Zeitschrift-Artikel: Watchman Nee (1903 - 1972) Gott verwundet und verwandelt

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Titel: Watchman Nee (1903 - 1972) Gott verwundet und verwandelt
Typ: Artikel
Autor: Watchman Nee
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Titel

Watchman Nee (1903 - 1972) Gott verwundet und verwandelt

Vortext

Text

"Glückselig der, dessen Hilfe der Gott Jakobs, dessen Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, ist" (Ps 146,5)

In der Lebensgeschichte Jakobs ist eines auffallend und merkwürdig: Niemals predigt Gott ihn an, er gibt ihm nur Verheißungen.

Jakob war ein Mensch, der nirgends Halt machte, wenn es darum ging, seine Ziele zu verfolgen. Was würden wir mit einem solchen Menschen tun? Ganz gewiß würden wir ihn wenigstens ein wenig ermahnen und ihm Strafpredigten über seine Fehler halten. Aber von Anfang bis zum Ende seines Lebens sagte Gott ihm nie ein Wort des Tadels oder der Ermahnung. Und doch wirkte Gott. Ohne ermahnende oder erklärende Worte ließ Gott nicht ab, ihn zu erziehen.

Die natürliche Kraft kann nicht durch religiöse Belehrung verwandelt werden; wir können nur durch Gottes Züchtigung Schritt für Schritt von ihr erlöst werden, bis sie gebrochen ist. Und wenn uns Gott nicht treu bliebe, würden wir das niemals durchstehen.

Gottes Wort haben wir reichlich, aber wir vergessen seine Züchtigung. Wir meinen oft, das einzige Gnadenmittel sei das Anhören reiner Lehren; aber wenn wir Gott gehören, dann erzieht uns der Heilige Geist unser Leben lang, so wie es mit Jakob geschah.. Er wird uns niemals aus den Händen lassen. Alles, was dem Gläubigen zustößt, ist ihm von Gott zugewiesen. Die Züchtigung, die wir erfahren, dient uns zum Besten. Es gilt, Gottes Weisheit zu vertrauen und auf seine Unbesiegbarkeit zu rechnen. Blicke auf ihn, und er wird in seiner Zeit und auf seine Weise sein Werk vollenden.

Ich kann mich selber nur aus einem "natürlichen" zu einem "unnatürlichen" Menschen machen. Aber wenn Gott an mir wirkt, dann hat die durch ihn bewirkte Änderung ein klares Ziel und eine klare Ausrichtung. Er macht aus Jakob Israel!

Am Anfang war Jakob ein äußerst hoffnungsloser Fall. In der Heiligen Schrift wird uns seine Lebensgeschichte von seiner Geburt bis zu seinem Tod beschrieben, und zu unserem Erstaunen entdecken wir, daß dieser wenig versprechende Mann in Gottes "Israel" verwandelt wurde. Wenn Gott aus Jakob ein solches Gefäß zu seiner Ehre machen kann, hat er sicher auch für uns einen guten Plan.

Nachtext

Quellenangaben