Lieber Wolfgang,
ich habe mich sehr gefreut, von Dir zu hören.
Nun sind wir schon fast sechs Monate hier in San Leandro im sonnigen Californien und das Jüngerschaftsprogramm ist voll im Schwung.
Ich erinnere mich noch gut, wie ich das erste Mal durch Jean Gibson davon hörte: Ein Ausbildungsprogramm für Jünger und Arbeiter in einer christlichen Versammlung! Je mehr Informationen ich darüber erhielt, desto interessierter wurde ich, selbst daran teilzunehmen. Ich versprach mir viel von der Belehrung und Anleitung zum Dienst durch Jean Gibson, Wiliiam MacDonald und andere Brüder.
Aber meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, welche Auswirkungen dies auf mein persönliches Leben haben würde.
in diesem Jahr nehmen acht Brüder am Programm teil, und wir sind gute Freunde geworden. Richard ist schon 52, der Jüngste ist 24 Jahre alt. Ein Bruder ist erst seit 2 Jahren gläubig, und Don hingegen war schon 6 Jahre als Missionar in Brasilien. Doch wir alle werden durch die Vielschichtigkeit der Ausbildung stark herausgefordert und gefördert. Jeder bekommt die Hilfe, die er braucht. Neben dem Unterricht gibt es fast täglich Gelegenheiten, das Gelernte in verschiedenen Bereichen des Versammlungslebens in die Tat umzusetzen, z.B. Evangelisation, Nacharbeit, Jüngerschaftsbeziehungen, Gesprächsrunden u.v.a. Alles ist sehr praxisbezogen, auf einer soliden Grundlage von Gottes Wort.
Meine Frau ist auch ganz begeistert und unsere Beziehung zueinander wird enger und tiefer. Lind! hat viel Freude an der Studentenarbeit an der Universität in Berkely. Durch die Ermunterung und das gute Beispiel anderer hat sie ziemlich schnell ihre Angst, mit anderen zu sprechen, überwunden. Zur Zeit macht sie dort ein evangelistisches Studium mit Schri Nan, der Frau eines chinesischen Bankkaufmanns. Bitte betet für sie und ihren Mann.
Sehr hilfreich war für uns der Kurs über praktisches Familienleben, an dem Lindi auch teilgenommen hat. Am meisten beeindruckt mich die enge Zusammenarbeit der Brüder hier. Wir kennen alle unsere "Ausbilder" recht gut, da wir auch viel Zeit privat miteinander verbringen. Durch die Kraft des Herrn Jesus leben sie, was sie lehren, und das verleiht dem ganzen Programm eine Ausstrahlung, die Leben und Dienst verändern kann. Viel hängt dabei natürlich auch von mir selbst ab. Jean Gibson steht mir als persönlicher Betreuer mit Rat und Tat zur Seite.
Günter und Helga Neumayer aus Salzburg sind mit uns hier. Wir alle haben uns schneller als wir dachten mit der englischen Sprache zurechtgefunden. Günter und Helga sind schon sechs Wochen vorher angereist, um sich einzugewöhnen. Wir alle haben fleißig Englisch gelernt und geübt, bevor wir hier ankamen. Und es hat sich gelohnt: Der Herr half uns, die anfänglichen Sprachschwierigkeiten sehr schnell zu überwinden.
Ich habe letzte Woche einige Broschüren über das DITP-Programm abgeschickt. Bitte gib sie an Brüder weiter, die Interesse haben zu kommen. Einige haben sich schon angemeldet, aber es sind noch Plätze frei für dieses Jahr. Wir planen, im Sommer nach Deutschland zurückzukommen und freuen uns darauf, Euch alle wiederzusehen. Vielleicht sehen wir uns schon vorher, wenn der Herr kommt; das wäre noch schöner.
Euer Andreas Lindner
|