Endlich ist dieser von vielen Lesern mit Spannung erwartete 3. Band über die demütigenden und folgenschweren letzten fünfzig Jahre der Brüderbewegung erschienen.
In diesem Band geht es dem Verfasser vor allem darum, die Ursachen und traurigen Folgen der, Entstehung des BFC (1937) und des BEFG (1941), sowie das Auseinanderbrechen nach 1945 und die Entstehung der sog. "Freien Brüder" zu schildern und zu analysieren.
Jordy kommt zu dem mutigen Urteil, daß der Weg in den BFC menschlich zwar verständlich, geistlich aber nicht entschuldbar und somit ein verhängnisvoller Fehler war. Meines Wissens ist diese Arbeit die erste aus den Reihen der "Offenen Brüder", die versucht, dieses Stück dunkler und bis heute noch nicht bewältigter Vergangenheit ungeschminkt darzustellen.
Ebenso fällt wohltuend auf, daß der Verfasser die Haltung der kleinen Anzahl der "Nichtbündler" im 3. Reich mit den herausragenden Personen wie F. Kaupp, Willi Stücher usw. zwar relativ kurz, aber sehr objektiv und positiv beurteilt.
Man kann nur hoffen, daß dieses Buch von vielen "Brüdern" aller Schattierungen aufmerksam gelesen wird und daß die Auseinandersetzung mit den Fakten zumindest dazu führt, daß die 1937 beschämend deutlich gewordene nationalistische Haltung und blinde Begeisterung für Hitler mit all den daraus folgenden traurigen Verfehlungen endlich einmal als Sünde bekannt und verurteilt wird.
Auch für die gegenwärtige Situation der Brüderbewegung kann man eine Menge aus der Vergangenheit lernen, und man wird Grund genug finden, die Fehler nicht bei den anderen, sondern bei sich selbst zu verurteilen.
Ich habe dieses äußerst interessante und aufschlußreiche Buch mit großer Spannung gelesen und bin dem Verfasser sehr dankbar für die mutige und doch liebevolle Darstellung.
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