Zeitschrift-Artikel: Philister über dir - 1 Programmierte Schäden einer jungen Generation - 3.Teil

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Titel: Philister über dir - 1 Programmierte Schäden einer jungen Generation - 3.Teil
Typ: Artikel
Autor: Wolfgang Bühne
Autor (Anmerkung):

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Titel

Philister über dir - 1 Programmierte Schäden einer jungen Generation - 3.Teil

Vortext

Text

Nachdem wir in der letzten Ausgabe über das Problem der Disziplinlosigkeit nachgedacht haben, möchte ich jetzt ein Problem berühren, das wieder eng mit dem letzten verbunden ist.

Schaden Nr. 3: Autoritätsfeindlichkeit

Das dieser Schaden ein Kennzeichen unserer Zeit ist, wird wohl kaum jemand bestreiten. Nicht nur junge Menschen, sondern auch viele Erwachsene haben ein gebrochenes Verhältnis zu jeder Art von Autorität.

Die Ursachen dafür sind leicht zu erkennen: Führer des Volkes haben in den vergangenen Jahrzehnten ihre Autorität mißbraucht und Millionen Menschen ins Verderben gestürzt. Fabrikanten und Unter­nehmer haben sich in den vergangenen Jahrhunderten zum großen Teil auf Kosten der Arbeiter be­reichert. Viele Eltern haben eigennützig auf den blinden Gehorsam ihrer Kinder gepocht; man könnte noch viele weitere Gründe anführen.

Die Reaktion der Betroffenen war der Schrei nach Demokratie, nach einer klassenlosen Gesellschaft, nach Gleichberechtigung usw. Schließlich wurde auch die antiautoritäre Erziehung gepredigt und prak­tiziert, um den Menschen von allen Zwängen zu befreien und zur Selbstentfaltung zu bringen.

So verständlich diese Reaktionen sind, so tragen sie doch deutlich die Charakterzüge Satans, welcher der Vater jeder Auflehnung und der Feind jeder Unterordnung und jeden Gehorsams Gott gegenüber ist. Andererseits muß auch klar erkannt werden, daß jede Autorität, die sich nicht Gott unterordnet, zu einem grausamen Werkzeug Satans wird.

In der Bibel finden wir Autoritäten für drei Lebensbereiche, denen wir Gehorsam schuldig sind, die selbst aber wiederum von Gott zur Rechenschaft gezogen werden.

 

1.In der Welt:

 


2.In der Familie:

3.In der Gemeinde:

Obrigkeit/Regierung (Römer 13,1; 1.Petr.2,13; Titus 3,1) Arbeitgeber/Vorgesetzte (Eph. 6,5; Kol. 3,22)

 

Mann (Eph. 5,23)

Eltern (Eph. 6,1; Kol. 3,20)

 

Führer, Älteste, Ältere

Diener (1.Kor. 16, 15-16; Hebr. 13,17,; 1.Petr. 5,5)

 

Es ergibt sich aus dem Gesagten, daß eine antiautoritäre Haltung, die sich selbst zum Maßstab aller Dinge macht, sich in allen drei Lebensbereichen zerstörend auswirkt.
Der junge Christ, der zumindest unbewußt auch von diesem Geist ein Stück geprägt worden ist, hat nun in der Nachfolge Jesu umzulernen, die von Gott eingesetzten Autoritäten anzuerkennen und sich ihnen unterzuordnen. Lernt er das nicht, so wird er sich selbst und anderen das geistliche Leben schwer machen.
Sowohl in der Familie, als auch in der Gemeinde wirkt sich Ungehorsam und Besserwisserei zum Nach­teil aller Beteiligten aus. Die Folgen: Uneinigkeit, Unordnung, Unfriede, Disharmonie, Mißtrauen, fehl­ende Wärme, Kraftlosigkeit.
Der Wert und Segen der Unterordnung und des Gehorsams muß also der jüngeren Generation wieder neu deutlich gemacht und vorgelebt werden.
Der Segen einer biblisch-autoritären Erziehung
Vor fast 250 Jahren wurde ein Brief an einen Sohn geschrieben, der selbst den Segen einer autoritären Erziehung erfahren hatte und später ein Segen und eine Autorität für Tausende wurde. Es ist der Brief von Susanna Wesley, dieser bemerkenswerten Frau und Mutter von neunzehn Kindern, den sie an ihren Sohn John Wesley, den späteren Erweckungsprediger schrieb, als dieser 29 Jahre alt war.
„... Der Wille eines Kindes muß frühzeitig gezähmt werden, da das die einzige überzeugende und ver­nünftige Grundlage einer christlichen Erziehung ist, ohne das Lehre und gutes Beispiel wirkungslos sind. Wenn man sich danach richtet, läßt sich das Kind willig durch die Vernunft der Ehrfurcht vor den Eltern leiten, bis es dann selbst die geistige Reife erlangt hat und die Prinzipien der Religion in ihm Wurzeln gefaßt haben.
Ich kann das Thema noch nicht fallen lassen. Der Eigensinn ist die Wurzel der Sünde und allen Kummers. Wer den Eigensinn eines Kindes hegt und pflegt, erzieht
das Kind zur Schlechtigkeit und Gottlosigkeit. Wer dem Eigensinn hemmend in den Weg tritt, wird später ein glückliches und ehrfürchtiges Kind haben. Das ist umso bedeutender, wenn man in Betracht zieht, daß Religion heißt: sich dem Willen Gottes unterzuordnen und nicht, seinen eigenen durchzusetzen. Das größte Hindernis eines glücklichen Erden­lebens und des kommenden in der Ewigkeit ist unser Eigensinn. Es ist deshalb nicht nebensächlich, ob wir dem Eigenwillen gegenüber unnachsichtig und ablehnend sind. Hölle oder Himmel hängt davon ab; so daß die Eltern, die sich den Willen ihres Kindes untertänig machen und mit Gott zusammen­arbeiten.
Die Eltern, die jedoch den Eigenwillen ihrer Kinder dulden, tun die Arbeit des Teufels, indem sie die Religion unmöglich und die Errettung des Kindes für immer unerreichbar machen. Alles, was in dem Kind verborgen ist, benutzen sie praktisch zur ewigen Verdammnis ihres Kindes, seiner Seele und seines Körpers…
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In der Kirchengeschichte und in der biblischen Geschichte ist deutlich zu erkennen, daß nur solche Männer von Gott autorisiert und zum Segen gebraucht wurden, deren Eigenwille gebrochen war und die sich der Zucht und Autorität Gottes und Seiner Bevollmächtigten unterworfen haben.
Was ist zu tun, wenn Autorität von Menschen mißbraucht wird?
Gott erwartet keine bedingungslose Unterwerfung unter eine irdische Autorität. Als die damalige geist?
liche Obrigkeit den Aposteln das Evangelisieren verbieten wollte, antworteten Petrus und Johannes:
„Ob
es vor Gott recht ist auf euch mehr zu hören, als auf Gott, urteilt ihr; denn es ist uns unmöglich, von dem, was wir gesehen und gehört haben, nicht zu reden". (Apostelg. 4, 19-20)
Ein Kapitel später, als sie noch einmal zur Rechenschaft gezogen werden, antworten sie noch deut­licher: „Man muß Gott mehr gehorchen als Menschen." (Apostelg. 5,29)
Paulus unterwarf sich „auch nicht eine Stunde" den falschen Brüdern in Jerusalem, die ihn in Knecht­schaft bringen wollten (Gal. 2,5) und widerstand als jüngerer Bruder dem Petrus ins Angesicht, „weil er dem Urteil verfallen war" (Gal. 2,11).
Wenn also Eltern, Obrigkeiten oder geistliche Führer, denen wir Unterwürfigkeit schuldig sind, offen-1 6 sichtlich gegen Gottes Wort handeln, sind wir dem Herrn selbst mehr Gehorsam schuldig als Menschen.

Diese Gehorsamsverweigerung muß dann natürlich auf eine demütige, geistliche Weise geschehen, so wie der Herr es uns vorgelebt hat, und darf niemals Kennzeichen von Aufsässigkeit, Stolz und Macht­streben zeigen.

Kennzeichen geistlicher Autorität:
1.
Kein Autoritätsbewußtsein

W.Nee schrieb einmal: „Jeder, der sich für eine Autorität hält, ist der Bezeichnung nicht würdig. Je größer die Autorität, desto geringer die Selbsteinschätzung. Der Bevollmächtigte Gottes sollte von folgender gesegneter Torheit erfüllt sein: Autorität besitzen und sich der Autorität dennoch nicht bewußt sein.

2.   Geistliche Autorität beansprucht keine
Anerkennung

David war von Gott zum König gesalbt, wurde aber dennoch jahrelang verfolgt und nicht anerkannt. David drängte sich nicht auf und setzte sich nicht durch, sondern wartete solange, bis das ganze Volk ihn zum König salbte.

Führer, die sich als Führer präsentieren und Gehorsam verlangen, haben sich bisher immer als Verführer erwiesen.

 

3.   Geistliche Autorität fordert keine Unterwerfung, sondern sucht zu dienen

Als die Jünger Jakobus und Johannes den Platz zur Rechten und Linken des Herrn in seiner Herrlich?

keit haben wollten, erinnerte der Herr daran, daß dieses Machtstreben wohl bei den Heiden üblich sei, aber bei den Jüngern Jesu keinen Raum haben sollte.

„...Also, nicht unter euch; sondern wer irgend unter euch groß sein will, soll euer Diener sein; und wer irgend von euch der Erste sein will, soll aller Knecht sein. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben, als Lösegeld für viele." (Mark. 10,43-45)

Unser Herr nahm selbst Knechtsgestalt an und erniedrigte sich. Diese Gesinnung sollte jeden Diener Gottes kennzeichnen.

 

4.   Demut

Vor Gott hat kein Mensch Autorität, vor Ihm sind alle Menschen gleich. Dieses Bewußtsein wird jeden Bevollmächtigten demütig halten.

Hier möchte ich noch einmal W. Nee zitieren: „Ein Bewußtsein der Unzulänglichkeit und der persön­lichen Wertlosigkeit ist Voraussetzung für Autorität. Aus der Bibel können wir sehen, daß Gott noch nie einen stolzen Menschen hat brauchen können…

Das Gericht Gottes wird schwer auf jenen lasten, die ihre fleischlichen Hände nach Seiner Autorität ausgestreckt haben…
Der Weg, der uns vorgeschrieben ist, heißt nicht Autorität, sondern Gehorsam. Diener, nicht Obrig­keiten, Sklaven, nicht Herrscher sollen wir sein.

Sowohl David, als auch Mose hatten große Autorität, und doch waren sie Menschen, die nicht aus eigener Kraft ihre Autorität zu festigen suchten. Wer heute ein Verlangen nach Autorität empfindet, sollte danach trachten, den Fußstapfen dieser Männer zu folgen. Die Frage der Autorität sollte immer von Furcht und Zittern begleitet sein…" (Aus W. Nee: Spiritual Authority)

Während der Bibeltage in Leer hatten wir uns mit dem Gebet beschäftigt, welches der Herr seine Jünger lehrte. Am ersten Tag hatten wir ausführlich über die Worte „dein Wille geschehe" gesprochen und ich hatte daraufhin am Abend ein Gespräch mit einem Mädchen, welches noch nicht bekehrt war und als stiller, aber aufmerksamer Beobachter an der Konferenz teilnahm.

Sie sagte etwa so: „Wenn ich euch reden höre von der Unterwerfung unter Gottes Willen, wenn ich sehe, wie ihr alle zu willenlosen Sklaven werdet, dann bäumt sich in mir alles auf. So zu leben muß doch grausam sein!"

In den Augen all derer, die den Herrn nicht lieben, muß Gehorsam, Unterwürfigkeit und Verzicht auf den eigenen Willen tatsächlich etwas Grausames, Abscheuliches sein.

 

Aber für den, der den Herrn Jesus in seiner Niedrigkeit und Hingabe, in seiner völligen Unterwerfung unter den Willen des Vaters erkannt und liebgewonnen hat, wird es Freude und Erfüllung sein, Seinen Willen tun zu dürfen. Christus gehorsam zu sein, ist das Wesen und der Inhalt christlicher Freiheit.

Nachtext

Quellenangaben