Zeitschrift-Artikel: Torwart Tomas Tomic - EIN PROFI BERICHTET

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Titel: Torwart Tomas Tomic - EIN PROFI BERICHTET
Typ: Artikel
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Titel

Torwart Tomas Tomic - EIN PROFI BERICHTET

Vortext

Friedhelm Weicken (ein f.u.t.–Leser aus der Schweiz) sieht seine besondere Aufgabe darin, Sportler mit der Bibel und dem Evangelium bekannt zu machen. So besucht er z.B. Sportveranstaltungen, um am Ende des Wettkampfes oder Spieles den Akteuren evangelistische Bücher oder das speziell für Sportfreunde gestaltete NT "Mit vollem Einsatz" anzubieten. Als er vor Monaten nach einem Spiel des Grazer AK gegen Austria Lustenau dem Torwart dieser Mannschaft eine Bibel anbot, stieß er auf ein unerwartet positives Interesse. Daraus entwickelte sich ein intensiver Kontakt, eine Freundschaft und schließlich eine Bruderschaft. Es handelt sich um den Profi Tomas Tomic - zur Zeit Torwart bei Vitoria Guimaraes (Portugal), seine vorherigen Stationen waren der FC Bayern München und der Grazer AK. Wir haben Friedhelm Weicken gebeten, mit Tomas ein Interwiev zu machen.

Text

Tomas, kommst du aus einem christlichen Elternhaus? Meine Eltern sind zwar katholisch, aber leider keine Christen. Aber wir beten für meine Eltern, dass sie zu Jesus finden und ein paar Gespräche gab es auch schon. Wann bist du Christ geworden? Es gab eine schlimme Zeit in meinem Leben, da lag ich ganz am Boden und sah kein Land mehr. Es war zwischen meinem 18. und 22. Lebensjahr. In dieser Zeit suchte in katholischen Kirchen das Heil und Antwort auf meine Fragen. Aber ich bekam keine. Doch ich suchte weiter, stieß auf eine Bibel und fing an, darin zu lesen. Zu diesem Zeitpunkt lernte ich dich kennen und du hast mir geholfen, die Bibel zu verstehen. Und so bin ich zu Jesus Christus gekommen, er hat mir meine Sünden vergeben, ich habe Frieden mit Gott und bin geheilt. (Danke, Herr!) Hast du Vorbilder? Paulus ist mein Vorbild (er war zwar kein Torwart, aber etwas ähnliches: Zeltmacher und in einem Sinn sogar auch „Torhüter“ der Gemeinde). Was bedeutet dir Jesus? Am Anfang habe ich nicht ganz kapiert, wer und was Jesus eigentlich ist. Ich habe nur unregelmäßig und unpersönlich mit ihm geredet und versucht, meine Angelegenheiten selber zu meistern. Heute ist der Herr Jesus mein bester Freund, mein Lehrer und Trainer in allen Beziehungen, mein Berater, mein Gott, der immer bei mir ist. Wie haben deine Freunde und Mannschaftskameraden reagiert, als du Christ wurdest? Etwa fünf Monate nach meiner Bekehrung sagten meine Freunde, dass ich mich geändert hätte, obwohl ich das selbst nicht gemerkt habe. Heute sagen sie, dass sich mein Leben auf den Kopf gestellt hat und ich sehe das nun auch. Ich erzähle ihnen von Jesus Christus und das ohne ihn bei mir nichts mehr geht. Der Kontakt zu den alten „Freunden“ schwindet leider immer mehr. Wie kommt man als Fußballprofi von München nach Portugal? Ich durchlief alle Juniorenstationen beim FC Bayern und stieß in den Profikader, weil sich der Ersatztorwart verletzt hatte. So wurde Klaus Augenthaler auf mich aufmerksam. Er wechselte zum GAK nach Graz und nahm mich mit. Dort war der Tiefpunkt meines Lebens. Ich spielte fast nie, war ständig verletzt und krank. Nach zwei Jahren wollten sie mich dort loswerden und ich bat den Herrn um Führung. Daraufhin öffnete sich der Weg nach Portugal und jetzt spiele ich hier. Das ist ein Wunder. Fußballspieler werden oft wegen des Geldes und der Popularität beneidet. Welche Bedeutung haben diese Dinge für dich? Geld und Popularität kann einem Christen zum Fallstrick werden. Aber man kann auch Geld einsetzen, damit das Evangelium verbreitet wird, man kann Missionare unterstützen. Und man kann Popularität auch benutzen, um in der Öffentlichkeit auf den Herrn hinzuweisen. Wo liegt deiner Meinung nach für einen Christen im Profigeschäft die grösste Gefahr? Geld und Ruhm sind sicher große Gefahrenquellen. Bisher habe ich damit noch keine Probleme gehabt. Ich bin arm nach Portugal gekommen und will Portugal auch arm verlassen. Mich belastet der Druck an den Spieltagen, der für mich fast unerträglich ist. Als Profisportler ist es üblich, einen Berater zu haben. Hast du auch einen? Bei mir lief es eigentlich immer ohne einen Berater. Als ich dann uninteressant für das Profigeschäft wurde, wußte ich nicht mehr warum und wohin. Es hat sich keiner um mich gekümmert. Ich hätte fast mit dem Fußball abgeschlossen. Aber dann habe ich Jesus Christus um Führung und Beratung gebeten und so bin ich nach Portugal gekommen. So wurde der Herr mein Berater oder Ratgeber. Wie gehst du mit Agressionen und Emotionen im Fußball um? Ich bin eher ein ruhiger Typ und habe nicht so viele Probleme damit. Aber wenn solche Sachen aufkommen, dann versuche ich mich zurückzuhalten, „trete allerdings auch schon mal daneben“. Welche Ziele hast du als Sportler? Während meiner Fußballerlaufbahn versuche ich dem Herrn Jesus zu dienen, mit allem was ich habe und was ich bin. Nach meiner Laufbahn werde ich mir wieder von meinem „Berater“ den Weg weisen lassen. Welche Frage würdest du dir selber stellen? „Gefällt es dem Herrn, wie ich lebe?“ Diese Frage stelle ich mir öfter. Liest du jeden Tag in der Bibel? Ja, etwa eine Stunde lang. Dazu lese ich den Kommentar zum Neuen Testament von William MacDonald. Was würdest du jungen Menschen mit auf den Weg geben? Ohne Jesus Christus ist alles gefährlich und Schrott, auch der Fußball. Was doch eigentlich nur zählt: Jesus ist am Kreuz für uns gestorben und von den Toten auferstanden. Er schenkt denen, die an ihn glauben, wirkliches, ewiges Leben. Also hin zu Jesus! ?

Nachtext

Quellenangaben