Zeitschrift-Artikel: Mark Dever - 9 Merkmale einer gesunden Gemeinde

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Titel: Mark Dever - 9 Merkmale einer gesunden Gemeinde
Typ: Buchbesprechung
Autor: Wolfgang Bühne
Autor (Anmerkung):

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Titel

Mark Dever - 9 Merkmale einer gesunden Gemeinde

Vortext

Text

Der Autor bekennt gleich im Vorwort: „Dieses Buch ist keine umfassende Ekklesiologie“ (S.13) und sollte daher auch nicht mit dieser Erwartung gelesen werden. Mark Dever selbst ist Pastor einer Gemeinde, die der „Southern Baptist Convention“ angehört, verteidigt aber in diesem Buch keine „Pastorenkirche“, sondern versucht als Leiter eines Ältesten- Teams die Gemeinde zu führen – (was allerdings sicher auch nicht dem neutestamentlichen Ideal entspricht). Davon abgesehen werden in diesem Buch sehr viele wichtige Prinzipien vorgestellt und angesprochen, die für das gesunde Gemeindeleben von sehr praktischer und grundlegender Bedeutung sind, so dass auch Leser, welche eine andere Struktur der Gemeinde für biblischer halten, sehr viele Anregungen und positive Anstöße bekommen. Dever hat sehr gut erkannt, dass „allzu viele Gemeinden in einem rein äußerlichen und oberflächlichen Christentum und dem daraus folgenden Pragmatismus sowie Belanglosigkeiten stecken bleiben“ (s. 21), weil sie nicht in erster Linie Gottes Verherrlichung, sondern zahlenmäßiges Wachstum anstreben. Deshalb geht es in diesem Buch nicht um neue Strategien für Gemeindewachstum. Es geht um die zentrale Rolle des Wortes Gottes in der Verkündigung, um ein biblisches Verständnis des Evangeliums, sowie der Bekehrung und der Evangelisation. Weiter wird deutlich gemacht, was zu einer verbindlichen Gemeindezugehörigkeit gehört, warum Gemeindezucht dringend nötig ist, wie das praktische Wachstum der Gläubigen gefördert werden kann und wie Christusähnlichkeit der Gemeindeleitung dazu eine wichtige Hilfe ist. Der Autor packt auch „heiße Eisen“ an und scheut sich nicht, den Finger auf evangelikale Fehlentwicklungen zu legen und zur Korrektur herauszufordern. So schreibt er z.B. zum Thema „Kultur-Relevanz“: „Die Kultur, der wir uns angleichen müssten, um relevant zu sein, verbindet sich so unentwirrbar mit einer Ablehnung des Evangeliums, dass eine Annäherung daran ein Verlust des Evangeliums selbst bedeuten würde“ (S. 24). Solche und viele andere Beobachtungen machen deutlich, das dieses Buch sehr hilfreich und anregend zu lesen ist für jeden, dem das Wohl der Gemeinde am Herzen liegt – auch wenn man in einigen formalen Fragen anderer Überzeugung ist. Allerdings sollte man sich für die Lektüre Zeit nehmen, um in Ruhe und mit Durch- oder Unterstreichen den Inhalt reflektieren zu können.

Nachtext

Quellenangaben

3L, Pb., 280 S., € 12,20