Zeitschrift-Artikel: Muttertier Eine Ansage (Birgit Kelle)

Zeitschrift: 159 (zur Zeitschrift)
Titel: Muttertier Eine Ansage (Birgit Kelle)
Typ: Buchbesprechung
Autor: Wolfgang Bühne
Autor (Anmerkung):

online gelesen: 1530

Titel

Muttertier Eine Ansage (Birgit Kelle)

Vortext

Text

Die vielfach unflätig beschimpfte „Wutmutter eines neuen Feminismus“ oder „Militante Feministin Gottes“ rechnet in diesem kämpferischen Plädoyer mit allen Mitteln der Rhetorik, des Sarkasmus und der Ironie mit den Ikonen und Parolen der Frauenbewegungen von gestern und heute ab. Leidenschaftlich tritt sie für „selbstverständlich gelebte Weiblichkeit“ und „glückliches Muttersein“ ein. Sie ist überzeugt: „Jede Mutter am Rand eines Sandkastens ist in Wahrheit gelebter Widerstand gegen das System.“ Durch eine Menge von Zitaten, Beispielen, Erfahrungen in Talkshows usw. zeigt sie, welche verheerenden und zerstörerischen Folgen damit verbunden sind, wenn die derzeitigen Inhalte und Ziele der genderbegeisterten Familien-, Bildungs- und Wirtschaftspolitik umgesetzt werden. „Zuerst hat man uns von unseren Männern befreit, jetzt müssen nur noch die Kinder weg, dann kann es endlich losgehen mit der grenzenlosen Emanzipation, der absoluten Freiheit. Ohne Verpflichtung, ohne Bindung, ohne Familie – also ohne Leben. Was für eine Verheißung ...“ Wenn ich aufmerksam gelesen habe, habe ich zwar keinen Bibelvers entdeckt – dennoch basieren die Argumente auf einem biblischen Menschenbild und daher eignet sich dieses bewusst provozierende Buch zur Weitergabe auch an solche Leser, die sich nicht als Christen bezeichnen, aber merken, dass irgendetwas in unserer Gesellschaft absolut nicht stimmt. Die Autorin bekennt sich offen als Christin – ist allerdings 2011 aus der Evangelischen Kirche in die Röm. Katholische Kirche konvertiert. Das ist, was den Eintritt in die Papstkirche betrifft, bedauerlich, wenn auch aus ethischen Motiven heraus verständlich. Allerdings ist sie damit meiner Meinung nach „vom Regen in die Traufe“ geraten, oder hat – anders ausgedrückt – den „Unglauben“ der EKD mit dem „Aberglauben“ der RKK getauscht. Väter und Mütter, Omas und Opas, Lehrer, Erzieher und Politiker sollten dieses Buch unbedingt lesen und dabei einige „Gräten“ aussortieren.

Nachtext

Quellenangaben

fontis, Hardcover, 240 S., € 20,-