Zeitschrift-Artikel: John MacArthur: Kommentar zum Neuen Testament - 1. Korinther-Brief

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Titel: John MacArthur: Kommentar zum Neuen Testament - 1. Korinther-Brief
Typ: Buchbesprechung
Autor: Wolfgang Bühne
Autor (Anmerkung):

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Titel

John MacArthur: Kommentar zum Neuen Testament - 1. Korinther-Brief

Vortext

Text

Nach den Kommentaren zu den beiden Timotheus-Briefen legt MacArthur in diesem sehr gründlichen und ausführlichen Band einen Brief des NT aus, der in unserer Zeit äußerst wichtig und gleichzeitig sehr umstritten ist. Es werden Themen von brennender Aktualität behandelt: Streit, Spaltungen und Unmoral in der Gemeinde, die Notwendigkeit und der Sinn von Gemeindezucht, Ehe und Ehelosigkeit, die Grenzen der christlichen Freiheit, Unterordnung und Gleichwertigkeit der Frau, das Mahl des Herrn, der Sinn und der richtige Gebrauch von Geistesgaben usw.
Der bekannte Bibellehrer John MacArthur legt in diesem Kommentar den Brief Vers für Vers aus, ohne sich von dem heutigen Zeitgeist der Evangelikalen beeinflussen zu lassen. In der Einleitung zu diesem Werk schreibt der Autor:
„Der Ihnen nun vorliegende Kommentar versteht sich eher als Erläuterung oder Erklärung. Er ist freilich kein linguistisches Fachwörterbuch, begibt sich aber doch ab und zu auf die sprachliche Ebene, und zwar, wenn dies für die gute Auslegung zweckdienlich ist. Aus theologischer Sicht ist er nicht allumfassend, sondern beschäftigt sich ausführlicher mit dem Kerngedanken des jeweiligen Textes und wie dieser Abschnitt im Licht der ganzen Schrift zu sehen ist ... Die meisten Wahrheiten werden durch andere Schriftstellen veranschaulicht und praktisch angewandt“ (S. 7).
Dieses Auslegungsprinzip wird konsequent verfolgt und deshalb scheut sich der Autor auch nicht, deutliche Worte zu gebrauchen, wenn es z.B. in 1Kor 14 u.a. um die Rolle der Frau in der Gemeinde geht:
Wenn Frauen die von Gott bestimmte Rolle der Männer übernehmen, fallen sie unweigerlich in unbiblische Praktiken und Täuschungen ... Wenn ein Teil seiner Ordnung ignoriert oder verworfen wird, wird seine Gemeinde geschwächt und Gott selbst verunehrt. So, wie dort Gottes Geist nicht herrschen kann, wo Unordnung und Durcheinander in der Gemeinde herrscht, kann er nicht herrschen, wo Frauen Rollen übernehmen, die Gott auf die Männer beschränkt hat“ (S. 420).
John MacArthur zeigt auch in der Auslegung schwieriger Texte (wie z.B. 1Kor 11, 1-14) biblische Prinzipien auf, die helfen, den Sinn und die Absicht Gottes zu verstehen, auch wenn man in der praktischen Anwendung durchaus anderer Meinung sein kann.
Wie jeder Kommentar, so muss auch dieser anhand der Bibel geprüft werden. Der Wert dieses Werkes aber besteht vor allem darin, dass die Bibel mit der Bibel ausgelegt wird, die Ausführungen gründlich, aber gut verständlich sind und viele Worterklärungen und Hinweise auf damalige kulturelle und gesellschaftliche Verhältnisse helfen, diesen wichtigen Brief zu verstehen und unser persönliches Leben, wie auch unser Gemeindeleben an diesem Maßstab zu messen.

Nachtext

Quellenangaben

CLV, gb., 528 S., € 14,90