Zeitschrift-Artikel: 28 Jahre jung! Zum plötzlichen Tod des Star-DJ Avicii

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Titel: 28 Jahre jung! Zum plötzlichen Tod des Star-DJ Avicii
Typ: Artikel
Autor: Thomas Lange
Autor (Anmerkung):

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Titel

28 Jahre jung! Zum plötzlichen Tod des Star-DJ Avicii

Vortext

Text

Avicii alias Tim Bergling wurde nur 28 Jahre jung. Am 20. April 2018 wurde er leblos in seinem Hotelzimmer in Muskat (Oman) aufgefunden. Die letzte Zeit lebte er zurückgezogen und fernab von Auftritten und Shows. Der 1989 geborene Tim begann seine Musik-Karriere, obwohl er auch schon vorher mit dem Song „Level“ produzierte. In einem Interview sagte er, dass er damals mit der Idee zu diesem Song ins Tonstudio ging und davon überzeugt war, dass dieser Song etwas ganz besonderes werden würde. Danach, so Bergling, ging alles wie von selber. Ein Manager nahm ihn an die Hand und kümmerte sich um das Drumherum. Ein Hit folgte auf den nächsten (z.B. „Wake Me Up“ oder „Hey Brother“). Avicii zählt(e) zu den erfolgreichsten DJs der Welt. 2012 und 2013 schaffte er es im Ranking des „DJ Magazine“ jeweils auf den dritten Platz der besten DJs. Er arbeitete mit Madonna, Coldplay und David Guetta und produzierte etliche Songs. In Deutschland ist er in der Szene äußerst beliebt. Der Song „Wake Me Up“ hat bei YouTube allein in unserem Land über 1,5 Milliarden Klicks! Sein Name ist weltweit bekannt und anerkannt. In den wenigen Jahren seiner Karriere durchlebte er über 800 Auftritte und Shows! Natürlich wurde er durch seine Musik reich. Sein Vermögen wird auf 75 Mio. Euro geschätzt. Mit nur 27 Jahren hat er das erreicht, wozu die meisten im Musik-Geschäft nie kommen werden. Der gebürtige Schwede wird von vielen Kennern als der talentierteste Produzent der Welt angesehen. Sein Manager sagte einmal, dass Tim wie Johann Sebastian Bach arbeitet. Akribisch und voller Fantasie, mit dem Herzen. Schattenseiten Doch schon bald erkannte er die Schattenseiten der Musikszene. Immenser Druck lag auf ihm. Nichts für sanfte Gemüter. Es musste funktionieren, Verträge eingehalten und Verpflichtungen pariert werden. Ein Auftritt jagte den nächsten. Per Privatjet kurvte er um die Welt, immer die Zeit zum nächsten Gig im Nacken. Der Horror des Getriebenseins um des Erfolges willen. Damit kam er jedoch immer weniger klar. In einem seiner letzten Interviews im Jahr 2016 sagte er zu seinem bevorstehenden Rücktritt: „Ich musste das machen, für meine Gesundheit. Diese Gesellschaft war nichts für mich. Es waren nicht die Shows und nicht die Musik. Es war immer alles andere, das Zeug drum herum, das sich für mich nie natürlich anfühlte. Alle anderen Teile, die dazugehören, wenn man Künstler ist.“ Vor allem seine Psyche habe darunter stark gelitten: „Ich bin generell eher introvertiert. Es war immer sehr hart für mich. Ich habe viel zu viel negative Energie aufgenommen.“ Er selbst beschrieb sich also als introvertiert und als jemand, der es nicht mag, im Mittelpunkt zu stehen. Ein Freund beschreibt ihn so: „Er war musikalisch, als auch menschlich großartig, war hilfsbereit, aber auch sehr sensibel.“ Er konnte mit dem Druck, den sein Weltruhm mit sich brachte, nicht mehr umgehen. Doch die Musik-Industrie kannte kein Erbarmen. Alkoholexzesse folgten. Hinzu kamen gesundheit­liche Probleme. Er war nach Aussagen ihm nahe stehender Freunde nicht gesund. Er schleppte sich teilweise mit großen Schmerzen auf die Bühne. Ein Insider behauptet jetzt: Seine erfolgreiche Karriere habe Avicii umgebracht! „Die Elektro-Szene hat Avicii auf dem Gewissen. Dieses Business geht über Leichen.“ Der Songwriter habe unter großem Druck gestanden, der von seinem beruflichen Umfeld ausgeübt worden sei. Mehrere Shows habe er am Tag gegeben, trotz Krankheit: „Er war selten wirklich fit. […] Einmal hab ich erlebt, wie er auf die Bühne im wahrsten Sinne des Wortes gekrochen ist.“ Schließlich merkte er, dass sich etwas ändern müsse, wenn er am Leben bleiben wollte. Die letzten beiden Jahre kämpfte Tim gegen Burnout und Depressionen. Letztes Jahr meinte er, dass er sich gut fühle und es ihm gut täte, seit einem Jahr frei zu haben, um wieder zu Kräften zu kommen. AVICII In einem Interview wurde er einmal gefragt, wie er auf den Künstlernamen Avicii kam. Seine Antwort lautete (frei wiedergegeben): Avici ist die Bezeichnung für die nie­drigste Ebene der buddhistischen Unterwelt. Mit anderen Worten bedeutet das, der Name ist eine Abwandlung des buddhistischen Begriffs für Hölle. Da es Avici als Künstler jedoch schon gab, setzte er einfach ein zweites „i“ hinten an. So entstand der Künstlername von Tim Bergling. Gab es geistliche Mächte, die den Erfolg des jungen Mannes voranbrachten? Da ich selbst aus der Musikbranche komme, stelle ich eine solche These nicht einfach so auf. Ich habe es selbst am eigenen Leib erfahren, wozu Musik in der Lage ist und welches Manipulationspotential da drin steckt. Durch bestimmte Musikstile können sich satanische Mächte in der Musik auswirken. Das ist keineswegs übertrieben. Musik, gute wie schlechte, erreicht unser Inneres, unsere Seele. Und sie hat entsprechende Auswirkungen auf unser Leben. Der Sinn des Ganzen Besonders in seinen depressiven Phasen hätte er einen Freund gebraucht, der ihm echte Hilfe geben konnte. Vielmehr: Tim Bergling hätte Jesus Christus gebraucht. Allein in ihm hätte er das gefunden, wonach er eigentlich suchte. In seiner Musik brachte der DJ sein Innenleben zum Ausdruck. Jesus sagte einmal: „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ (Lk 6,45). Angewendet auf die Musik von Bergling, kann man sagen, dass seine Songs ein Ausdruck seines Inneren waren. Sein Seelenleben durchdrang seine Musikstücke. In den Sprüchen lesen wir: „Mehr als alles, was man sonst bewahrt, behüte dein Herz, denn von ihm sind die Ausgänge des Lebens“ (Spr 4,23). Alles kommt aus unserem Herzen: unsere Gedanken, unsere Worte, unsere Taten – oder eben die Musik, die wir komponieren und die Texte, die wir schreiben. Seine Songs lassen darauf schließen, dass er den wahren Sinn des Lebens nicht gefunden hat. Immer wieder geht es darin um Liebe, Annahme, Geborgenheit, Schutz, Versagen, Ablehnung, … Geld, Ruhm und Ansehen sind kein Ersatz für die Erlösung der Seele durch den Sohn Gottes und den Frieden mit Gott unserem Schöpfer. Das macht die ganze Sache so tragisch und so traurig. Tim Bergling wurde gerade 28 Jahre jung. Sein eigent­liches Leben hatte er noch vor sich. Man kann ihm nur von Herzen wünschen, dass er in den wenigen Monaten nach der Karriere eine Begegnung mit einem Christen hatte, der ihm von Jesus erzählte. Vielleicht hatte er die Möglichkeit, in einem der vielen Hotelzimmer eine Gideonbibel zu lesen. Es wäre zu wünschen, dass er zur Erkenntnis kam, dass in Christus allein alle Schätze zu finden sind. „Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber sein Leben einbüßte?“ (Jesus Christus in Mt 16,26)

Nachtext

Quellenangaben