Diese historische Erzählung erschien vor etwa 140 Jahren zum ersten Mal in deutscher Übersetzung mit einem ausführlichen Vorwort des damals bekannten Berliner Hofpredigers Emil Frommel. In eine fiktive Rahmenerzählung verwoben wird eine Epoche der grausamen spanischen Inquisition in der Mitte des 16. Jahrhunderts geschildert, in welcher Hunderte von Männern und Frauen aus allen Gesellschaftsschichten erdrosselt oder verbrannt wurden, weil sie die Wahrheit des Evangeliums erkannt und die Lehren Roms verworfen hatten. Der Leidensweg und das Zeugnis bekannter Persönlichkeiten aus dem spanischen Adel, wie auch zum Glauben gekommene ehemalige Priester und Theologen werden geschichtsgetreu dargestellt. Ebenso der prunkvolle Lebensstil der damaligen Inquisitoren und ihre Foltermethoden, sodass der Leser einen realitätsnahen Eindruck von dem Lebensgefühl und der formalen Religiosität der Spanier während der Reformationszeit bekommt. Die Erzählung ist sprachlich nicht überarbeitet worden und spiegelt den Schreibstil des 19. Jahrhunderts wieder, der für manche jüngere Leser sicher etwas gewöhnungsbedürftig sein wird. Da die grausame Unterdrückung der aufkeimenden Reformation in Spanien wenig bekannt ist, vermittelt diese historische Erzählung einen bewegenden Einblick in die blutige Phase der Kirchengeschichte eines Landes, welches bis auf wenige regionale Ausnahmen bis heute keine weitere Erweckung erlebt hat.
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