Zeitschrift-Artikel: Jonathan Edwards: Das Leben und Tagebuch von David Brainerd

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Titel: Jonathan Edwards: Das Leben und Tagebuch von David Brainerd
Typ: Buchbesprechung
Autor: Wolfgang Bühne
Autor (Anmerkung):

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Titel

Jonathan Edwards: Das Leben und Tagebuch von David Brainerd

Vortext

Text


Darauf haben viele gewartet: Die ungekürzte Übersetzung dieses Klassikers erscheint zum ersten Mal in deutscher Sprache!
David Brainerd (1718 – 1747) war einer der ersten Missionare, die als Pioniere unter den Indianern Nord- Amerikas missioniert haben. Unter unsagbaren Mühen, oft völlig allein in der Wildnis, von Schwermut und anfänglicher Erfolgslosigkeit geplagt, suchte und fand er immer wieder Ruhe und neue Freude in Gott. Viele Tage und Nächte verbrachte er mit Fasten, Gebet und dem Nachdenken über Gottes Wort.
Zu einem Zeitpunkt, an dem Brainerd davor stand, völlig entkräftet, niedergeschlagen und deprimiert seine Missionstätigkeit aufzugeben, schenkte Gott plötzlich eine gewaltige Erweckung
unter den Indianern, für die es keine menschliche Erklärung gab.
Die Tagebücher, die David Brainerd in diesen Jahren schrieb, geben auf ergreifende Weise Zeugnis davon, wie ein junger Christ zunächst sich selbst in aller Verdorbenheit, Sündhaftigkeit und Unbrauchbarkeit erkennt und gleichzeitig geöffnete Augen für die Herrlichkeit Gottes und die Größe seiner Gnade bekommt.
David Brainerd wurde nur 29 Jahre alt und verbrachte seine letzten Monate als sterbenskranker Mann im Haus des bekannten Erweckungspredigers und Theologen Jonathan Edwards, der ihn als väterlicher Freund sicher am besten kannte und großen Anteil an seiner geistlichen Entwicklung hatte.
Als deutlich wurde, dass Brainerd nach menschlichem Ermessen sterben würde, versuchte Edwards seinen jungen Freund zu bewegen, dessen Tagebücher nach seinem Tod veröffentlichen zu dürfen.
Bereits im 18. Jahrhundert hat dieses Buch eine ungeheure Wirkung auf Männer wie John Wesley, George Whitefield, William Carey und viele andere ausgeübt. Später waren es Henry Martyn, C.H. Spurgeon und Andrew Murray, die dadurch tief berührt und motiviert wurden. Und schließlich im 20. Jahrhundert nicht zuletzt auch Jim Elliot, der durch das Lesen dieses Tagebuchs ermutigt wurde, „an ein gottseliges Leben im Licht eines frühen Todes zu denken“.
Die Hingabe dieses jungen Missionars, sein beeindruckendes Gebetsleben und seine brennende Liebe zum Herrn und zu den Verlorenen wie auch seine Selbstlosigkeit und Demut beschämen
und ermutigen zugleich.
Ein Buch, das man schwerlich wie einen Roman lesen kann. Besser liest man es abschnittsweise und nimmt sich Zeit, das Gelesene zu überdenken.

Nachtext

Quellenangaben

3L, geb., 408 S., € 14,30