Zeitschrift-Artikel: Abenteuer Krausirpi

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Titel: Abenteuer Krausirpi
Typ: Artikel
Autor: Walter Altamirano
Autor (Anmerkung):

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Titel

Abenteuer Krausirpi

Vortext

Eine Anzahl Leser haben die Missionsarbeit im Dschungelgebiet „Moskitia“ (Honduras) verfolgt und beten für Walter Altamirano und seine Freunde, die regelmäßig strapaziöse Reisen unternehmen müssen, um dieses Gebiet zu erreichen. Nachdem in Porta Lempira inzwischen eine wachsende Gemeinde entstanden ist, konzentrieren sich die Brüder nun auf das Dorf Krausirpi. Dieses weit verstreute Dorf ist ja nur über den Fluss zu erreichen – wie schon berichtet – und dort sind in den letzten Monaten einige Menschen zum Glauben gekommen. Ein klei- nes Versammlungshaus wurde in Eigenleistung gebaut und nun wird dort in der näheren Umgebung eifrig evangelisiert, damit die kleine Gemeinde wächst. Walter Altamirano hat uns in den letzten Monaten kurze, originelle Berichte von den Einsätzen geschrieben, die einen lebendigen Eindruck von dieser Arbeit vermitteln und hoffentlich auch zum Gebet ermutigen.

Text

Tela, den 18.10.2013 Ich grüße euch und sende euch Segenswünsche, jedem Einzelnen von euch, geliebte Geschwister! Wir sind sehr froh über den Segen des Herrn, dass Er es ermöglicht hat, die honduranische Moskitia zu bereisen, wo Eingeborene leben, die das Evangelium von Jesus Christus hören müssen. Wahrhaftig, es war ein einziges großes Abenteuer! Im August haben wir eine Reise unternommen, um die Geschwister in Krausirpi zu besuchen und um die für September geplante Reise vorzubereiten. Die Aufgabe bestand darin, den Einbaum (ein Holzboot von 45 Fuß Länge) ussaufwärts von Krausirpi nach Palestina zu bringen, um im September Schüler aus dem Jüngerschafts- Programm mitnehmen zu können. Es wurde ein seetauglicher 40-PS-Motor angeschafft, den wir flussabwärts im Einbaum mitnehmen wollten. Wir hatten schon einige Tage zuvor dafür gesorgt, dass er nach El Torneado gebracht wurde, zwei Stunden vom Fluss Patuca entfernt, wo wir den Motor in Empfang nehmen wollten. Wir sind hingefahren, haben den Motor im Auto zum Fluss mitgenommen und dort getankt sowie letzte Besorgungen für die Reise vorgenommen. Am Tag nach unserer Ankunft am Fluss fuhren wir los, flussabwärts mit dem Motor und Treibstoff im Gepäck. In gespannter Erwartung, aber auch froh in dem Wissen, dass wir einen Ort bereisen würden, wo es einige Geschwister und Bekannte gibt. So kamen wir um 21 Uhr am Abend in Wampusirpi an. Am folgenden Morgen installierten wir den neuen Motor am Einbaum und ließen ihn zum Einrichten fünf Stunden laufen ohne zu beschleunigen, wie es uns die Sachverständigen gesagt hatten. Später fuhren wir flussaufwärts mit Ziel Krausirpi und überlegten, wer uns wohl mit zurücknehmen könnte bis Palestina, den Ort, von wo wir gestartet waren. Wir besuchten die Geschwister und hatten eine Versammlungsstunde, wo wir jemanden trafen, der uns mit zurücknehmen würde. Der Rückweg ging erstaunlich schnell – 12 Stunden flussaufwärts – was wir nicht erwartet hatten. Nachdem nun der Einbaum in Palestina bereit lag, war alles bereit für die Reise im September mit zehn Schülern aus dem Jüngerschafts-Programm und einem deutschen Bruder namens Johannes. In der Gruppe der Schüler waren auch zwei Schwestern, die sich während der Reise sehr tapfer geschlagen haben. Die Vorbereitungen, die mit den Schülern getroffen werden mussten, waren vielfältig. Dem Herrn sei Dank, konnten wir seine Hand in allem erleben, z.B. als uns das Missgeschick begegnete, dass wir den Verkäufer des Motors nicht nden konnten und der Herr uns einen anderen Händler zeigte, der sich als sehr tüchtig erwies und außerdem gläubig war. Dieser fuhr uns durch das sogenannte „Tor der Hölle“ – eine Stelle, wo der Fluss einen sehr schwierigen Verlauf nimmt. Dort mussten wir aus dem Boot aussteigen, denn die Strömung war sehr stark. An einer anderen Stelle am Fluss konnten wir wieder einsteigen. Nach neun Stunden gelangten wir nach Krausirpi; sobald wir dort eintrafen, versammelten sich die Leute und wir hielten eine Versammlung ab. An den darauf folgenden Tagen evangelisierten wir im gesamten Ort Krausirpi Haus für Haus, hielten evangelistische Veranstaltungen mit Erwachsenen und Kindern ab. Außerdem versammelten wir uns mit den Geschwistern, um mit ihnen die Bibel zu studieren, damit sie im Glauben wach- sen können. Es wurde auch eine Veranstaltung in der Schule angeboten, wo viele Kinder das Evangelium hörten; dort wurden wir von den Lehrern eingeladen wiederzukommen. Sechs Erwachsene legten ein Glaubensbekenntnis ab, zwei Paare möchten heiraten, vier Menschen wollen sich taufen lassen. Das würden wir dann im November machen, wenn – so Gott will – eine weitere Reise ansteht. Auf dem Rückweg brauchten wir 12,5 Stunden: nur einen Tag für die Rückreise ist eine sehr gute Zeit. › Gebetsanliegen • Oscar Barrios und seine Ehefrau – sie sind diejenigen, die dort den Geschwistern helfen. Sie muss derzeit in einem Ort arbeiten gehen, der zwei Stunden entfernt ist, denn in Krausirpi selbst gibt es keine Arbeitsmöglichkeiten. • Die verschiedenen Geschwister, insbesondere die Neubekehrten. • Für mehr Mitarbeiter die bereit sind, die Geschwister dort zu besuchen. Dem Herrn sei Dank für seinen Segen, dass wir zu den Menschen gehen und ihnen die Gute Botschaft bringen durften und für die Geschwister, die mitarbeiten, damit es umgesetzt werden kann. Euer Walter Altamirano Tela, den 01.12.2013 Hallo zusammen, die nächste Reise nach Krausirpi haben wir im November mit zehn Personen in dem Boot gestartet. Wir hielten Konferenzen für Erwachsene in dem Gemeinderaum und zur gleichen Zeit mit etwa 100 Kindern Versammlungen in der Umgebung der Gemeinde- Räumlichkeiten. Es war immer sehr gut besucht. Viele Freunde kamen, die das Evangelium hörten – einige haben sich bekehrt. Einige Brüder möchten gerne heiraten und sich später taufen lassen. Die Paare, die in wilder Ehe zusammenleben, müssen nun die Ehe ordnungsgemäß schließen. Bei dieser Reise konnten wir auch eine Trauung durchführen. Eines der Paare hat sein Leben mit dem Herrn in Ordnung gebracht und sich direkt danach in dem nächsten Gewässer taufen lassen. Danach kehrten wir in den Gemeinderaum zurück und hatten einen weiteren Got- tesdienst mit anschließendem Imbiß. Das war eine ganz besondere Hochzeitsfeier – auch wenn in dieser Gegend nichts normal ist. Die Verlobte kam barfuß, was wir nicht bemerkten, bis die Zeremonie begann. Man gab uns keine Gelegenheit ihr etwas zu besorgen, und wenn es nur ein Paar Sandalen wären. Dort ist es ganz normal, dass die Leute ohne Schuhe kommen. Wir planen für das nächste Jahre drei oder vier Einsätze mit unterschiedlichen Gruppen von Geschwistern und wenn es möglich ist, auch mit Absolventen der Bibelkurse, die wir ausgeteilt haben. Wir bitten um eure Gebete für die Reisen nach Krausirpi. Im kommenden Januar können wir auch wieder ein Mini-Camp in Puerto Lempira veranstalten, das in der Vergangenheit den Geschwistern dort zum reichen Segen war. Etliche Jugendliche lernten Christus kennen und stehen jetzt fest im Glauben. Fünf dieser Geschwister, wovon vier Jugendliche sind, haben sich inzwischen taufen lassen, als unsere Freunde Omar und Lesly Ortiz hier zu Besuch waren. Einer der Brüder, der dort eine gesegnete Arbeit tut, ist Laimas Grawel, der für einen Monat in Krausirpi auf Besuch war und den Geschwistern dort geholfen hat. Bitte betet intensiv für ihn, da er erst 19 Jahre alt ist. Euer Bruder im Herrn, Walter Puerto Lempira, den 18.12.2013 Liebe Grüße und Gottes Segen an euch, ich bin zur Zeit für eine Woche in Puerto Lempira in der Moskitia, wo wir ein einwöchiges Seminar mit Bibelstudium mit den Brüdern und Schwestern hier haben. Jeden Tag studieren wir Gottes Wort und machen Hausbesuche. Es gibt hier eine Gruppe von Jugendlichen, die sich trifft. Einige haben sich auf der Freizeit im Januar 2013 bekehrt. Diese Jugendlichen studieren die Emmaus- Bibelkurse. Laimas leitet die Lektionen und hat einen guten Ein uss auf sie. Laimas ist ein junger Bruder mit einer schwierigen Vergangenheit. Er kommt aus der Mos- kitia, spricht sehr gut Spanisch und übersetzt die Predigten sehr gut. Er benötigt eure Gebete! Eine Gruppe von kanadischen Brüdern wird im Januar oder Februar 2014 für ein oder zwei Wochen herkommen, um den Weiterbau bzw. die Renovierung des Versammlungs-Hauses zu betreiben. Sie wünschen, dass wir einen Teil der Materialkosten mittragen und unsere Hilfe beim Bauen einbringen. Das werden wir auch tun. Hier gibt es Probleme mit der Elektrik. Obwohl es Nachts keinen Strom gibt, treffen sich die Brüder regelmäßig. Trotz allem einen großen Dank an Gott, der uns immer wieder ermutigt. Vielen Dank für eure Gebete! Euer Walter Altamirano

Nachtext

Quellenangaben