Zeitschrift: 41 (zur Zeitschrift) Titel: Erinnerungen an "Onkel Paul" Typ: Artikel Autor: Wolfgang Bühne Autor (Anmerkung): online gelesen: 2669 |
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Erinnerungen an "Onkel Paul" |
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Viele "FuT"-Leser, besonders solche aus Süddeutschland und der Schweiz, haben Paul Kiene persönlich gekannt und erinnern sich dankbar an ihn. 8400 Winterthur, u. August 1982
Tief bewegt teilen wir mit, dass mein herzlich geliebter Gatte, unser Bruder, Schwager und Onkel Paul Kiene nach längerer Leidenszeit heute im 76. Lebensjahr «durch Jesum entschlafen» durfte. 1. Thess. 4, 14 Im Paradies bei Christo wartet er mit allen Heimgegangenen der Auferstehung des Leibes in Herrlichkeit. Wir sind getröstet durch die gewisse Hoffnung des ewigen Lebens. Lilly Kiene-Sigg Familie Mathilde und Paul Ramp-Kiene Anverwandte und Freunde Es war wohl 1961, als ich Onkel Paul in einem Ferienlager in der Schweiz kennenlernte. Damals war ich 15 Jahre alt und mein Verhältnis zum Herrn war - wie das der meisten Teilnehmer - ziemlich unklar. Wenn es eben möglich war, machten wir einen Bogen um Onkel Paul; aber manchmal, besonders nach den Bibelstunden, in denen es uns durch Mark und Bein ging, konnten wir einer Begegnung nicht ausweichen. Er blickte uns dann mit seinen durchdringenden Augen, vor denen Heuchelei und Doppelherzigkeit wenig Chancen hatten, an und stellte einige gelielte, ziemlich persönliche Fragen. Nach dieser peinlichen Visite konnte man zwar befreit aufatmen, war aber doch im Gewissen getroffen. Damals habe ich Onkel Paul mehr gefürchtet als geliebt. Als ich ihn dann Jahre später besser kennenlernte, merkte ich, daß die Liebe zur Wahrheit und Wahrhaftigkeit bei ihm besonders ausgeprägt war. Christen, die Kompromisse liebten, wurde es in seiner Gegenwart ungemütlich. HEBRON HEISST "GEMEINSCHAFT" Der Name ist dem eifrigen Bibelleser gewiß vertraut. Er findet sich 69 mal in Gottes Wort. Seiner Bedeutung nach erscheint er im Neuen Testament 15 mal und hat für das Herz des Gläubigen vertrauten Klang. Die Gemeinschaft mit dem Sohne Gottes - ein Teil unserer gottgewollten Berufung (1. Kor. 1,9) - ist ein unerläßlicher Bestandteil echten Glaubenslebens. Ein heiliges Bedürfnis treuer Seelen, die solche Zuflucht über alles schätzen. Da ist Geborgenheit inmitten der Hast, des Trubels, der Nöte und der Versuchungen in dieser verderbten Welt. Wie kostbar ist diese Fürsorge unseres Gottes! Welch ein gesegnetes Vorrecht, dieses Teilhaben-dürfen an allem, was das Herz unseres treuen, hochgelobten Herrn bewegt. Seine Freude, Sein Friede, Seine Interessen, Sein Werk, Seinen Sieg - kurz, alles was Seine Liebe mit uns teilen will, bewußt in Anspruch zu nehmen und Ihn als den Vater damit zu erfreuen und zu ehren. David hat in Ps. 32,7 ähnliches zum Ausdruck gebracht. Seine glückliche Erfahrung lautet dort: "Du bist ein Bergungsort für mich, vor Bedrängnis behütest du mich; du umgibst mich mit Rettungsjubel".
Wollen wir darum nicht mehr wahrmachen, was Die Liebe zu seinem Herrn drückte sich auch in seiner Liebe zu Gottes Wort aus. Wehe, wenn einer darüber leichtfertig redete oder schrieb! Langsam und deutlich Gottes Wort lesen, auf jedes Wort achten, das mußte jeder lernen, der mit ihm zusammen war. Sein letzter Dienst in der Versammlung war typisch für Daß er, der seinen Herrn liebte, auch die Geschwister im Herrn liebte, wurde jedem klar, der mit ihm eine Begegnung hatte. Dann war er ganz für den anderen da und konnte sich mit den Freuenden freuen und mit den Weinenden weinen. Er hatte in der Schule Gottes gelernt, müde gewordene Geschwister durch ein Wort aus der Schrift aufzurichten.
GOLAN HEISST "FREMDE" Dieser sechste und letzte der von Gott bestimmten Zufluchtsorte trägt, seinem Namen nach, das Kennzeichen der Fremdlingschaf t. Abraham, unser Vater, hat einst nach Saras Tod den Kindern Heth bezeugt und gesagt: "Ich bin ein Fremdling und Beisasse bei euch". Dieses deutliche Bekenntnis hat jene Kanaaniter zu der Aussage bewegt: Wie es scheint, war dies eine ehrfurchtsvolle Anerkennung seiner Würde. Mose betonte seinen Fremdlingscharakter in Midians Gefilden, indem er seinen Erstgeborenen "Gersorn" ("Fremdling daselbst") nannte (2. Mose 2,22). Das Zeugnis der Heiligen Schrift in Hebr. 11, 13-16 läßt uns wissen, was Gott von solchen treuen Glaubenszeugen denkt und wie Er sie ehrt, denn "sie bekannten, daß sie Fremdlinge und ohne Bürgerschaft auf der Erde seien. Denn die solches sagen, zeigen deutlich, daß sie ein Vaterland suchen . . .". "Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden . . . ". Wie hochbedeutsam muß diesen Treuen diese göttliche Anerkennung gewesen sein. Der Fremdlingsstand ist eine Zuflucht und eine Bewahrung vor der verderblichen Vermischung mit der Welt. Wer ihn hochhält, darf mit der Verheißung Gottes rechnen in Ps. 146,9: "Jehova be wahrt die Fremdlinge .. . " Wenn echte Christen sich ihrer Berufung gemäß als Fremdlinge verhalten, so ahmen sie das hohe Vorbild des Herrn Jesus nach, der deutlich gesagt hat: ". . . sie sind nicht von der Welt, gleichwie ich nicht von der Welt bin" (Joh. 17, 14.16). Solche Gemeinschaft mit Ihm ist eine segensreiche, trostvolle Zuflucht. Ein Zeichen echter Pilgerschaft. Dabei wird wahr, was wir in I. Joh. 5,18 lesen: "Der aus Gott Geborene bewahrt sich und der Böse tastet ihn nicht an." Solch gesegnete Folgen hat für den Gläubigen ein Leben in "Golan" und das Wohlgefallen des Herrn ruht darauf. Ein solcher darf den ermutigenden Zuspruch und die kostbare Verheißung in Anspruch nehmen, welche den Treuen gilt: "Darum gehet aus ihrer Mitte aus und sondert euch ab, spricht der Herr . . . und ich werde euch aufnehmen; und ich werde euch zum Vater sein und ihr werdet mir zu Söhnen und Töchtern sein, spricht der Herr, der Allmächtige.“
Ein Mann mit einer unermüdlichen Retterliebe War Onkel Paul von seiner Begabung her sicher mehr Auch in dieser Beziehung konnte es einem in seiner Gegenwart mulmig werden. Beim Spaziergang oder während einer Bahnfahrt war es selbstverständlich, daß er Traktate verteilte und Menschen in seiner höflichen, aber doch eindrücklichen Art an |
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Nachtext |
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Quellenangaben |
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