''Quillt auch ein Brunnen aus einer Öffnung das Süße und das Bittere hervor?" (Jak. 1,11 ). Diese Frage drängt sich einem auf, wenn man diese Neuerscheinung des Brunnen-Verlages nach der Lektüre aus der Hand legt.
Hat man durch das Lesen der Biographie H. Jantzens neuen Mut bekommen, ein Leben der Hingabe und des Verzichts für Christus zu leben, bekommt man mit diesem Brunnen-Titel anschließend eine kalte Dusche, die allerdings nicht belebend wirkt, sondern traurig macht. "Auf die Dauer ganz schön Power", "Musik, die in die Beine geht", eine "First Lady, die alle Grenzen sprengt", "Heavy Metal dem Herrn" und ähnliche Sprüche machen deutlich, worum es in diesem Buch geht.
Man lernt etwas mehr von Michael Talbot kennen, dem angeblich der Heilige Geist - nachdem 'Falber eine antikatholische und fundamentalistische Phase hatte -eingibt, arn Aschermittwoch 1976 der Katholischen Kirche beizutreten und Franziskaner-Mönch zu werden. Und das noch unter indirekter Mitwirkung der Schriften Francis Schaeffers! Man freut sich über kleine Lichtblicke wie M. Siebald und J. Vering, fragt sich allerdings auch beim Lesen der Geschichte Keith Greens, ob der Autor nur dessen Musik, oder auch dessen Traktate zur Kenntnis genommen hat. Schließlich ist man restlos bedient, wenn die "Stryper" - mit Ketten behangen und in Leder gezwängt - zu Musik-Evangelisten erhoben werden.
Vielleicht hat Steve Volke keine anderen Vorbilder gehabt, an denen er sich orientieren konnte, - ich will ihm keinen Vorwurf machen. Daß aber ein Verlag, der Biographien von H. Taylor, C.T. Studd usw. veröffentlicht, sich nicht geniert, einer jungen Generation solch ein Buch vorzulegen, ist zum Heulen.
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