankenhaus mit fünf Hallen und einer Menge Kranker, Blinder, Lahmer und Dürrer darin.
Das ist heute nicht anders.
Nur wenige werden richtige Nachfolger und Jünger des Herrn. Sehr viele aber geben sich mit ihrer Bekehrung zufrieden. Nur we­nige "gehen von Kraft zu Kraft" (Psalm 84), "folgen dem Lamme, wohin es geht" (Of fb. 14) und sind "nützlich dem Hausherrn, zu je­dem guten Werk bereitet" (2. Tim. 2).
Sehr viele aber kommen im Glaubensle­ben nicht vorwärts. Sünden, für die sie nicht Buße tun und Liebe zur Welt haben ihre Seele krank gemacht und den Heiligen Geist in ihnen betrübt, und darum sind sie blind für die Herrlichkeit ihrer Berufung und können die Größe und Gnade des Herrn nicht sehen.
Sonntags sollen sie dankbar den Herrn Jesus anbeten; aber wenn sie ehrlich sind, müssen sie sich eingestehen, daß sie stumm und leer sind. Und wenn der Herr sie irgend­wie und irgendwo gebrauchen will, haben sie keine Kraft, es zu tun.
Bist du auch so lahm, daß du nicht aus dem Sessel kommst, wenn es darum geht, eine alte Schwester zu besuchen, deinen Fa­milienangehörigen einmal die Schuhe zu put­zen, oder auch nur regelmäßig die Versamm­lungsstunden zu besuchen? Sieh, dann bleibt die Dürre nicht aus. Leben sollst du haben, Leben in Überfluß (Joh. 10), Ströme leben­digen Wassers sollen von dir ausgehen (Joh. 7). Statt dessen klagst du wie die Leute, die keine Hoffnung haben, und die Frucht des Geistes: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit, kann nicht wachsen.
Du ahnst gar nicht, wie deine Familie, aber auch die anderen Menschen deiner Um­gebung dich daraufhin beobachten, ob du dich als lebendiger, wahrer Christ erweist. Und was erst erwartet der Herr von dir, da Er doch alles für dich gab!
Stattdessen fällst du vielleicht auf Jas Ablenkungsmanöver des Teufels herein, der dir rät, dich in Protestaktionen gegen die Unterdrückung in El Salvador oder Kam­bodscha zu engagieren. Merkst du? Je wei­ter weg, umso besser. Und zu Hause sitzt deine Mutter und weint über deine Lieblosig­keit.
Aber der gute Hirte liebt seine Schafe
trotzdem, und deshalb geht ER immer noch durch Bethesda und fragt auch dich: "Willst du gesund werden?"
Das ist keine rhetorische Frage, wie es zunächst scheinen mag. - Wer wollte denn nicht gerne gesund sein. - Aber Gesundwer­den im Glauben bedeutet, daß man mit Sün­den bricht, sicher auch, daß man Hobbys, die Zeit und Geld kosten, drangibt, daß man morgens rechtzeitig aufsteht und noch man­ches andere.
Wenn der Herr Jesus dich so fragte, würdest du dann freudig: "Ja!" sagen?
Aber es lohnt sich, weil aller Segen, alles Wachstum, Friede und Freude nur in Seiner Nachfolge zu finden sind.

Nachtext

Quellenangaben