Ein Buch das 670 Seiten umfasst, teurer ist als ein Bibellexikon und dazu noch auf dem Cover unter einem nicht besonders prickelnden Titel drei Särge präsentiert, hat wenig Chancen, ein Bestseller zu werden. Wohlhabende Leser werden dieses heiße Eisen vielleicht gar nicht erst anpacken, Hartz 4-Empfänger möglicherweise meinen, nicht die Zielgruppe dieses Buches zu sein und sparsame Christen, denen das Buch eine entscheidende Hilfe und Wegweisung sein könnte, werden wahrscheinlich mit dem Kauf solange warten wollen, bis das Buch irgendwann als „Schnäppchen“ verramscht wird. Schade, denn dieses Buch ist eines der wichtigsten und aktuellsten Bücher, die in den letzten Jahren erschienen sind und wird die Lebenseinstellung eines aufmerksamen Lesers entscheidend verändern. Manche Leser werden sich fragen, warum der Autor über 600 Seiten für ein Thema benötigt, für das andere bekannte Autoren nicht mehr als 100 Seiten beansprucht haben. Doch das Buch ist nicht künstlich aufgeblasen. Es behandelt brennende Themen auf eine so packende, hoch interessante und vor allem biblisch ausgewogene Weise, dass man sich zwingen muss, das Lesen zu unterbrechen, um in Ruhe über das Geschriebene nachdenken zu können. Es geht um Themen, die sonst selten oder gar nicht behandelt werden: „Materialismus in der Kirche“ – „Die Gesinnung eines Pilgers“ – „Der Zehnte – Stützräder für das Geben“ – „Schulden: Leihen und Verleihen“ – „Spareinlagen, Renten und Versicherungen“ – „Glücksspiele, Investitionen und Hinterlassenschaften“ – „Kindern den Umgang mit Geld und Gütern vermitteln“ – „Finanzielle Integrität und Verantwortlichkeit in christlichen Gemeinden und Werken“ usw. Viele Beispiele aus der älteren und gegenwärtigen Kirchengeschichte illustrieren die Argumente und zahlreiche Zitate von bekannten Persönlichkeiten (wobei sich der Autor einige Umstrittene hätte sparen können!) sorgen für die Würze bei den Ausführungen. Randy Alcorn behandelt die Themen selbstkritisch und in keiner Weise überheblich. Er ermutigt, ein schlichtes, glaubwürdiges und christusähnliches Leben anzustreben, das von der Freude an unserem Herrn Jesus motiviert ist und sich nicht an den Maßstäben des Zeitgeistes orientiert. Auch Eltern werden sehr wichtige, wenn auch nicht gerade populäre Empfehlungen gegeben, ihre Kinder in jeder Beziehung ewigkeitsbezogen zu erziehen: „Als christliche Eltern müssen wir lernen, das auszuwählen, was hier auf der Erde (für uns und für unsere Kinder) im Licht des himmlischen Wertesystems das Beste ist. Es sollte uns um einen Lebensstandard gehen, der in der Ewigkeit bestand hat […] Ein an der Ewigkeit ausgerichtetes Wertesystem ist das größte Erbe, das wir unseren Kindern mitgeben können“ (S. 524). Amen!
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