Zeitschrift: 42 (zur Zeitschrift) Titel: Philippus das Vorbild eines Predigers - Schluß Typ: Artikel Autor: J-Ph. Fijnvandraat Autor (Anmerkung): Übersetzt aus "Bode van het heil in Christus" von A. Peratoner online gelesen: 1747 |
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Philippus das Vorbild eines Predigers - Schluß |
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XII. Philippus konnte „zurücktreten". Die Versuchung wird groß gewesen sein, nach der Bekehrung des Äthiopiers in ein neues und noch viel größeres Arbeitsfeld mit offenen Türen und fürstlichem Schutz mitzureisen. Aber Philippus unterwarf sich der Leitung des Heiligen Geistes, der ihn von der Seite dieses Mannes wegnahm. Er machte keinen Versuch, zu dem Äthiopier zurückzukehren. Er wußte vom Zurücktreten, vom Loslassen, vom Übergeben. Wie oft bestand Mißgunst unter den Dienern des Herrn, weil sie das alleinige Recht auf eine bestimmte Arbeit oder auf ein bestimmtes Arbeitsfeld zu haben glaubten! Welch ein Ärger entstand, weil etliche sich selbst überschätzt haben und meinten, alles selbst tun zu müssen. Philippus verstand es, die Sorge um das weitere Ergehen im Leben des Äthiopiers dem Herrn zu überlassen. XIII. Er kannte kein Nachlassen. In der Arbeit im Reiche Gottes gibt es sicher ein Zur-Ruhe-setzen und einen Ruhestand, aber dies alles beginnt nicht eher als mit dem Entschlafen oder mit der Wiederkunft Christi! Wenn man aufgrund seines Alters, seiner Krankheit oder Schwäche nicht mehr reisen oder draußen beschäftigt sein kann, kann man immer noch - mit der Kenntnis, die man auf dem Arbeitsfeld erlangt hat - zum Herrn der Ernte beten! Philippus kannte kein Nachlassen. Kaum war er in Asdod, als er begriff, daß das bedeutete, nun dort das Evangelium zu verkündigen. Dies tat er, indem er hindurchzog, bis er nach Cäsarea kam. Vier Dinge werden über seine Predigt gesagt: 1.Er gehörte zu denen, die "d a s Wort" predigten (8,4). 2.Er predigte Christus den Samaritern (8,5). 3.Er predigte Jesus dem Äthiopier (8,35). 4.Er predigte das Evangelium in allen Städten zwischen Asdod und Cäsarea (8,40). XIV. Die Familie des Philippus. 1. Der Wohnsitz Cäsarea. Aus Apg. 21,8 u. 10 geht hervor, daß Philippus sich in Cäsarea niedergelassen hat, nachdem er zuerst als umherreisender Prediger von Stadt zu Stadt gezogen war. Cäsarea war eine Art Hafen- und Garnisonstadt der römischen Besatzungsmacht in Palästina. Er traf dort die Gemeinde der Christen, die mit Cornelius, dem Hauptmann der Hundertschaft, durch den Dienst des Apostel Petrus zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen war. Hier, wo sich regelmäßig viele Ausländer auf der Durchreise befanden (unter anderem viel Militär, aber auch viele Seeleute), war eine gute Gelegenheit, auch ohne von Stadt zu Stadt zu reisen, das Evangelium zu verbreiten - womit nicht gesagt ist, daß Philippus ausschließlich in Cäsarea gearbeitet haben soll!
Das Zeugnis über die Familie. a. Eine gastfreie Familie Die ganze Reisegesellschaft des Paulus fand eine gastfreundliche Aufnahme in der Wohnung des Philippus. Dieses gastfreie Haus war bekannt als das Haus des Evangelisten Philippus. Es ist eine Sache, sich selbst "Evangelist" zu nennen, eine andere ist, ob Menschen uns als solchen kennen oder wiedererkennen. Letzteres war bei Philippus der Fall. Bemerkenswert ist, daß er als einziger in der Schrift "Evangelist" genannt wird. Es mag wohl bedeuten, daß die Arbeit eines Evangelisten nicht innerhalb, sondern außerhalb der Gemeinde besteht. Eine Zusammenkunft der Gemeinde dient auch nicht in erster Linie dazu, das Evangelium zur Bekehrung und zum Glauben an den Herrn Jesus zu verkündigen, sondern, soweit es die Predigt betrifft, um die Gläubigen auf zuerbauen im allerheiligsten Glauben, also in der Glaubenslehre, dem Inhalt des Heils, das wir besitzen dürfen. b. Gläubige Töchter. Es ist für einen Evangelisten eine schwierige Sache, anderen das Evangelium zu bringen, während seine eigenen Kinder es zurückweisen! So war es bei Philippus nicht. Seine Töchter waren nicht nur bekehrt und zum Glauben gekommen, sondern der Enthusiasmus und der Eifer ihres Vaters hatte auch sie angesteckt! Sie "weissagten" (Apg. 21,9). Diese Mitteilung wird oft mißbraucht, um nicht-schrift-gemäße Praktiken zu beschönigen. Die Schrift erkennt Männern und Frauen ganz bestimmte Eigenverantwortlichkeiten zu. Den Männern wird in erster Linie das öffentliche Auftreten übertragen, während den Frauen die sehr verantwortliche innerlich formende Arbeit anvertraut wird. Wir können das in diesem Artikel nicht näher ausarbeiten. Aber wohl weise ich darauf hin, daß die Töchter des Philippus nicht vor dem oder über den Apostel Paulus geweissagt haben. Das ließ Gott den Propheten Agabus tun, der aus Judäa kam. Unzweifelhaft haben diese Töchter dort geweissagt, wo es einer Frau geziemte zu weissagen. Aber die Hauptsache ist, zu sehen, daß das Vorbild des Philippus Wurzeln geschlagen hatte in seiner Familie.
Gott möge uns solche Prediger und solche Familien geben! |
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Quellenangaben |
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