Zeitschrift-Artikel: Martin Lloyd-Jones: AUS ALTEN BRIEFEN

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Titel: Martin Lloyd-Jones: AUS ALTEN BRIEFEN
Typ: Artikel
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Titel

Martin Lloyd-Jones: AUS ALTEN BRIEFEN

Vortext

Text

Ich rufe ins Gedächtnis, daß die Reformatoren keine übereifrigen Fanatiker oder Narren waren. Ihre Augen hatte der Heilige Geist geöffnet. Luther, Calvin, Knox - sie alle sahen diese furchtbare Ungeheuerlichkeit im Licht der Bibel und verstanden ihre Warnungen. Selbst auf die Gefahr hin, ihr Leben zu verlieren, erhoben sie Einspruch und leisteten Widerstand dagegen. Sie stellten sich gegen Rom...

Es gibt nur ein Mittel, die römisch-kath. Kirche zu bekämpfen: ein auf biblischer Lehre gegründetes Christentum. Ein Christentum, das lediglich predigt: "Komm zu Christus", oder "Komm zu Jesus", kann vor Rom nicht bestehen. Ein solches Christentum wird wahrscheinlich am Ende die Zahl derer, die zu Rom gehören noch vergrößern. Leute, die evangelistische Feldzüge durchführen und sagen: "Ihr seid römisch-katholisch? Dann geht zurück in eure Kirche!", verleugnen die Lehre des Neuen Testaments. Wir müssen die Menschen warnen."

Im Januar 1545

"Dem vortrefflichen Hirten der christlichen Kirche, D. Martin Luther, meinem hochverehrten Vater, Gruss zuvor.

Als ich sah, dass unsere französischen Glaubensgenossen, soviel ihrer aus der Finsternis des Papsttums zum rechten Glauben zurückgekehrt waren, doch nichts an ihrem Bekenntnis änderten und fortfuhren, sich mit den papistischen Greueln zu beflecken, als ob sie die wahre Lehre nie geschmeckt hätten, konnte ich mich nicht enthalten, einen solchen untätigen Sinn scharf zu tadeln, wie er es nach meinem Urteil verdient.

Denn welch ein Glaube wäre das, der im Herzen begraben liegt und nicht hervorbricht als Glaubensbekenntnis, was ist das für eine Religion, die unter geheucheltem Götzendienst versenkt liegt? Aber ich will jetzt diesen Stoff nicht behandeln..."

Dein Johannes Calvin

 

Nachtext

Quellenangaben

Aus "REFORMATORENBRIEFE: LUTHER, ZWINGLI, CALVIN", Ev. VERLAGSANSTALT BERLIN, ZIT. IN "SIGNALE", MÄRZ 1988

ZIT. IN W.BUHNE: "DIE PROPHETEN KOMMEN!", CLV, S. 179-180