Zeitschrift: 32 (zur Zeitschrift) Titel: Es fehlte nur der Strom Typ: Artikel Autor: Martin Reischl Autor (Anmerkung): online gelesen: 1675 |
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Titel |
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Es fehlte nur der Strom |
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Es war in den vergangenen Osterferien. Ich verbrachte sie mit einigen Klassenkameraden auf einer Alm im steirischen Ennstal. Sie war nur durch einen etwa einstündigen Fußmarsch zu erreichen. Wir waren daher sehr erstaunt, als im ganzen Haus ein elektrisches Stromnetz installiert war: Glühbirnen, Leitungen, Schalter, alles da. Nun gut, das wäre ja nicht weiter schlimm gewesen. Doch der gestohlene Generator brachte mich doch sehr zum Nachdenken. Geht es mir nicht oft ähnlich wie dieser Glühlampe, die nur nutzlos herumhängen konnte? Was nützt das beste Stromnetz ohne Strom? Und was nützt der beste Christ ohne die dauernde Verbindung mit Christus im Gebet? Ich weiß nicht, wie viel „Watt" du hast. Das ist ja auch völlig egal. Wenn du nicht ans Stromnetz Gottes angeschlossen bist, wirst Du nur nutzlos herumbaumeln. Wenn du aber angeschlossen bist, dann wirst du Licht verbreiten. „Ihr seid das Licht der Welt", hat der Herr gesagt. Das heißt, daß wir anderen den Weg zu Gott zeigen sollen. Das ist aber nur dann möglich, wenn wir leitende Verbindung zur Quelle des Lichtes haben, sozusagen einen „heißen Draht" zum Herrn. Es ist sehr empfehlenswert, festgesetzte Zeiten zu haben, zu denen man betet. Das soll aber nicht heißen, daß man nur dann beten darf. Gott schläft nicht. Er braucht sich keinen Wecker stellen, um dein Gebet anhören zu können. Er freut sich über jedes Gebet, egal wann du betest. Ich habe erfahren, wie segensreich es sein kann, wenn man gerade dann betet, wenn einen der Zorn übermannt und man im Begriff ist, einen Streit zu beginnen. Man kann dann seinen Blick neu auf den Herrn ausrichten und verliert nicht die richtige Perspektive von den Dingen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand in nutzloses Wortgezänk fällt, wenn er erst betet und sich vom Herrn auch in seine Schranken weisen läßt. Nur so ist es möglich, den Anschluß nicht zu verlieren, keine tote Leitung zu haben. Nur so kann man seiner Umgebung ein echtes Licht sein. Vielleicht hast auch du dir schon manchmal gedacht, daß da ein „Wurm in der Leitung" sitzen muß, wenn du dir nach einer Streiterei wieder einmal beschämt eingestehen mußtest, daß in der Hitze des Gefechts die Sicherung durchgebrannt ist und die Leitung tot ist. Mir ist es jedenfalls schon oft so ergangen!
Deshalb mein Appell an Euch alle: Paßt auf, daß der Kontakt geschlossen bleibt und die Verbindung immer klappt. |
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Nachtext |
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Quellenangaben |
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