Zeitschrift-Artikel: Good news: "Chariot’s coming!" VON SCHNELLEN WAGEN AUS ALTEN TAGEN

Zeitschrift: 92 (zur Zeitschrift)
Titel: Good news: "Chariot’s coming!" VON SCHNELLEN WAGEN AUS ALTEN TAGEN
Typ: Artikel
Autor: Andreas Fett
Autor (Anmerkung):

online gelesen: 1390

Titel

Good news: "Chariot’s coming!" VON SCHNELLEN WAGEN AUS ALTEN TAGEN

Vortext

Text

Normaler Nomadentag Der schlohweiße Jakob – immerhin 130 Jahre alt – sitzt wie gewohnt im Schatten seines Ziegenhaar-Zeltes. Um ihn her wimmelndes Leben. Seine Familie (inzwischen ein siebzig-Personen-Haushalt) haust auf einem kleinen Fleckchen Kanaan. Alle sind irgendwie beschäftigt. Seine Urenkel bauen aus Palmwedeln eine Bude und toben in wilder Ausgelassenheit. Heranwachsende hüten gelangweilt das Kleinvieh; schwätzen und schnitzen dabei. Silpa stößt Käse und Dina backt Fladen auf Vorrat. Ein Großmütterchen weint in Klagegesängen um Gher und Onan – es ist Lea. Huschim schneidet einem Esel die Hufe und pfeift dabei ein Liedchen. Ein ganz gemächlicher, normaler Nomadentag. Da! Sered und Elon, die die Ziegen hüten, sehen es als erste: Am südlichen Horizont kommt aus einer Staubwolke etwas rasend schnell auf die Sippe Israels zu. Was ist das? In der Nachmittagssonne blinkt und blitzt es auf wie gleißendes Gold. Dergleichen haben sie noch nie gesehen. Die beiden laufen neugierig darauf zu. Jetzt erheben sich auch einige Frauen von den Feuerstellen und sogar die Kinder lassen sich vom Spielen ablenken. High-Tech meets Stone-Age „Whow! Vom Allerfeinsten. Krasse Karossen!“ Modernste Streitwagen kommen ihnen entgegengejagt. Die schneidigen Wagen steuern geradewegs auf sie zu. „Modell Mizrajim, wahrscheinlich aus ägyptischer Edelschmiede“ meint Elon. „High-Tech meets Stone-Age! Damit möchte ich mal ‘ne Probefahrt machen!“ seufzt Sered. Im Vergleich zu ihren Reittieren sind das Fortbewegungsmittel aus einer anderen Welt. Unversehens zieht einer dieser blitzenden Wagen genau auf ihrer Höhe einen engen Bogen. Aus der Staubwolke ruft eine Männerstimme: „Bitte aufsteigen!“ und zügelt die PS. „Aber? Hey! Das ist ja ...? Papa! Das gibts doch nicht! Tatsächlich. Es ist Sebulon. Und nicht nur er. Ein Tross von mehr als einem Dutzend Wagen kommt, um sie alle abzuholen. Mitten hinein in die Beschäftigung unseres Alltags wird ER kommen. Der Tag Seiner Ankunft wird unfasslich für uns sein. Das Riesenaufgebot wird uns gelten. Und der Herr Jesus erklärt es zur Chefsache. Er selbst wird mit gebietendem Ruf kommen: „Bitte aufsteigen!“ „Hinauf, mit den Wolken in die Luft“ (1Thess 4,17). Er wird Wolken zu Wagen für uns machen (Ps 104, 3). Was für ein Fortbewegungsmittel! Das Ganze wird sich während eines Lidschlags, in einem Augenblick vollziehen (1Kor 15,52). Lichtgeschwindigkeit ist dagegen Schneckentempo. There’s a golden crown in the heaven ... and I don’t want her to leave me behind! Eine goldene Krone liegt im Himmel bereit. Und ich möchte auf keinen Fall zurückbleiben! Stellen wir uns folgende Reaktionen vor: Dina möchte eben noch rasch zu Ende backen und klemmt die Backschüssel unter ihren Arm. Der greise Jakob ordnet an: „Jetzt laßt uns erst mal ruhig überlegen, wie wir die ganzen Zelte be- hutsam verstauen. Es wäre doch wirklich zu schade um die altgediente Campingausrüstung. Wer weiß, ob sie uns bei Josef nicht nützlich werden könnte.“ Und Serach meint: „Momentchen noch! Ich hätte so gerne wenigstens einmal aus dem eigenen Kräutergarten geerntet.“ Lea bittet um Verständnis: „Einen alten Baum verpflanzt man nicht. Ich möchte lieber bei den Familiengräbern bleiben.“ Auch der kleine Saul weigert sich heftig: „Ich will nicht mit. Ich will erst mit den andern die Baumbude fertig bauen.“ Silpa entgegnet: „So ein Käse. Heute Nachmittag wollte ich doch auf den Bronze-Basar nach Beerscheba.“ Auch Huschim winkt ab: „Während bester Auftragslage auswandern? Als Hufschmied bin ich hier doch sehr gefragt, eigentlich unersetzlich. Sollte ich einfach so meinen mühsam aufgebauten Kundenstamm aufs Spiel setzen? Ich bin doch nicht blöd ...“ Und Josef sprach: Eilt und zieht hinauf zu meinem Vater und sprecht zu ihm: Gott hat mich zum Herrn von ganz Ägypten gemacht. Komm zu mir herab, säume nicht. Und du sollst nahe bei mir sein, du und deine Söhne und die Söhne deiner Söhne ... Und ich will dich daselbst versorgen ... Und berichtet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles was ihr gesehen habt; und eilt und bringt meinen Vater hierher herab ... Tut dieses: Beladet eure Tiere und zieht hin, geht in das Land Kanaan, und nehmt euren Vater und eure Haushaltungen und kommt zu mir; und ich will euch das Beste des Landes Ägypten geben ... Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen für eure Kinder und für eure Frauen, und holt euren Vater und kommt. Und lasst es euch nicht leid sein um euren Hausrat, denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euer sein ... Und Josef gab ihnen Wagen nach dem Befehl des Pharao, und gab ihnen Zehrung auf den Weg. Er gab ihnen allen Wechselkleider ... Und Jakob sah die Wagen die Josef gesandt hatte, ihn zu holen. Und der Geist Jakobs lebte auf; und Israel sprach: Genug! Josef, mein Sohnt lebt! Ich will hinziehen und ihn sehen ... Und die Söhne Israels führten Jakob, ihren Vater, und ihre Kinder und ihre Frauen auf die Wagen, die der Pharao gesandt hatte, ihn zu holen. (1Mo 45+46)

Und lasst es euch nicht leid sein um euren Hausrat (1Mo 45,20) Was für eine Dummheit! Statt unseres küm- merlichen Krams, den wir uns mühsam auf der Erde ansammeln, bietet uns der Herr das Aller- beste: unvergängliche Werte, einen Schatz im Himmel. Alles in Seiner Herrlichkeit soll auch uns gehören! Wissen wir nicht, dass wir mit ihm alles erben werden? Aber wir sind so erdverhaftet, so verwurzelt in den Beschäftigungen des Alltags, dass wir unseren materiellen Besitz höher achten, als Sein gewaltiges Angebot. Wir haben mehr Ergötzung an den Dingen dieser Welt, als an der Hoffnung seiner Ankunft. „Lasst es euch nicht leid sein um euren Hausrat“ – er ist nichts weiter als Unrat im Vergleich zu dem, was uns erwartet. Können wir das glauben? Über dem Kutschbock hängen feinste Stoffe – Wechselkleider, die es möglich machen, angemessen vor den Herrscher zu treten. Josef hat sie mitgegeben. Er möchte, dass seine Angehörigen passend werden für Seine Herrlichkeit. Merkwürdig! Damals, als sie Josef los werden wollten, traten die Brüder mit dem blutgetränk- ten Kleid vor ihren Vater, um sich zu rechtfertigen. Und jetzt gibt ausgerechnet Josef ihnen herrlichste Kleider, um in seinen Palast zu passen. Das ist unglaublich! Gnade pur. Was für ein Wechsel! Er wird uns überkleiden, damit wir nicht „nackt“ erfunden werden (2Kor 5,3). Ja, unseren Leib der Niedrigkeit wird Er umgestalten zur Gleichförmigkeit mit Seinem Leib der Herrlichkeit (Phil 3,21). Denn auch wir werden weiße Kleider erhalten, weiß gemacht im Blut des Lammes (Offb 7,14). Unglaublich!

Nachtext

Quellenangaben