Zeitschrift-Artikel: Wenn Hessen

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Titel: Wenn Hessen
Typ: Artikel
Autor: Mitarbeiter der FIT-Freizeiten
Autor (Anmerkung):

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Titel

Wenn Hessen

Vortext

Text

Wie so vieles begann es mit einem Gebetstreffen an! Vor fünf Jahren waren wir zum jährlichen
Gebetstag in Schoppen zusammen, um für die zurückliegende Freizeitsaison zu danken und die
vielen Anliegen der Freizeitarbeit gemeinsam vor Gott zu bringen.
Dabei ließ uns ein Gebetsanliegen aufhorchen: Es wurde von einer Erweiterung der Freizeitarbeit in Hessen gesprochen! Begeistert von der hingegebenen Arbeit in Schoppen und getrieben von dem Wunsch, solche Freizeiten noch mehr Kindern zu ermöglichen, weckte dieses Anliegen unser besonderes Interesse.
Wie wir später erfuhren, war der Gedanke eigentlich bloß mal bei einem lockeren Beisammensein
aufgekommen und nicht wirklich ernst gemeint. Aber nun, da er als Gebet formuliert und ausgesprochen war, entwickelte er eine Eigendynamik mit langfristigen Folgen …

FIT im Taunus
Kurze Zeit später wurden wir auf ein kleines Freizeitheim im Taunus aufmerksam gemacht, da wir ja wohl auf der Suche nach einem solchen wären, wenn sogar schon in Schoppen dafür gebetet würde. Und damit wurde der zunächst lose geäußerte Gedanke ziemlich schnell konkret und wir machten uns an die Planung einer Freizeitwoche für 35 Jungs im Alter von 8 bis 12 Jahren. Mit Spielen und Geschichten rund um das antike Griechenland wollten wir den Kindern abenteuerreiche Ferientage bieten und sie vor allem mit der biblischen Botschaft vertraut machen. Wie das gehen kann, hatten wir schon in Schoppen gelernt, aber was es praktisch heißt,
ein Freizeitheim und seine Umgebung kennen zu lernen, die Nachbarschaft zu beschwichtigen,
einen günstigen Brötchenbäcker, einen geeigneten Fußballplatz, Geländespiel-Wiesen und einen adäquaten Ersatz für den berüchtigten Schoppenteich zu finden, sollten wir erst in den dann folgenden Wochen erfahren. Natürlich mussten vor allem fähige und hingegebene Mitarbeiter und ein ebenso engagiertes Küchenteam gefunden werden.
Materialien mussten beschafft und gestaltet werden, und zu guter Letzt musste das Kind auch einen Namen bekommen: FIT-Freizeiten (Freizeiten im Taunus) schien uns passend, schließlich wollten wir die Jungs herausfordern, körperlich, geistig und geistlich fit zu werden. Tatsächlich schenkte Gott bei allem Gelingen, half bei Unwägbarkeiten und ließ uns manches Wunder erleben. Zu allem Überfluss beschenkte er unser Griechenlager mit mediterranem Wetter, sodass unsere Erwartungen bei weitem übertroffen wurden. Und es sollte nicht die letzte FIT-Freizeit sein …

Es geht weiter …
Um den hohen Anmeldezahlen gerecht zu werden, boten wir in den folgenden Jahren immer zwei Freizeiten an. Zunächst eroberten wir als Bahnfahrer den „Wilden Westen“, genossen dann beim
Britenlager „britischen Lebensstil auf der Insel“ und wagten uns schließlich beim Seefahrerlager auf „hohe See“.
Während der Vorbereitungen von Herbst bis Sommer und auf den Freizeiten selbst erlebten wir jedes Jahr neu Gottes große Treue und Güte. Und von Beginn an erfuhren wir durch unsere Heimatgemeinden großzügige Unterstützung. Viele Geschwister halfen bei der Dekoration und dem abschließenden Hausputz, spendeten nützliche Freizeitutensilien, leisteten wertvolle
finanzielle Unterstützung oder übernahmen Fahrdienste. Besonders wichtig war uns, dass wir immer die Gewissheit hatten, dass die Freizeitarbeit in den Gemeinden im Gebet mitgetragen wird. Sicherlich können wir nur erahnen, wie groß der positive Einfluss war, der davon auf die Freizeitarbeit ausging.

Vom Taunus in den Odenwald
Aufgrund der engen Platzverhältnisse im Freizeitheim im Taunus wurde im letzten Jahr der Wunsch nach einem größeren Domizil für die FIT-Freizeiten laut. Und tatsächlich zeigte uns Gott ein Freizeitheim im Odenwald, das gerade in private Hände gelangt und dankbar für Großgruppen
im Sommer war. Hier bot sich die Möglichkeit, deutlich mehr Kinder unterzubringen und obendrein ausreichend Schlafgelegenheiten für Mitarbeiter und Küchenpersonal anzubieten.
Nach einigem Überlegen und Abwägen entschieden wir uns für den „Schritt in die Wildnis“ – denn das Freizeitheim in Olfen liegt für uns Rhein-Main-Verhältnisse-Gewöhnte fernab jeglicher Infrastruktur – was nicht nur am fehlenden Handy-Empfang deutlich wird. Aber die Vergleichbarkeit zu Schoppener Verhältnissen ließ uns dem Ganzen wieder viel Positives abgewinnen.
So konnten wir in diesem Jahr nun zum fünften Mal FIT-Freizeiten anbieten und im Wildnislager mit Abenteuern fernab der Zivilisation viele Kinder begeistern. Mit legeeifrigen Hühnern und selbstgebauten Hütten sicherten wir unser Überleben – und konnten auch geistliches Überlebenstraining anbieten. Neu in diesem Jahr war, dass auch eine Mädchenfreizeit stattfand, deren Organisation und Durchführung wir selbstverständlich in die Hände begabter und engagierter Mitarbeiterinnen gegeben haben.
Besonders schön ist es für uns zu sehen, wie viele derer, die im ersten Jahr als kleine Jungs dabei waren, jetzt als großgewachsene Teenager immer noch gerne auf die Freizeiten kommen – die Altersgrenze haben wir dazu kontinuierlich mitwachsen lassen. Über ein Dutzend Jungs konnten in diesem Jahr ihr 5-jähriges FIT-Jubiläum feiern, viele andere waren zum vierten oder
dritten Mal dabei. Mit vielen von ihnen ist über die Jahre ein enges Freundschafts- und Vertrauensverhältnis gewachsen, das uns einen direkten Zugang vom ersten Freizeittag an ermöglicht.
Mit einigen dürfen wir sogar das ganze Jahr über Kontakt haben und ihnen dadurch auch in ihrem Alltagsleben einige Impulse geben. Auch wenn wir viele von ihnen durch Gemeinden und Elternhäuser in guten Händen wissen dürfen, sind uns diese Verbindungen gerade in den Jahren der Pubertät besonders wichtig. Es ist unser Wunsch und Gebet, dass sie nicht nur körperlich, sondern auch geistlich FIT aus den Freizeiten nach Hause kehren und schon in jungen Jahren entscheidende Lebensweichen stellen – und FIT (Für Immer Treu) bleiben.
Angefangen hatte alles mit einem Gebetsanliegen. Heute ist es unser Anliegen, weiterhin zu beten und „umbetet“ zu werden, damit Gott auch in den kommenden Jahren Jungen und Mädchen in Hessen durch sein Wort ruft und verändert.
Wir sind so dankbar, dass wir Gottes Wirken in den vergangenen Jahren erleben durften und staunen, wie Er dieses Werk trotz all unserer menschlichen Schwächen gesegnet hat. Die Ermutigung, die wir dadurch erfahren, möchten wir gerne weitergeben.
Vielleicht kann so ein Gebetsanliegen für Freizeiten in ganz anderen Regionen Deutschlands
geboren werden. Wir beten dafür!

Nachtext

Weitere Infos + Termine: www.FIT-freizeiten.de

Quellenangaben