"Diese bemerkenswerte Erzählung erweckt die Anfangsgeschichte der Menschheit zu neuem Leben. (...) Gestützt auf die Erkenntnisse der modernen Archäologie (werden) urgeschichtliche Zusammenhänge erschlossen und dem Leser ein tiefes Verständnis für die ersten Kapitel des Alten Testamentes vermittelt. (...)" (Aus dem Text der Buchrückseite.) - Gegenstand dieses Buches ist die Geschichte Adams und seiner Nachkommen bis hin zu Josef und Moses. Besonders für den geschichtlich interessierten Leser ist das Buch sehr interessant, aber auch jeder, der gerne biblische Geschichten in Form von Erzählungen liest, wird seine Freude an diesem Buch haben.
Es ist erfreulich, daß die Autorin die bibelkritische Quellenscheidungstheorie verwirft und diese sogar im Anhang anschaulich widerlegt. Sie selbst vertritt in ihrem Buch die Theorie, daß das 1. Buch Mose auf den Aufzeichnungen der Patriarchen (Henoch, Noah usw.) beruht. - Auch die zahlreichen Anmerkungen und Quellenangaben im Anhang sind nützlich und hilfreich.
Jedoch müssen auch ein paar Dinge kritisch angemerkt werden: So wird bei den Zeitangaben in 1. Mose 11 nicht, wie i.d.R. bei den Bibelübersetzungen, der hebräische Grundtext verwandt, sondern der Text der griechischen Übersetzung des Alten Testamentes, der sogenannten "Septuaginta" (ergibt rund 800 Jahre mehr, was mit den archäologischen Erkenntnissen besser zu vereinbaren ist). - Zudem verwendet die Autorin eine verstandesmäßige Deutung des Wunders der Sprachverwirrung zu Babel.
Alles in allem ist das Buch aber durchaus lesenwert; man sollte es aber nicht unkritisch lesen, denn grundsätzlich darf eine Synthese von Bibel und Wissenschaft niemals auf Kosten des Wortes Gottes gehen!
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