Zeitschrift-Artikel: Die Logik von Golgatha

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Titel: Die Logik von Golgatha
Typ: Artikel
Autor: William MacDonald
Autor (Anmerkung):

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Titel

Die Logik von Golgatha

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Text

Wenn wir versuchen zu verstehen, was beim Tod Christi geschehen ist, werden wir mit gewaltigen Fragen konfrontiert. Beschlüsse müssen gefasst, Entscheidungen getroffen werden. Im Schatten des Kreuzes sind wir gezwungen uns zu entscheiden, ob es für uns alles oder nichts bedeutet. Hier gibt es keine Neutralität. Die an den Herrn Jesus Christus glauben, wagen es nicht, Lauheit gegenüber Seiner Person und Seinem Werk zu empfinden, damit wir Seine Majestät nicht beleidigen und Ihm für das, was er getan hat, böse Undankbarkeit erweisen. Unsere Errettung fordert unsere völlige Hingabe.

Was würde passieren, wenn Gläubige vor dem Kreuz stehen und besser verstehen würden, was dort wirklich geschehen ist?

Überwältigt von dem Ausmaß ihrer Errettung würden sie zwangsläufig zu Anbetern werden. Sie würden niemals aufhören, die wunderbare Gnade Jesu zu bestaunen und würden jedem, der es hören will, von Ihm erzählen. Tag und Nacht würden sie ungehemmte Begeisterung zeigen für den Einen, der sie aus der Dunkelheit in Sein wundervolles Licht versetzt hat.

Weltliche Wünsche würden verschwinden, weil sie sich rückhaltlos dem Christus und dem Dienst für Ihn hingeben würden. Die Welt würde evangelisiert werden.

Traurig, daß es nicht so ist. Die Gemeinde betrachtet alles so nüchtern. Der Kreuzestod Jesu Christi auf Golgatha beeindruckt uns nicht so, wie er es sollte. Überheblich könnten wir sogar zu dem Schluß kommen, es war nur angemessen, dass der Sohn Gottes für uns starb.

Das beginnende Verständnis der Bedeutung dessen, was dort geschehen ist, bewirkt eine Veränderung im Menschen. Solche Menschen werden sich niemals mehr mit einem seichten Christenleben zufrieden geben. Sie beschließen, sich nie mehr von der Kälte ihrer Umgebung beeinflussen zu lassen. Sie erkennen, dass das Christentum, welches sie täglich vor Augen haben, nicht dem Christentum des Neuen Testamentes entspricht. Sie sind von einem neuen Antrieb bestimmt. Sie haben eine Leidenschaft, die den Tagesablauf prägt. Von manchen Leuten könnten sie als Fanatiker bezeichnet werden, aber das lenkt sie keinesfalls ab. Wenn sie ihren Verstand verloren haben, so haben sie doch die Gesinnung Christi gefunden. Wenn sie außer sich sind, so sind sie es für Gott. Sie sind seltsam und tanzen aus der Reihe, weil sie einem anderen Rhythmus folgen. Sie dulden nicht, dass sich etwas zwischen ihre Seele und die völlige Hingabe an den Erretter schiebt.

 

Nachtext

Quellenangaben

Aus: WILLIAM MACDONALD: "NIMM MEIN LEBEN", CLV