»Die Meinung, die Kirche müßte der Welt gleich werden, um die Welt zu gewinnen, hat das evangelikale Lager im Sturm erobert. Tatsächlich findet sich für jede weltliche Attraktion ein "christliches" Gegenstück.« (S.91)
Der Autor, ein besonders in den USA und im englischen Sprachraum bekannter Prediger, zeigt in diesem Buch, wie in der Gegenwart der Pragmatismus unter den Evangelikalen eine Neubelebung erfährt und als Erfolgsrezept für Gemeindewachstum und Erweckung gepriesen wird. MacArthur macht in diesem aufrüttelnden Buch deutlich, daß mit einer »benutzerfreundlichen Kirche« immer ein Verrat an der biblischen Botschaft verbunden ist: Man kann nicht Gottes Wort predigen und gleichzeitig den Menschen gefallen wollen. Das Ergebnis dieser Strategie kann man auch schon im deutschsprachigen Raum immer deutlicher erkennen: Äußeres Gemeindewachstum, aber oft verbunden mit Qualitätsverlust. Damit stehen die Evangelikalen in Gefahr, ihre Berufung als Salz der Erde zu verleugnen und zum Zuckerguß der Gesellschaft zu entarten. Daher kommt dieser Bußruf zur rechten Zeit. Gott schenke, daß er von vielen gehört und ernstgenommen wird, um den Absturz der Evangelikalen in die Oberflächlichkeit zu stoppen. Freunde der Schriften Spurgeons werden dankbar sein, daß der Autor die »Down-Grade«-Kontroverse aus den letzten Lebensjahren Spurgeons — mit den auffallenden Parallelen zu unserer Zeit — in diesem Buch zusätzlich aufgearbeitet hat. Sehr interessant und aufschlußreich ist auch der Anhang mit der Untersuchung »Charles Finney und der amerikanische evangelikale Pragmatismus«, die mit folgendem Ergebnis abschließt: »In der Kirche unserer Generation gärt noch heute der von Finney hineingetragene Sauerteig, und der moderne evangelikale Pragmatismus ist der Beweis dafür« (S.238).
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