Zeitschrift: 136 (zur Zeitschrift) Titel: Neues aus dem Dschungel der Moskitia Typ: Artikel Autor: Walter Altamirano Autor (Anmerkung): online gelesen: 2708 |
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Neues aus dem Dschungel der Moskitia |
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<p><strong><em>Liebe Geschwister,<br /></em></strong><br />ich möchte kurz von der letzten Reise nach Krausirpi, im Dschungel der „Moskitia“, berichten.<br />Krausirpi ist ja ein Eingeborenendorf mit etwa 120 Häusern, das wir im Sommer letzten Jahres besuchen konnten, um dort mit einer Anzahl Brüder ein Versammlungshaus zu bauen (siehe fest&treu 1/2011).<br />Man lebt dort teilweise mit zwei oder drei Familien zusammen, die nicht mehr als ein oder zwei Betten haben, einen Tisch und eine „hornilla“ (Holzofen aus Ziegeln und Lehm). Wenn<br />sie schlafen gehen, müssen sie einen „pabellón“ benutzen, eine Decke, mit der sie sich vor<br />Moskitos schützen. Das Wasser ist verdreckt, es gibt keinen elektrischen Strom, kein Telefon, kein Internet. Unter großen Schwierigkeiten kommuniziert man per Funk mit nahegelegenen<br />Dörfern. Es gibt eine Schule bis zur neunten Klasse.<br />Die Menschen bepflanzen die Erde mit Kochbananen, Reis und Bohnen für den eigenen Bedarf.<br />Wie in der übrigen Moskitia, so richtet auch hier der Drogenhandel unter einem großen Teil der<br />Bevölkerung Schaden an, weil die Dörfer mitten im Urwald liegen und es sonst kaum eine andere<br />Möglichkeit gibt, Geld zu verdienen.<br /><br /><strong><em>Eine mühsame Reise …</em></strong><br />An einem Donnerstag verließen wir Tela in aller Frühe zu dritt im Auto, fuhren den ganzen Tag und gelangten um 17 Uhr in Olancho am Fluss Patuca an, wo wir planten, mit dem Einbaum elf<br />Stunden flussabwärts zu fahren. Wir mussten jedoch einen ganzen Tag warten und legten erst am Samstag um 06:30 Uhr morgens ab und kamen um 17 Uhr in Krausirpi an.<br />Am Flussufer sahen wir große Eidechsen; interessanter war jedoch, dass die Menschen zu dem neu gebauten Gemeindehaus kamen, um uns zu sehen und zu begrüßen, sodass wir unter ihnen evangelisieren konnten. Es gibt dort viel Interesse an der Botschaft des Evangeliums.<br />Sechs Menschen bekannten sich während unseres Besuchs zum Glauben und zwei Jugendliche<br />möchten sich nun taufen lassen.<br /><strong><br /></strong><strong><em>Materielle und geistliche Hilfe</em></strong><br />Jeder Besuch in Krausirpi macht aufs Neue die Nöte offenbar: Es ist immer notwendig, Medikamente mit dorthin zu nehmen, weil das dortige „Gesundheitszentrum“ über keine Medizin verfügt.<br />Daher brachten wir Blutdruck-Messgeräte, Blutzucker-Messgeräte und Spritzen mit – allerdings nur in kleinen Mengen. Bei der nächsten Reise möchten wir mehr mitnehmen.<br />Den Geschwistern ließen wir Saatgut für Wassermelonen, Tomaten und Peperoni da, sowie Schulmaterialien für die Kinder.<br />Jeden Morgen versammelten wir uns mit den Geschwistern, die es dort schon gibt und mit den Neubekehrten, um sie im Wort Gottes zu unterweisen. Anschließend trafen wir uns zum Essen, das gewöhnlich aus Reis besteht. Doch an einem Tag gab es auch „quequeo“: das ist ein Tier, das ein Bruder gejagt hatte. Es ist ähnlich wie ein Wildschwein.<br />Die Gemeinschaft mit den Geschwistern während der Essenszeit unter freiem Himmel war für uns immer ein besonderes Erlebnis und hat uns viel Freude bereitet.<br />Bruder Oscar Barrios ist „der Vater“ dieser kleinen Gemeinde, die erst seit einigen Monaten besteht. Er selbst ist noch jung im Glauben und leider gibt es in seiner Umgebung keine reifen<br />Christen, von denen er etwas lernen kann. Deswegen ist er sehr dankbar für unsere Besuche, die ihn ermutigt haben, sich für die Zukunft klare Ziele zu setzen, damit das Evangelium noch viele<br />Menschen in den umliegenden Dörfern erreicht.<br />Etwa eine Stunde von dem Dorf entfernt gibt es eine weitere Gemeinde. Wir hörten davon und<br />so fuhren wir auf einem „pipante“ (12 bis 15m langes Holzkanu mit Motor) dorthin. Dieser Ort wird „El Tornado“ genannt. Die Geschwister dort möchten in Zukunft die Christen in Krausirpi besuchen. Sie denken darüber nach, für diesen Zweck ein Glasfaserboot zu kaufen, um reisen<br />zu können, denn die Fahrkosten sind so hoch, dass es besser ist, das Geld für den Kauf eines<br />Bootes auszugeben.<br /><br />Herzlichen Dank für Eure Gebete!<br /> Euer Walter Altamirano</p> <p><br /><span style="text-decoration: underline;"><strong>Hier noch einige Gebetsanliegen:<br /></strong></span><br /> • Oscar Barrios und seine Frau Utilia<br /><br /> <strong>Die Neubekehrten:</strong><br />• Calindro Ortíz und Francis Sanchez (ein Paar)<br />• Estein Sachez und Nohela Sanchez (ein Paar)<br />• Angel Sanchez<br />• Erudita<br /><br />• Stühle für den Gemeinderaum, ebenso Medikamente und Kleidung für die Geschwister und Freunde<br />• Der Anstrich des Gemeinderaumes</p> |
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Nachtext |
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Quellenangaben |
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