Zeitschrift: 32 (zur Zeitschrift) Titel: Philister über dir - 1 Programmierte Schäden einer jungen Generation - 3.Teil Typ: Artikel Autor: Wolfgang Bühne Autor (Anmerkung): online gelesen: 1589 |
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Philister über dir - 1 Programmierte Schäden einer jungen Generation - 3.Teil |
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Nachdem wir in der letzten Ausgabe über das Problem der Disziplinlosigkeit nachgedacht haben, möchte ich jetzt ein Problem berühren, das wieder eng mit dem letzten verbunden ist. Schaden Nr. 3: Autoritätsfeindlichkeit Das dieser Schaden ein Kennzeichen unserer Zeit ist, wird wohl kaum jemand bestreiten. Nicht nur junge Menschen, sondern auch viele Erwachsene haben ein gebrochenes Verhältnis zu jeder Art von Autorität. Die Ursachen dafür sind leicht zu erkennen: Führer des Volkes haben in den vergangenen Jahrzehnten ihre Autorität mißbraucht und Millionen Menschen ins Verderben gestürzt. Fabrikanten und Unternehmer haben sich in den vergangenen Jahrhunderten zum großen Teil auf Kosten der Arbeiter bereichert. Viele Eltern haben eigennützig auf den blinden Gehorsam ihrer Kinder gepocht; man könnte noch viele weitere Gründe anführen. Die Reaktion der Betroffenen war der Schrei nach Demokratie, nach einer klassenlosen Gesellschaft, nach Gleichberechtigung usw. Schließlich wurde auch die antiautoritäre Erziehung gepredigt und praktiziert, um den Menschen von allen Zwängen zu befreien und zur Selbstentfaltung zu bringen. So verständlich diese Reaktionen sind, so tragen sie doch deutlich die Charakterzüge Satans, welcher der Vater jeder Auflehnung und der Feind jeder Unterordnung und jeden Gehorsams Gott gegenüber ist. Andererseits muß auch klar erkannt werden, daß jede Autorität, die sich nicht Gott unterordnet, zu einem grausamen Werkzeug Satans wird. In der Bibel finden wir Autoritäten für drei Lebensbereiche, denen wir Gehorsam schuldig sind, die selbst aber wiederum von Gott zur Rechenschaft gezogen werden.
Es ergibt sich aus dem Gesagten, daß eine antiautoritäre Haltung, die sich selbst zum Maßstab aller Dinge macht, sich in allen drei Lebensbereichen zerstörend auswirkt. Diese Gehorsamsverweigerung muß dann natürlich auf eine demütige, geistliche Weise geschehen, so wie der Herr es uns vorgelebt hat, und darf niemals Kennzeichen von Aufsässigkeit, Stolz und Machtstreben zeigen. Kennzeichen geistlicher Autorität: W.Nee schrieb einmal: „Jeder, der sich für eine Autorität hält, ist der Bezeichnung nicht würdig. Je größer die Autorität, desto geringer die Selbsteinschätzung. Der Bevollmächtigte Gottes sollte von folgender gesegneter Torheit erfüllt sein: Autorität besitzen und sich der Autorität dennoch nicht bewußt sein. 2. Geistliche Autorität beansprucht keine David war von Gott zum König gesalbt, wurde aber dennoch jahrelang verfolgt und nicht anerkannt. David drängte sich nicht auf und setzte sich nicht durch, sondern wartete solange, bis das ganze Volk ihn zum König salbte. Führer, die sich als Führer präsentieren und Gehorsam verlangen, haben sich bisher immer als Verführer erwiesen.
3. Geistliche Autorität fordert keine Unterwerfung, sondern sucht zu dienen Als die Jünger Jakobus und Johannes den Platz zur Rechten und Linken des Herrn in seiner Herrlich? keit haben wollten, erinnerte der Herr daran, daß dieses Machtstreben wohl bei den Heiden üblich sei, aber bei den Jüngern Jesu keinen Raum haben sollte. „...Also, nicht unter euch; sondern wer irgend unter euch groß sein will, soll euer Diener sein; und wer irgend von euch der Erste sein will, soll aller Knecht sein. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben, als Lösegeld für viele." (Mark. 10,43-45) Unser Herr nahm selbst Knechtsgestalt an und erniedrigte sich. Diese Gesinnung sollte jeden Diener Gottes kennzeichnen.
4. Demut Vor Gott hat kein Mensch Autorität, vor Ihm sind alle Menschen gleich. Dieses Bewußtsein wird jeden Bevollmächtigten demütig halten. Hier möchte ich noch einmal W. Nee zitieren: „Ein Bewußtsein der Unzulänglichkeit und der persönlichen Wertlosigkeit ist Voraussetzung für Autorität. Aus der Bibel können wir sehen, daß Gott noch nie einen stolzen Menschen hat brauchen können… Das Gericht Gottes wird schwer auf jenen lasten, die ihre fleischlichen Hände nach Seiner Autorität ausgestreckt haben… Sowohl David, als auch Mose hatten große Autorität, und doch waren sie Menschen, die nicht aus eigener Kraft ihre Autorität zu festigen suchten. Wer heute ein Verlangen nach Autorität empfindet, sollte danach trachten, den Fußstapfen dieser Männer zu folgen. Die Frage der Autorität sollte immer von Furcht und Zittern begleitet sein…" (Aus W. Nee: Spiritual Authority) Während der Bibeltage in Leer hatten wir uns mit dem Gebet beschäftigt, welches der Herr seine Jünger lehrte. Am ersten Tag hatten wir ausführlich über die Worte „dein Wille geschehe" gesprochen und ich hatte daraufhin am Abend ein Gespräch mit einem Mädchen, welches noch nicht bekehrt war und als stiller, aber aufmerksamer Beobachter an der Konferenz teilnahm. Sie sagte etwa so: „Wenn ich euch reden höre von der Unterwerfung unter Gottes Willen, wenn ich sehe, wie ihr alle zu willenlosen Sklaven werdet, dann bäumt sich in mir alles auf. So zu leben muß doch grausam sein!" In den Augen all derer, die den Herrn nicht lieben, muß Gehorsam, Unterwürfigkeit und Verzicht auf den eigenen Willen tatsächlich etwas Grausames, Abscheuliches sein.
Aber für den, der den Herrn Jesus in seiner Niedrigkeit und Hingabe, in seiner völligen Unterwerfung unter den Willen des Vaters erkannt und liebgewonnen hat, wird es Freude und Erfüllung sein, Seinen Willen tun zu dürfen. Christus gehorsam zu sein, ist das Wesen und der Inhalt christlicher Freiheit. |
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Nachtext |
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Quellenangaben |
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