Zeitschrift-Artikel: Gute Musik! Böse Musik? Eine Bewertung aus biblischer Sicht (Matthias Steup)

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Titel: Gute Musik! Böse Musik? Eine Bewertung aus biblischer Sicht (Matthias Steup)
Typ: Buchbesprechung
Autor: Wolfgang Bühne
Autor (Anmerkung):

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Titel

Gute Musik! Böse Musik? Eine Bewertung aus biblischer Sicht (Matthias Steup)

Vortext

Text

Der Autor dieser sehr interessanten Neuerscheinung hat Musik und Englisch studiert und unterrichtet. Während seines Studiums der vergleichenden und historischen Musikwissenschaft beschäftigte er sich viel mit der Musik Bachs und auch der Rockmusik. In diesem Buch widerspricht er der weit verbreiteten Meinung, dass Musik an sich neutral sei und es daher nur darauf ankomme, wer die Musik komponiert bzw. dem Hörer präsentiert. Dafür liefert Matthias Steup eine Anzahl überzeugender Argumente und Beispiele, die man nicht vom Tisch wischen kann. So schreibt er z.B.: „Ist ein Choral nicht mehr geistliche Musik, wenn er von Ungläubigen gesungen wird? Wird Heavy Metal zu guter Musik, wenn er von einer Band gespielt wird, die aus lauter Christen besteht?“ (S. 14) „Musik sagt etwas aus – unabhängig von Text oder Programm. Sie ist nicht Gefäß für eine Botschaft. Sie wirkt, sie ist nicht wertneutral ... Die Beurteilung von Musik ist nur am Rande eine Frage des Geschmacks.“ „Die uns heute in allen Lebenszusammenhängen begegnende und beherrschende Rock- und Popmusik ist zum Lob Gottes ungeeignet. Wir sollten sie im Alltag, wie im Gottesdienst – wenn möglich – vermeiden. Es gibt eine wahre Fülle von guter Musik als Alternative.“ (S. 16) Es geht also vor allem um die Frage, ob Musik wirkt und wie sie wirkt. Dafür liefert der Autor sehr interessante Beweise und zeigt z.B. dass selbst die Betonungen in unserer Sprache schon eine Botschaft enthalten und empfiehlt: „Statt ‚Tonfall‘ sollte man besser ‚Musik der Sprache‘ sagen.“ (S. 35) Die weiteren Kapitel stellen die Wirkung von abendländischer Musik der Wirkung von Rock- und Popmusik gegenüber, zeigen aber auch die Gefahren von manchen süßlichen und sentimentalen Melodien und Texten auf, die im Pietismus entstanden sind. Auch wenn dieses Buch die Verbreitung und den enormen Einfluss ‚böser‘ Musik in den heutigen Gemeinden kaum aufhalten wird, so kann es doch hoffentlich manche Leser durch Fakten und die Darstellung geistlicher Prinzipien überzeugen und ermutigen, den Wert und Gebrauch „guter“ Musik zu erkennen und zu fördern.

Nachtext

Quellenangaben

Betanien, Pb., 152 S., € 9,90